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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eilten. Eine legte ein Laken über den Fötus, wie ein Leichentuch, während die zweite Frau schmerzlindernde Salben aus Dschungelsporen auf Zufas Haut rieb. Venport ließ die besten Mittel aus seinen Vorräten kommen.
    Schließlich hob er den sich windenden Fötus auf und hielt das unfertige, blutige Ding in den Händen. Es hatte eine dunkle, seltsam gesprenkelte Haut, die den Eindruck erweckte, als wäre der gesamte Körper, dem jegliche Gliedmaßen fehlten, mit Augen übersät. Er sah, wie das Wesen noch ein letztes Mal zuckte, dann rührte es sich nicht mehr.
    Er hüllte es ins Laken und versuchte, die Tränen in seinen Augen zu ignorieren. Mit steinerner Miene reichte Venport das missgebildete Wesen an eine Hebamme weiter, ohne ein Wort zu sagen. Man würde es in den Dschungel hinausbringen, um es spurlos verschwinden zu lassen.
    Die erschöpfte Zauberin lehnte sich zitternd zurück. Allmählich kehrten ihr Realitätssinn und die Verzweiflung zurück. Diese Fehlgeburt hatte ihr eine tiefe Wunde zugefügt, eine tiefe Trauer, die kaum noch etwas mit der Enttäuschung über einen fehlgeschlagenen Zuchtversuch zu tun hatte. Ihr Blick wurde wieder klar, und sie bemerkte die psychokinetische Verwüstung, die sie im Zimmer angerichtet hatte. Es war ein Zeichen der Schwäche, des Kontrollverlustes.
    Dies war ihre dritte schreckliche Fehlgeburt, die aus der Verbindung mit Venport hervorgegangen war. Enttäuschung und Wut kochten in ihr. »Ich habe dich wegen deiner Abstammung ausgewählt, Aurelius«, murmelte sie mit trockenen Lippen. »Was ist schief gegangen?«
    Er sah sie mit ausdrucksloser Miene an, als hätte er jeden Rest von Leidenschaft verloren. »Die Genetik ist keine exakte Wissenschaft.«
    Zufa schloss die Augen. »Misserfolge, immer nur Misserfolge.« Sie war die größte Zauberin von Rossak, und doch hatte sie so viele Enttäuschungen hinnehmen müssen. Sie seufzte angewidert und dachte an ihre zu klein geratene Tochter. Sie wollte nicht glauben, dass dieser hässliche Zwerg das Beste war, das sie hervorbringen könne.
    Venport schüttelte den Kopf und war nun ungewöhnlich ernst und ungeduldig, nachdem die Gefahr überstanden war. »Du hast große Erfolge erzielt, Zufa. Du bist nur nicht in der Lage, sie anzuerkennen.«
    Sie zwang sich dazu, sich auszuruhen, um sich zu erholen. Irgendwann würde Zufa es erneut versuchen müssen, aber mit jemand anderem.

27
     
    Zu gründlich organisierte Forschung engt ein und wird garantiert nichts Neues hervorbringen.
    Tio Holtzman,
    aus einem Brief an Lord Niko Bludd
     
     
    Als sie am Ende ihrer ersten langen Weltraumreise auf Poritrin eintraf, fühlte sich Norma Cevna deplatziert. Ihr kleiner Wuchs zog einige Blicke an, war aber nicht so ungewöhnlich, dass die Leute sie mitleidig anstarrten. Auf den Unverbündeten Planeten lebten viele unterschiedliche Menschenrassen, von denen einige kleinwüchsig waren. Außerdem war ihr die Meinung anderer ohnehin gleichgültig. Der Einzige, den sie beeindrucken wollte, war Tio Holtzman.
    Bevor Norma von Rossak abgeflogen war, hatte ihre unnahbare Mutter mit einer Mischung aus Verwirrung und Missachtung auf sie herabgesehen. Zufa hatte sich eingeredet, dass der brillante Weise etwas verwechselt oder Normas theoretische Aufsätze falsch verstanden haben musste. Sie erwartete, dass ihre Tochter schon nach kurzer Zeit zurückkehrte.
    Aurelius Venport hatte alle Vorbereitungen getroffen und aus seinem eigenen Vermögen eine bessere Kabine bezahlt, als Holtzman ihr angeboten hatte. Während ihre Mutter die Ausbildung der jungen Zauberinnen fortgesetzt hatte, war Venport mit Norma zur Transferstation im Orbit um Rossak geflogen. Er hatte ihr einen hübschen Strauß versteinerter Blumen geschenkt und sie in die Arme geschlossen, bevor sie in das Raumschiff gestiegen war. Mit einem ironischen Lächeln hatte er zu ihr gesagt: »Versager wie wir müssen zusammenhalten.«
    Norma musste während der langen Reise nach Poritrin immer wieder an diese lieb gemeinte, aber beunruhigende Bemerkung denken ...
    Als das Shuttle im Flussdelta von Starda landete, steckte Norma vorsichtig die versteinerten Blumen in ihr mausbraunes Haar. Das kleine Schmuckstück stand im Kontrast zur Schlichtheit ihres breiten Gesichts, ihres Kopfes und der runden Nase. Sie trug eine weite Bluse und bequeme Hosen, die aus Farnfasern gewebt waren.
    Sie hatte nur eine kleine Reisetasche dabei, als sie ins Gedränge der anderen Passagiere an der Ausstiegsluke des Shuttles

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