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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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bewaffneter Söldner zu ihrem Ziel – und zu seiner Rache – führte, musste sich Naib Dhartha der Erkenntnis stellen, dass diese mürrischen, harten Männer in ihm nicht mehr als einen Gehilfen sahen. Für sie war der Anführer der Zensunni lediglich jemand, der ihnen den Weg zeigte. Befehle durfte er ihnen nicht erteilen.
    Seit der Konvoi von Arrakis City aufgebrochen war, hatten ihm die gedungenen Kämpfer nur wenig Respekt entgegengebracht. Dhartha saß im Flugschiff zusammen mit fünf Zensunni-Kriegern, die sich dem Kanly-Rachefeldzug angeschlossen hatten. Die abgehärteten Söldner betrachteten seine Gruppe als primitive Nomaden, als Amateure, die Soldat spielen wollten. Doch alle hatten das gleiche Ziel – Selim Wurmreiter zu vernichten.
    Zusammengenommen verfügten die Kämpfer über genügend Feuer- und Sprengkraft, um jeden der Banditen in Fetzen zu schießen, ohne einen Fuß auf den Boden zu setzen und sich die Hände schmutzig zu machen. Naib Dhartha hätte es vorgezogen, seine Feinde am Haar zu packen, ihren Kopf zurückzureißen und ihnen die Kehle aufzuschlitzen. Er wollte zusehen, wie das Licht in Selims Augen erlosch, und spüren, wie ihm sein warmes Blut über die Finger lief.
    Dhartha war jedoch bereit, auf solche Genüsse zu verzichten, wenn dadurch gewährleistet war, dass der Wurmreiter und seine Bande vom Angesicht des Planeten getilgt wurden.
    Warme Luft stieg wie Rauch von den glühenden Dünen auf, und der Flieger wurde von der Thermik heftig durchgeschüttelt. Eine Reihe aus zerbrochenen Felsen ragte vor ihnen auf, wie ein einsamer Kontinent weit draußen in der Wüste.
    »Das Ungeziefernest liegt direkt voraus«, sagte der Anführer des Söldnertrupps.
    Für Naib Dhartha waren der Offizier und seine Männer allesamt Ungläubige. Sie stammten von verschiedenen Planeten der Liga der Edlen. Einige waren auf Ginaz ausgebildet worden und in den Prüfungen gescheitert, sodass sie nie in die Riege der Elitekämpfer aufgenommen worden waren. Dennoch waren sie gnadenlose Killer ... genau das, was die Situation erforderte.
    »Wir könnten die Felsen einfach bombardieren«, schlug ein anderer Söldner vor. »Wir schlagen zu und verwandeln den gesamten Steinhaufen in brennenden Staub.«
    »Nein«, widersprach Dhartha. »Ich will die Leichen zählen und ihnen die Finger als Trophäen abschneiden.« Die Männer in seinem Kanly-Trupp murmelten zustimmend. »Erst wenn wir allen die Leiche von Selim Wurmreiter zeigen können, erst wenn wir beweisen können, dass er schwach und sterblich war, werden seine Anhänger mit den Sabotageanschlägen aufhören.«
    »Weshalb machst du dir Sorgen, Raul?«, fragte ein anderer Söldner. »Sie haben überhaupt keine Chance gegen uns. Wahrscheinlich besitzen sie nur drei Maula-Pistolen, und unsere Körperschilde schützen uns vor Projektilen. Wir sind unbesiegbar.«
    »Richtig«, sagte ein weiterer Soldat. »Eine alte Frau könnte Bomben auf das Versteck werfen und es ausradieren. Sind wir Kämpfer oder Bürokraten?«
    Dhartha zeigte in Flugrichtung. »Sie sollten dort auf dem Sand dicht neben den Felsen landen. Dort können uns die Würmer nicht erreichen. Dann werden wir ausschwärmen, nach den Höhlen der Gesetzlosen suchen und sie ausräuchern. Der Wurmreiter dürfte versuchen, sich vor uns zu verstecken, aber wir werden die Frauen und Kinder nacheinander töten, bis er herauskommt.«
    »Dann können wir ihn abknallen«, rief Raul, und alle brachen in lautes Gelächter aus.
    Dhartha verzog das Gesicht. Er bemühte sich, nicht zu gründlich über das nachzudenken, was er tat. Und dass er keine andere Wahl gehabt hatte, als Aurelius Venport um Hilfe anzubetteln. Das Problem namens Selim Wurmreiter war bisher immer seine Privatangelegenheit gewesen, eine Fehde, die die beiden Männer gegeneinander austrugen. Die Stammesältesten aus fernen Dörfern der Zensunni machten kein Geheimnis daraus, wie sehr sie Dhartha verachteten, weil er immer wieder mit unreinen Fremden zusammenarbeitete. Der Naib machte Geschäfte mit Händlern von anderen Planeten und verkaufte ihnen so viel Gewürz, wie sie haben wollten. Er hatte sein Felsdorf sogar mit importierten Dingen ausgestattet und ihre traditionelle Lebensweise aufgegeben. Nachdem er nun mit diesen Söldnern in Kampf gegen seinen persönlichen Feind zog, hatte er alles hinter sich gelassen, was ihm einmal etwas bedeutet hatte. In dieser Hinsicht nahm er keine Rücksicht mehr auf die Traditionen oder Glaubensgrundsätze des

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