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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ersten Sprechversuche.
    Manion besaß einen unstillbaren Entdeckungsdrang, er wollte alles sehen und berühren – die Blumen in den Gärten der Villa, die exotischen Fische in den Teichen oder eine Feder, die er auf dem Platz vor dem Anwesen gefunden hatte. Er untersuchte alles mit seinen wachen blauen Augen.
    Serena bestätigte ihren Entschluss, entweder aus Erasmus' Gefangenschaft zu fliehen oder ihn zu verletzen. Dazu musste sie so viel wie möglich über den unabhängigen Roboter erfahren. Und der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels waren die abgeschotteten Laboratorien, über die sie nun mehr herausfinden wollte. Er hatte ihr verboten, diese Räume zu betreten, weil er nicht wollte, dass sie seine Experimente »beeinflusste«. Er hatte den anderen Haushaltssklaven befohlen, ihr nichts darüber zu erzählen. Wovor hatte der Roboter Angst? Die versiegelten Labors waren zweifellos sehr wichtig.
    Sie musste sich Zugang verschaffen.
    Serena erhielt eine Gelegenheit, als sie mit zwei Küchenhelfern sprach, die das Essen für die menschlichen Versuchsobjekte im Laborkomplex zubereiteten. Erasmus bestand auf energiereichen Mahlzeiten, damit seine Opfer so lange wie möglich überlebten, aber kleinere Mengen waren ihm lieber, um »den Schmutz zu reduzieren«, wenn er ihnen zu viel Schmerz zufügte.
    Das Küchenpersonal reagierte mit Erleichterung auf Erasmus' makabre Sonderwünsche, weil die Leute froh waren, dass sie nicht selbst für die Experimente auserwählt worden waren. Jedenfalls noch nicht.
    »Welche Rolle spielt das Leben eines Sklaven?«, fragte eine der Frauen, Amia Yo. Sie war es, die während des »wohltätigen« Festmahls Serenas Ärmel berührt hatte.
    »Jedes menschliche Leben hat Wert«, erwiderte Serena und betrachtete den kleinen Manion. »Und wenn es nur der Traum von einem besseren Leben ist. Ich muss diese Räume mit eigenen Augen sehen.« Dann vertraute sie ihr in verschwörerischem Flüstern ihren kühnen Plan an.
    Amia Yo zögerte, doch dann fasste sie Mut und erklärte sich einverstanden, ihr zu helfen. »Ich tue es für Sie, Serena Butler.«
    Da die beiden Frauen ungefähr die gleiche Figur hatten, borgte sich Serena ihren weißen Kittel und eine Schürze aus, dann versteckte sie ihr Haar unter einem Kopftuch. Sie hoffte, dass den Wächteraugen solche feinen Unterschiede entgingen.
    Sie ließ Manion in der Obhut des Küchenpersonals zurück und begleitete eine schlanke, dunkelhäutige Sklavin. Sie schoben einen Servierwagen durch eine Pforte in ein Nebengebäude, das sie noch nie zuvor betreten hatte. Im sterilen Korridor roch es nach Chemikalien, Medikamenten und Krankheit. Serena hatte Angst vor dem, was sie sehen würde. Ihr Herz pochte, und Schweiß kribbelte auf ihrer Haut, aber sie wagte sich weiter vor.
    Ihre Begleiterin wirkte nervös und ließ den Blick hin und her huschen, während sie durch die durch einen Code gesicherte Barriere schritten. Gemeinsam traten sie in einen isolierten Raum. Ein schwerer, feuchter Gestank machte das Atmen fast unmöglich. Nichts bewegte sich im Raum, nirgendwo rührte sich Leben. Serena wurde schwindlig.
    Nichts hätte sie auf diesen Anblick vorbereiten können.
    Überall lagen menschliche Körperteile, auf Tischen, in blubbernden Tanks und auf dem Boden, wie Spielzeug, das von einem gelangweilten Kind verstreut worden war. Frisches Blut war in feinen Sprühmustern an die Wände und die Decke gespritzt, als hätte Erasmus sich in abstrakter Kunst versucht. Alles wirkte frisch und noch feucht; das grausame Gemetzel schien sich vor weniger als einer Stunde zugetragen zu haben. Serena verspürte nur Ekel, Entsetzen und Wut. Warum hatte der Roboter so etwas getan? Um irgendeine makabre Neugier zu befriedigen? Hatte er die Antworten gefunden, nach denen er gesucht hatte? Hatte sich dieser Aufwand gelohnt?
    »Im nächsten Zimmer«, sagte ihre Begleiterin mit zitternder Stimme und versuchte, den Blick von den schlimmsten Szenen abzuwenden. »Hier ist niemand mehr, dem wir etwas servieren könnten.«
    Serena lief schwankend neben der Frau her, die den Wagen in den nächsten Gebäudeteil weiterschob. Hier waren ausgezehrte Gefangene in Isolationszellen eingesperrt. Die Tatsache, dass diese Versuchspersonen noch am Leben waren, schockierte sie umso mehr. Sie musste gegen den Drang ankämpfen, sich zu übergeben.
    Sie hatte seit langem davon geträumt, ihrem Leben als Sklavin auf der Erde zu entfliehen. Doch als sie nun diese Schreckensbilder sah, erkannte

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