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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aber es strampelte weiter. Erasmus starrte den Säugling an und zeigte keine Reaktion.
    Serena versuchte die Anwesenheit des Roboters aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen und hoffte, dass er einfach fortging und sie mit diesem besonderen Moment allein ließ. Sie konnte den Blick nicht vom Baby abwenden und dachte an Xavier, an ihren Vater, an Salusa Secundus ... und an all die Dinge, die dieses Kind niemals haben würde. Ja, ihr Sohn hatte einen guten Grund, laut zu schreien.
    Unvermittelt trat Erasmus in ihr Blickfeld. Mit starken Händen aus organisch-plastischem Material hob der Roboter das Neugeborene empor und musterte es von allen Seiten.
    Obwohl sie zutiefst erschöpft und in Schweiß gebadet war, brüllte Serena ihn an: »Lassen Sie ihn in Ruhe! Geben Sie mir mein Baby wieder!«
    Erasmus drehte das Kind herum. Der schimmernde Polymerfilm seines Gesichts bildete einen neugierigen Ausdruck ab. Der Säugling schrie und wand sich, doch Erasmus verstärkte lediglich den Griff. Er hielt das nackte Baby so, dass er das Gesicht, die Finger, den Penis untersuchen konnte. Ohne Vorwarnung spritzte der kleine Manion einen Urinstrahl auf die Gewänder des Roboters.
    Eine erschrockene Hebamme wollte ihm das Gesicht und den feuchten Kragen mit einem Tuch säubern, doch Erasmus stieß sie zurück. Er wollte so viele Daten wie möglich über diese Erfahrung sammeln, damit er sie später in aller Ruhe auswerten konnte.
    Das Neugeborene schrie immer noch.
    Serena rappelte sich trotz ihrer Schmerzen und ihrer Erschöpfung vom Wochenbett auf. »Geben Sie ihn mir zurück!«
    Von ihrer Heftigkeit überrascht drehte sich Erasmus zu ihr herum. »Alles in allem scheint der biologische Reproduktionsprozess ein ziemlich schmutziger und ineffizienter Vorgang zu sein.« Mit angewidertem Ausdruck gab er das Baby an die Mutter zurück.
    Schließlich hörte der kleine Manion auf zu brüllen, und eine Hebamme hüllte ihn in eine blaue Decke. Das Baby kuschelte sich in die Arme seiner Mutter. Obwohl Erasmus ihr Leben in der Hand hatte, bemühte sich Serena nach Kräften, den Roboter zu ignorieren. Sie zeigte keine Furcht.
    »Ich habe beschlossen, dass Sie das Baby behalten dürfen und es nicht in den Sklavenbaracken aufwachsen soll«, sagte der Roboter. »Die Interaktion zwischen Mutter und Kind fasziniert mich sehr. Zumindest im Augenblick.«

90
     
    Fanatismus ist immer ein Zeichen für unterdrückte Zweifel.
    Iblis Ginjo,
    Die Topographie der Menschheit
     
     
    Als Ajax in seinem riesigen Aktionskörper über die Baustelle auf dem Forum schritt, zitterte der Boden, und die Sklaven hielten erschrocken inne und fragten sich, was der Titan wollte. Von seiner erhöhten Plattform beobachtete Iblis Ginjo den Auftritt des Cymeks, aber er bemühte sich, keine Nervosität zu zeigen. Mit schweißnassen Händen hielt er ein elektronisches Notizbuch.
    Seit der grausigen Hinrichtung des Vorarbeiters Ohan Freer hatte sich Iblis besonders vorsichtig verhalten. Er war überzeugt, all seinen loyalen Sklaven vertrauen zu können, die ihm so viel zu verdanken hatten. Ajax konnte nichts von den Plänen wissen, die Iblis in Bewegung gesetzt hatte, oder von den geheimen Waffen, die er installiert hatte und auf ein Zeichen von ihm ausgelöst werden konnten.
    Seit sechs Tagen leitete Iblis die Arbeiten am Großprojekt »Triumph der Titanen«, einem megalithischen Steinfries, das die zwanzig ursprünglichen Visionäre darstellte. Die zweihundert Meter langen und fünfzig Meter hohen, zusammenhängenden Tafeln zeigten die mechanischen Cymeks in heldenhaften Posen, wie sie über Menschenmassen hinwegschritten und Körper unter ihren Füßen zerquetschten.
    Wie eine etwas aktuellere Version seiner Darstellung auf dem Fries marschierte Ajax' Cymek-Körper zur Plattform des Vorarbeiters. Er stieß die Arbeiter zur Seite und trampelte einen alten Mann tot. Iblis' Herz verwandelte sich in Blei, aber er durfte nicht fliehen. Ajax hatte ihn bereits ins Auge gefasst, und nun benötigte der Vorarbeiter all seine Überzeugungskraft, um den Zorn des Titanen zu überleben.
    Was will er mir vorwerfen?
    Die Plattform und der Cymek hatten ungefähr die gleiche Höhe. Iblis versuchte, gehorsam und unterwürfig, aber nicht ängstlich zu wirken, als er vor den frontalen Sensoren und optischen Fasern in der Kopfplatte des Titanen stand. Er verbeugte sich. »Ich grüße Euch, Lord Ajax. Wie kann ich Euch dienen?« Er deutete auf die zitternden Sklavengruppen. »Die Arbeit am neuesten

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