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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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der religiösen Tlulaxa-Literatur
     
     
    Zweifellos waren noch ältere und baufälligere Raumschiffe als dieses zwischen den Liga-Welten unterwegs, auch wenn Norma noch nie eins gesehen hatte. Dagegen sah der ausgemusterte Frachter, den Aurelius für ihr Raumfalt-Projekt beschafft hatte, richtig modern aus.
    Das alte Schiff vibrierte heftig, als es den Orbit um Poritrin verließ und in den Weltraum vordrang. Im Innern stank es nach verbrannten Isolierungen, menschlichem Schweiß und Erbrochenem. Der Boden und die Wände waren mit Flecken übersät und schienen nur sporadisch gereinigt zu werden. Norma fragte sich, ob dieses Schiff normalerweise zum Transport von Sklaven benutzt wurde, auch wenn sie jetzt der einzige Passagier war – abgesehen von den Wachen.
    Es würde eine lange, unbequeme Reise werden, eine weitere Demütigung für Norma.
    Zwei mürrisch dreinblickende Dragonerwachen saßen links und rechts von ihr auf einer langen Metallbank, als würden sie sich fragen, womit sie Lord Bludds Zorn erregt hatten, dass sie zu dieser langen Mission verurteilt worden waren. Frachtkisten, darunter jene mit Normas Besitztümern, waren hastig eingeladen und an den Wänden aufgestapelt worden. Sie war überrascht, dass man Tuk Keedair nicht gezwungen hatte, sie ins Exil zu begleiten.
    Das offene Passagierabteil war zweckmäßig, aber spartanisch mit Pritschen und Bänken ausgestattet. Norma hatte außerdem sargförmige Kabinen auf dem tiefer gelegenen Frachtdeck gesehen – wahrscheinlich Stasisbetten. Wenn es bis zur Kapazitätsgrenze beladen wurde, konnte das primitive kleine Schiff mindestens tausend Menschen befördern.
    »Das ist ein Sklavenschiff, nicht wahr?«, fragte sie einen der Dragoner.
    Er blickte mit halb geschlossenen Lidern auf sie herab und sagte nichts. Er musste ihr gar nicht antworten.
    In ihrer lebhaften Phantasie stellte sich Norma schwitzende, zusammengedrängte buddhislamische Sklaven vor, die auf irgendeinem Provinzplaneten gefangen worden waren. Sie spürte die geisterhafte Aura ihres Elends. Auf diesen Decks waren viele Menschen gestorben.
    Der Gedanke rückte ihre Probleme in eine neue Perspektive. Ja, sie wurde gegen ihren Willen fortgeschickt, aber wenigstens brachten die Wachen sie nach Hause ... auch wenn sie in Ungnade ausgewiesen wurde. Von ihrer Mutter würde sie sich anhören müssen, dass sie wieder einmal versagt hatte. Trotzdem hätte es viel schlimmer kommen können. Seufzend wünschte sie sich, Aurelius wäre hier, um ihr auf der langen Reise Gesellschaft zu leisten.
    Sie setzte sich auf der harten Bank zurecht, aber es gab keine bequemere Position. Sie hatte nichts, womit sie sich die Zeit vertreiben konnte, keine Vergnügungen oder Unterhaltungen. Dies war kein Weltraumflug an Bord eines Luxusschiffs.
    Normalerweise lenkte sie sich von äußeren Unannehmlichkeiten ab, wenn sie eine kreative Exkursion durch ihren eigenen Geist unternahm. Doch nachdem man ihre Arbeit gestohlen und ihr Leben auf den Kopf gestellt hatte, konnte sich Norma kaum auf etwas anderes als ihre Umgebung und die Unzulänglichkeiten ihres kleinwüchsigen Körpers konzentrieren.
    Um sich ein wenig zu trösten, spielte sie mit dem hübschen Soostein, den Aurelius ihr geschenkt hatte. Obwohl er nie irgendwelche telepathischen Fähigkeiten bei ihr ausgelöst hatte, genoss sie die Erinnerungen, die sie mit dem glatten Stein verband. Norma schloss die Augen und ließ Berechnungen durch das Fenster ihres Bewusstseins laufen, lange Reihen von Zahlen und mathematischen Symbolen, als würden sie durch den Weltraum außerhalb dieses Sklavenschiffs treiben ...
    Obwohl er es versucht hatte, konnte Holtzman ihr die wesentlichen Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit nicht wegnehmen. All das hatte sie in den komplexen Windungen ihres Geistes gespeichert, sie konnte jedes Detail aus ihrem Gedächtnis abrufen, alles, was sie über die Theorie des Faltraums wissen musste. Sie vergnügte sich damit, ihre mentalen Archive zu erkunden, sie tauschte die Symbole und Zahlen aus und beobachtete, wie sich die Ergebnisse veränderten. Das war ihr geheimes Universum, in das niemand Einblick hatte ... auch wenn sie sich wünschte, es eines Tages Aurelius zeigen zu können.
    Wenigstens bin ich am Leben. Wenigstens habe ich noch meine Freiheit.
    Aus einiger Entfernung hörte sie eine laute, raue Stimme. Aus irgendeinem Grund wurde sie daran erinnert, wie ihre Mutter sie wegen einer Schwäche tadelte. Wie in einem absurden Traum flog Zufa

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