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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die über ihre Haut krabbelten. Sie analysierten die chemische Zusammensetzung ihres Schweißes, maßen ihren Puls, die Atemfrequenz und andere Parameter.
    Der Roboter untersuchte Serena sehr gewissenhaft und war fasziniert von ihren Schmerzen und ihren unberechenbaren Reaktionen. Wenn sie ihn wieder einmal anschrie, ließ er sich nicht beirren. Es war interessant, sogar amüsant, dass sie so viel eingebildeten Zorn aufbrachte, während sie sich eigentlich auf die Niederkunft konzentrieren sollte.
    Aus Rücksichtnahme und zur Verringerung der Variablen des Beobachtungsvorgangs hatte er die Raumtemperatur auf einen optimalen Wert eingestellt. Die Haushaltssklaven hatten Serena entkleidet, sodass sie nackt auf dem Tisch lag.
    Durch seine allgegenwärtigen Sensoren und versteckten Wächteraugen hatte der Roboter Serena schon viele Male unbekleidet gesehen. Er hatte kein sexuelles Interesse an ihrer Körpergestalt, er wollte nur einen direkteren Zugang zu den klinischen Einzelheiten, um daraus allgemeine Schlussfolgerungen ziehen zu können.
    Er fuhr mit seiner eigenen Sonde über ihren gesamten Körper und nahm ihren intensiven Moschusgeruch wahr. Die chemischen Interaktionen waren äußerst stimulierend.
     
    * * *
     
    Serena lag auf dem Wochenbett und hatte schreckliche Angst um sich und ihr Baby. Sie wurde von sechs menschlichen Hebammen umsorgt, die aus den Sklavenbaracken geholt worden waren.
    Erasmus beugte sich über sie. Seine aufdringliche Neugier machte ihr Angst, insbesondere, wenn er seine Sonde aus dem Fach in seinem Körper hervorschießen ließ und wieder einzog. Sie wusste, dass er nicht aufrichtig am Wohlergehen einer einfachen Sklavin und ihrem Kind interessiert sein konnte.
    Plötzlich auftretende glühende Schmerzen in ihrem Unterleib verdrängten solche Gedanken aus ihrem Geist, und sie konnte sich nur noch auf den elementaren Akt der Niederkunft konzentrieren. In einem Moment der Euphorie staunte Serena über die Biologie, die so etwas möglich machte, über die Schöpfung des Lebens, die genetische Vereinigung von Mann und Frau. Wie sehr sie sich wünschte, dass Xavier jetzt bei ihr war!
    Sie biss die Zähne zusammen, bis ihre Unterkiefer schmerzten, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie sah Xaviers Gesicht, eine Halluzination ihres sehnsüchtigsten Wunsches. Dann setzte eine noch heftigere Wehe ein, und sie konnte an gar nichts anderes mehr denken.
    Sie lag jetzt schon seit zehn Stunden in den Wehen. Die Hebammen versuchten es ihr mit unterschiedlichen Mitteln leichter zu machen; sie steckten dünne Nadeln in bestimmte Hautpunkte, massierten Nervenzentren und gaben ihr Drogen. Erasmus stellte den Frauen alles zur Verfügung, was sie benötigten.
    Selbst im sterilen Kreißsaal trug der Roboter ein golden schimmerndes Gewand mit königsblauem Besatz. »Beschreiben Sie mir Ihre Empfindungen. Wie fühlt es sich an, ein Kind auf die Welt zu bringen? Ich bin sehr neugierig.«
    »Mistkerl!«, keuchte Serena. »Voyeur! Lassen Sie mich in Ruhe!«
    Die Hebammen unterhielten sich miteinander, als könnte ihre Patientin sie gar nicht hören.
    »... vollständig geweitet ...«
    »Die Kontraktionen kommen jetzt häufiger ...«
    »Bald ist es so weit ...«
    Serena nahm die Stimmen nur im Hintergrund wahr, außerhalb des Zentrums ihrer Existenz und des pulsierenden Lebens ihres Kindes, aber dann wurde sie direkt angesprochen. »Pressen!«
    Sie tat es, entspannte sich jedoch wieder, als der Schmerz unerträglich wurde und sie glaubte, es nicht länger aushalten zu können.
    »Etwas fester.«
    Mit übermenschlicher Willenskraft bezwang sie die Schmerzen und verstärkte ihre Bemühungen, bis sie spürte, dass das Baby kam. Ihr Körper wusste genau, was zu tun war.
    »Noch einmal pressen. Sie schaffen es.«
    »Ja, so ist es gut. Sehr gut. Ich sehe schon den Kopf.«
    Der Druck im Geburtskanal ließ plötzlich nach, als wäre ein Damm gebrochen. Die Strapazen raubten ihr beinahe das Bewusstsein.
    Als sie kurz darauf den Kopf hob, sah sie, wie die Hebammen ihr Baby von der Nachgeburt säuberten. Ein Sohn! Sie zeigten ihr das Kind, und sein Gesicht war genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Erasmus beobachtete alles. Die Szene spiegelte sich verzerrt in seinem glatten Gesicht.
    Serena hatte längst beschlossen, dass sie einen Sohn nach ihrem Vater benennen würde. »Hallo, Manion. Lieber, süßer Manion.«
    Das Baby schrie kräftig und nahm tiefe, gesunde Atemzüge. Serena legte das Kind an ihre Brust,

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