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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den Luftstrom und die Hitze der Abgase der Triebwerke spürte. Aufgewirbelter Sand prasselte ihm ins Gesicht, aber Selim zuckte nicht zusammen. Sie hätten ihn unter Beschuss nehmen oder Sprengsätze abwerfen können, um ihn zu vernichten. Aber der Pilot schien nur feststellen zu wollen, ob er wirklich allein war. Natürlich würden sie eine Falle vermuten – aber sie würden keine Hinweise erkennen. Das Flugzeug kehrte im weiten Bogen zurück, dann landete es auf einer Sandfläche ein gutes Stück von ihm entfernt. Die Söldner kletterten heraus.
    Als würden sie einen Wettlauf gegen die Soldaten aus dem Transporter machen, hasteten Naib Dhartha und seine Zensunni-Krieger über die Landschaft. All diese überheblichen Männer glaubten, dass sie es mit den Bedingungen der Wüste aufnehmen könnten, aber Selim wusste, dass ein Menschenleben auf Arrakis bedeutungsloser war als ein Sandkorn in der offenen Bled.
    Er schlug weiter seine Trommel. Dann hörte er die Antwort – ein tiefes Zittern ... das lauter wurde und näher kam.
    Von der anderen Seite stürmten die Zensunni-Krieger heran und schwenkten ihre Waffen. Sie hatten vergessen, sich mit unregelmäßigen Schritten zu bewegen, was sie bereits als Kinder gelernt hatten. Er konnte ihre Flüche und Drohungen hören. Obwohl er älter als die meisten seiner Kämpfer war, führte der Naib den Vorstoß an. Wie Selim gehofft hatte, wurde Dharthas gesunder Menschenverstand durch seine Wut getrübt.
    »Ich fordere dich heraus, Selim Dämonenreiter!«, brüllte Dhartha, kaum dass er in Hörweite war. Seine Stimme war tief und ernst, genauso wie damals, als er Selim zu Unrecht als Wasserdieb verurteilt hatte. »Du hast meinem Volk genug Schaden zugefügt! Ich bin gekommen, um dein gesetzloses Leben zu beenden!«
    Gemäß ihrer Ausbildung hatten die fremden Soldaten ihre Körperschilde eingeschaltet. Selim hatte noch nie mit einem Schild gekämpft, weil kein wahrer Krieger, sondern nur Feiglinge einen solchen Schutz nötig hatten. Gleichzeitig spürte er im Boden tief unter sich einen harten Ruck, als die Männer auf ihn zukamen. Sie wussten nicht, dass ihre Schilde einen viel stärkeren Lockruf für Shai-Hulud aussandten, als es Selims Trommel konnte.
    »Bist du ein Mann ohne Sünde, dass du dir anmaßen kannst, über mich zu urteilen, Naib Dhartha?«, rief Selim zurück. Er schlug weiter seine Trommel. »Ein Mann, der wissentlich einen kleinen Jungen verstoßen hat, der sich keines Verbrechens schuldig gemacht hat? Du hast wiederholt gegen das Gebot von Shai-Hulud verstoßen, obwohl dir bekannt ist, welchen Schaden du damit anrichtest. Du hast viel mehr Blut an den Händen als ich!«
    Einige Mitglieder des Zensunni-Trupps stießen erschrockene Rufe aus und zeigten in die Ferne. Selim drehte sich nicht um. Er spürte, dass die Vibration stärker wurde, während die Sandwürmer anrückten. Viele Sandwürmer.
    Die Söldner hielten abrupt an und liefen wie aufgescheuchte Ameisen verwirrt durcheinander, als der Sand unter ihren Füßen in Bewegung geriet und kochte. Mit aufheulenden Triebwerken hob der Flieger von der instabilen Düne ab und stieg in der staubigen Luft auf.
    Im nächsten Moment brach ein gigantischer Sandwurm aus dem Boden hervor, von der Ausstrahlung der Körperschilde zum Wahnsinn angestachelt, und sein aufgerissenes Maul verschlang den gesamten Soldatentrupp.
    Selim blieb sitzen und lauschte auf das Rauschen des aufgewühlten Sandes und das hoffnungslose Geschrei der Männer, die in den tiefen Schlund stürzten.
    Der Pilot ging mit dem Transporter noch ein Stück höher und steuerte auf den riesigen Sandwurm zu, der innerhalb weniger Sekunden den größten Teil der Söldner vernichtet hatte. Mit den eingebauten Waffen feuerte er Sprenggeschosse ab, die auf die gepanzerte Haut der Wurmsegmente trafen und Löcher ins rosafarbene Fleisch rissen. Der augenlose Wurm wand sich und tobte, während er blind nach dem Feind suchte, der ihm Schmerzen zufügte.
    Als das Gefährt zu einem neuen Angriff herabstieß, brach ein zweiter Sandwurm aus den Tiefen der Wüste hervor. Mit schlängelnder Bewegung rammte er das Flugzeug und brachte es ins Trudeln. Der Wurm stürzte in den Sand zurück, während der Militärtransporter mit voller Wucht in eine Düne schlug und tief in den Sand eindrang.
    Auf der anderen Seite sah Selim, wie die Zensunni-Krieger die Waffen fallen ließen, umkehrten und panisch die Flucht ergriffen. Dhartha blickte ihnen voller Wut und Abscheu nach.

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