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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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mütterlicherseits geerbt habe.« Aber als sie sprach, schlug sie verlegen den Blick nieder, und Venport wusste, dass ihr dieses Motiv doch durch den Kopf gegangen war. »Trotzdem freut es mich, dass dir das Resultat gefällt.«
    Sie setzten sich auf einen weichen weißen Teppich vor dem Kamin. »Das ist ein ziemlich traditionelles romantisches Ambiente, nicht wahr?«, fragte sie. »Genauso habe ich es mir immer vorgestellt, wenn ein Liebespaar zusammen ist. Aber ich habe mir nie vorgestellt, dass es auch einmal mit mir geschehen könnte – und erst recht nicht mit einem so wunderbaren Mann wie dir.«
    Er lächelte und nahm einen Schluck Wein. »Ich bin keine besonders gute Partie, Norma.« Manchmal machte ihr Genie ihm beinahe Angst, doch dann geschah es – wie beispielsweise jetzt –, dass er sie unglaublich unschuldig und naiv fand. Er sah sie über den Rand seines Kristallglases hinweg an. »Versuchst du mich zu verführen?«
    Ihre Überraschung wirkte ehrlich, und ihre leise Enttäuschung war nicht zu übersehen. »Bin ich so leicht zu durchschauen? Ich glaube, ich bin in diesen Dingen nicht besonders gut.«
    »Die Verführung ist in der Tat eine Kunst, meine Liebe. Nicht dass ich über allzu große Erfahrung verfüge, aber ich kann dir ein paar Grundlagen beibringen.« Venport rückte näher an sie heran und nahm sie in die Arme. An seiner Seite schien sie geradezu dahinzuschmelzen. Ihre Unbeholfenheit verflüchtigte sich. »Deine Mutter hat mich wegen meiner genetischen Ausstattung zum Partner gewählt, aber in dieser Hinsicht habe ich sie enttäuscht.«
    Am Vortag, als er erfahren hatte, dass Zufa Cevna mit einem Kind vom Großen Patriarchen schwanger war, hatte er einen Stich des Bedauerns verspürt. Er hatte sich an ihre gemeinsamen Jahre erinnert ... in denen er immer wieder versucht hatte, mit der großen Zauberin die vollkommene Tochter zu zeugen, die aus der Verbindung ihrer Gene hätte entstehen sollen. Doch jede Schwangerschaft hatte mit einer schrecklich missgebildeten Fehlgeburt geendet.
    Daran wollte er nicht mehr denken. Nicht jetzt.
    Norma hob den Kopf. »Unsere Kinder werden keine Enttäuschung sein, Aurelius. Dafür werde ich persönlich sorgen, notfalls, indem ich jede einzelne Zelle manipuliere.«
    Venport sah sie an und schaute dann zu den Gardinen vor dem Fenster. Draußen auf der großen Ebene würden bald nach einem strikten Zeitplan die Bauarbeiten beginnen. »Glaubst du wirklich, dass du jetzt noch Zeit für Kinder findest? Würdest du nicht zu viel opfern müssen?«
    Sie erwiderte seinen Blick mit einer solchen Intensität, dass es ihm vorkam, als könnte er hinter den Pupillen ihre Gedanken erkennen. »Trotzdem ist es ein bedeutender Aspekt der menschlichen Existenz. Ich möchte diese Gelegenheit nicht verpassen.«
    Er küsste sie, dann zog er sich zurück und sah sie liebevoll an. Er nahm das leidenschaftliche, lebendige Blau ihrer Augen in sich auf. Venport versuchte sich seiner Gefühle bewusst zu werden und zu unterscheiden, was er schon immer für sie empfunden hatte und was er nun empfand. Er musste sich eingestehen, dass sein Begehren größer wurde, je mehr er sich an ihre neue Gestalt gewöhnte ... und dafür schämte er sich. Wenn er sie wirklich liebte, sollte ihr Äußeres für ihn eigentlich keine Rolle spielen.
    Dann erkannte er, dass Norma sich für diese Erscheinung entschieden hatte, um sich für ihn begehrlicher zu machen.
    »Du bist der erste Mann, der mir jemals Aufmerksamkeit geschenkt hat«, sagte sie. »Und ich bin mir nicht sicher, was ich jetzt tun soll.«
    »Vertrau mir. Auf diesem Gebiet kann ich dir helfen.« Er streichelte ihr langes, goldenes Haar.

74
     
    Bei meinen Untersuchungen der menschlichen Kultur stieß ich auf nichttraditionelle Familien und auf Eltern, die nicht genetisch mit den Kindern verwandt waren, die sie aufzogen. Ich hatte die Bedeutung solcher Beziehungen nie verstanden, bevor ich begann, mit Gilbertus Albans zu arbeiten.
    Erasmus, Erasmus-Dialoge
     
     
    Erasmus ging in seinem Arbeitszimmer auf und ab und trat abwechselnd vom Schatten in das rötliche Sonnenlicht, das durch ein dickes Fenster hereindrang und sich in kupferfarbenen Pfützen auf dem Boden sammelte. Wenn er sein Verhalten mit dem von Menschen verglich, schien es, dass er etwas ... nervös wirkte. Er hatte alles Material beschafft, das nötig war, aber es war das erste Mal, dass er diese Prozedur mit Gilbertus durchmachte. Seine Studien des menschlichen

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