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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gekommen, um nachzudenken, wie wir den Djihad retten können.«
    »Ich höre.« Ihre lavendelfarbenen Augen glitzerten verzweifelt.
    Iblis wurde erstaunlich ruhig. Seine Stimme war fest und intensiv genug, damit sie ihm und der schwierigen Wahrheit Aufmerksamkeit schenkte. »Ich wurde als Sklave geboren und habe mich die Hierarchie hinaufgekämpft, bis ich den Rang eines Trustee erreicht hatte. Und schließlich wurde ich zum Anführer und zum Großen Patriarchen unseres großen Djihad.« Mit verbittertem Ausdruck beugte er sich näher an sie heran. »Aber ich konnte es niemals mit dir aufnehmen, Serena. Sie haben immer nur deinen Namen gerufen. Du warst die Aristokratin, die den Massen helfen wollte, getrieben von einem schlechten Gewissen wegen der Reichtümer, den deine adlige Familie durch die harte Arbeit einfacher Leute gewonnen hat.«
    »Adel verpflichtet. Versuchst du mich einer Psychoanalyse zu unterziehen?«
    »Ich rücke nur ein paar Dinge in die richtige Perspektive. Wenn ich selbst tun könnte, was ich vorschlagen werde, würde ich es sofort tun. Aber ... du musst es tun, Serena. Nur du kannst es tun. Das heißt, wenn du bereit bist, ein solches Opfer zu bringen.« Er rückte noch näher und sah sie mit brennenden Augen an, während er all sein Überzeugungsvermögen in die Waagschale legte.
    »Ich würde alles tun, um den Djihad siegreich zu beenden.« Ihr Gesicht strahlte vor Entschlossenheit. Ihre Augen schienen genauso wie seine Feuer zu fangen. »Alles!« Sie wusste genau, was sie sagte, und Iblis wusste, dass er sie hatte.
    »Während all der Jahre habe ich dabei geholfen, die Flammen zu schüren, aber nun ist aus dem Brand eine stille Glut geworden. Du musst wie ein Windstoß sein und diese Glut zu einem unaufhaltsamen Holocaust entfachen. Die ganze Zeit haben wir beide die Menschen verachtet, wenn sie nicht bereit waren, die nötigen Opfer zu bringen – und nun gibt es etwas, das du tun musst.«
    Sie wartete.
    »Du erinnerst dich, wie Erasmus den kleinen Manion ermordete. Als dein Kind starb, hast du dich ohne Rücksicht auf deine eigene Sicherheit auf den Roboter gestürzt.«
    Serena zuckte zurück, als hätte Shaitan ihr etwas ins Ohr geflüstert. Sie kannte Iblis und seine Interessen und wusste, wie sehr er persönlich von seiner Position profitierte. Aber sie wusste auch, dass sie beide – obwohl sie nach unterschiedlichen Regeln spielten – dasselbe Ziel verfolgten.
    Iblis fuhr mit neuer Leidenschaft fort. »In diesem Moment hast du den ersten Funken des Djihad entfacht. Erasmus hat den Arbeitern auf dem Platz demonstriert, wie unmenschlich die Denkmaschinen sind, und du hast den Beweis geliefert, dass ein einfacher Mensch sich wehren und die Unterdrücker besiegen kann!«
    Tränen strömten ihr übers Gesicht, während sie zuhörte, aber Serena wischte sie nicht ab.
    »Jetzt, nach so vielen Jahren des Kampfes, hat unser Volk vergessen, wie schrecklich sein Feind ist. Wenn sie sich an den entsetzlichen Mord an deinem Kind erinnern könnten, würde niemand irgendein Friedensangebot von Omnius akzeptieren. Wir müssen ihnen noch einmal zeigen, wie bösartig der Feind ist. Wir müssen ihnen ins Gedächtnis rufen, warum Omnius und all seine Trabanten vernichtet werden müssen!«
    Sein Blick drang ihr bis in die Seele, und für einen Moment sah sie Milliarden Augen, die in seinen brannten. Selbst in dieser kleinen Kabine in einem Privatwagen, selbst nach einer Nacht der Ausschweifungen, blieb Iblis ein Mann mit Substanz, den Serena nicht ignorieren konnte.
    In verschwörerischem Tonfall fuhr er fort: »Die Menschheit hat den Funken vergessen. Du musst für eine große Geste sorgen, die die Menschen niemals vergessen werden.«
    Sie musterte sein glattes Gesicht. Nach Jahren der Zweifel entschied sie, dass Iblis mehr gute als schlechte Charaktereigenschaften hatte. Trotz seiner selbstsüchtigen Motive wusste sie, dass er für die Fortsetzung des Kampfes sorgen würde. Und das war das Wichtigste überhaupt.
    »Aber es wird sehr viel Mut erfordern«, sagte er.
    »Ich weiß. Ich glaube, meine Entschlossenheit ... ist stark genug.«
     
    * * *
     
    Serena stand stolz vor der Vollversammlung der Liga. Sie und Iblis hatten den Plan in allen Einzelheiten ausgearbeitet und alle Räder in Bewegung gesetzt. Yorek Thurr und seine unauffälligen Djipol-Agenten sorgten für die Feinarbeit. Auch ihre Seraphim würden ihre Rolle spielen, obwohl Niriem scharfen Protest eingelegt hatte. Doch Serena war die

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