Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Buddhislam. Zähneknirschend wurde ihm klar, dass Heol ihn wegen seiner Taten möglicherweise verfluchte.
Wenigstens wird dann Selim Wurmreiter tot sein.
Der Transporter landete vor einem Haufen aus Felsblöcken, dann öffneten sich die Türen und ließen die heiße, trockene Luft herein. Dhartha machte sich bereit, Befehle zu erteilen, doch Venports Söldner beachteten ihn überhaupt nicht, sondern sprangen einfach nach draußen. Unter lauten Rufen schulterten sie Projektilwaffen und aktivierten ihre individuellen Schilde. Kurz darauf kletterten die Männer die Felsen hinauf und unternahmen einen koordinierten, schnellen Vorstoß in die Höhlen.
Dhartha kam sich wie ein bloßer Zuschauer vor. Schließlich rief er barsch die fünf Männer des Kanly-Trupps zusammen. Sie beeilten sich, um nicht den Anschluss an die Söldner zu verlieren. Sie wollten ihren gerechten Anteil am Blutvergießen.
Viele Monate lang hatten Dharthas Spione Hinweise und Informationen gesammelt, bis er davon überzeugt war, das Schlupfloch von Selims Bande gefunden zu haben. Der Wurmreiter konnte unmöglich rechtzeitig gewarnt worden sein.
Als die fremden Soldaten vor ihm in die Höhlen stürmten, stellte Dhartha fest, dass überhaupt kein Kampflärm zu hören war, weder Schreie noch Schüsse von Maula-Pistolen. Hatten die Banditen geschlafen? Mit den anderen Zensunni drang er vorsichtig in die Höhlen ein.
Offenbar war dies der Ort, an dem die Gesetzlosen gewohnt hatten. Aus dem Sandstein waren Räume herausgehauen worden. Die dekorativen Wandbehänge und gestohlenen Leuchtgloben waren noch da, genauso wie Kochgeschirr und andere Haushaltsgegenstände.
Aber in den Höhlen hielten sich keine Menschen auf. Die Gesetzlosen waren geflohen.
»Jemand hat ihnen gesagt, dass wir kommen«, knurrte der Anführer der Soldaten. »Wir wurden verraten.«
»Unmöglich«, sagte Naib Dhartha. »Niemand hätte schneller als unser Transporter hier eintreffen können. Wir haben diese Angriffstruppe erst vor fünfzehn Stunden zusammengestellt.«
Venports Söldner versammelten sich in einem größeren Raum. Ihre Gesichter waren vor Wut gerötet. Sie wandten sich Naib Dhartha zu und schienen ihn für diesen Fehlschlag verantwortlich zu machen. Ein Mann mit einer Narbe auf der Stirn sprach aus, was die anderen dachten: »Dann erkläre uns, Wüstenmann, wohin sie alle verschwunden sind.«
Der Naib bemühte sich, seine Atmung zu beherrschen. Zorn und Verwirrung schlugen ihm entgegen. Er wusste, dass sie den richtigen Ort gefunden hatten. Die Gerüche bewiesen, dass hier noch bis vor kurzem Menschen gelebt hatten – viele Menschen. Das war keine Siedlung, die schon vor langer Zeit verlassen worden war. »Selim war hier. Er kann nicht weit sein. Wie wollen sie draußen in der Wüste überleben?«
Bevor jemand antworten konnte, hörten sie ein schwaches, fernes Pochen, das wie Herztöne klang ... oder wie eine Trommel. Mit seinen Gefährten stürmte Dhartha zu einer Fensteröffnung und sah eine einsame Gestalt weit draußen in den Dünen, einen verlorenen Menschen, der winzig und ohnmächtig wirkte.
»Da ist er!«, rief Dhartha.
Die Söldner stießen Kampfschreie aus und rannten zum Fluggefährt zurück. »Und wenn es eine Falle ist?«, fragte einer der Männer.
Voller Zorn und Verachtung sah Dhartha den Söldner an. »Der Mann ist allein. Wir müssen ihn gefangen nehmen, um von ihm zu erfahren, wohin die anderen gegangen sind.«
Mit höhnischer Miene warf der Hauptmann der Söldner ein: »Wir haben keine Angst, ganz gleich, was dieser Wüstenabschaum im Schilde führen mag.«
Die Söldner rannten hinaus, um sich Selim Wurmreiter zu holen.
* * *
Der Sand war weich unter seinen Stiefeln, und die Mittagssonne schien hell und heiß, als wollte sie alles verglühen, was ihre Strahlen berührten. An diesem Tag wurde Selim von keinem Schatten begleitet, er war rundum erleuchtet. Er blieb in der Mitte der Leere stehen, wo alle Welt ihn sehen konnte. Er setzte sich ins grelle Sonnenlicht, zog seine Trommel hervor und wartete.
Naib Dhartha und sein Überfallkommando mussten ihn irgendwann bemerken.
Am Vortag hatte in allen Höhlen hektische Betriebsamkeit geherrscht, als seine Anhänger Vorräte und alles andere, was sie für eine Reise in die tiefste Bled benötigten, eingepackt hatten. Die jungen Wurmreiter hatten ihn aufgeregt und entschlossen angesehen. Sie fürchteten sich vor dem, was geschehen würde, aber keiner wagte es, Selims Visionen oder
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