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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Aufzeichnungen
     
     
    Eigentlich war es nur als Testflug für die stromlinienförmigen Raumfaltschiffe gedacht, die für die Armee des Djihad gebaut worden waren. Die von Norma Cevna entwickelten Holtzman-Triebwerke ermöglichten es, sich direkt von den Kolhar-Werften an jeden anderen Ort zu begeben, ohne dass die Reise nennenswerte Zeit in Anspruch nahm.
    Vorian Atreides wusste jedoch genau, wohin er reisen wollte: nach Caladan. Endlich!
    Er wusste nichts von der Unruhe in der Liga oder den umstrittenen Vereinbarungen zwischen den Kogitoren und Omnius, als er darauf bestand, den Testflug selbst durchzuführen. Obwohl er inzwischen neunundfünfzig Jahre alt war, fühlte er sich immer noch jung und dynamisch.
    Unter Norma Cevnas strenger Aufsicht hatten die Djihad-Ingenieure mehrere experimentelle Militärschiffe konstruiert, die kleiner als die Frachter von VenKee und viel besser für Erkundungskommandos geeignet waren.
    Natürlich mussten diese neuen Modelle unter realistischen Bedingungen getestet werden. Vor konnte praktisch jedes existierende Schiff navigieren und war daher in der Lage, diesen Flug persönlich zu unternehmen. Die anderen Offiziere wandten ein, dass ein bedeutender militärischer Befehlshaber niemals auf eine Mission gehen sollte, die so viele Gefahren und Unsicherheiten barg, aber Vor hatte sich noch nie ans Protokoll gebunden gefühlt – zur häufigen Verzweiflung und Bestürzung seines Freundes Xavier.
    Trotz der Navigationsprobleme, die immer wieder bei der Durchquerung des Faltraums auftraten, nahm Vor niemanden mit. Er wusste, wie hoch das Risiko war, nachdem er die Statistiken der kommerziellen Flüge von VenKee gesehen hatte, und wollte keine weiteren Personen gefährden.
    »Nun schauen Sie nicht so ernst und tragisch drein! Ich habe mich dazu entschlossen, und keiner von Ihnen hat den nötigen Dienstgrad, um mir eine gegenteilige Anweisung geben zu können.« Er lächelte. »Möchte vielleicht jemand Wetten abschließen, wie lange es dauert, bis ich zurückkehre?«
     
    * * *
     
    Das Raumfalttriebwerk arbeitete tadellos.
    Im Cockpit des Erkundungsschiffes, von schimmernden Instrumenten und blinkenden Lämpchen umgeben, kam Vor die kurze Reise wie ein phantastischer Traum vor. Er schien sich gar nicht von der Stelle bewegt zu haben. Eben noch stand das Schiff über der trostlosen Welt Kolhar. Dann krümmte sich der Weltraum, überflutete ihn mit Farben und Bildern, die er nie für möglich gehalten hätte. Bevor er wusste, was geschah, war er über der Wasserwelt eingetroffen, an die er sich noch sehr gut von seinem letzten Besuch vor fast zehn Jahren erinnerte. Das alles hatte nur ein paar Sekunden gedauert.
    Er landete neben dem militärischen Außenposten an der Küste, von wo aus die Überwachungssatelliten gewartet wurden. Die Ingenieure und Techniker, die hier stationiert waren, hatten noch nie ein solches Schiff gesehen, und die Soldaten staunten über das unangekündigte Eintreffen eines so bedeutenden Offiziers.
    »Wir sitzen hier schon recht lange fest, Primero«, sagte einer der Soldaten. »Sind Sie gekommen, um die Moral der Truppen zu heben?«
    Vor lächelte ihn an. »Zum Teil, Quinto. Aber eigentlich habe ich etwas anderes auf Caladan zu erledigen. Ich muss jemanden besuchen.«
    Diesmal wollte er sich nicht die Mühe machen, seinen Namen oder seinen Rang zu vertuschen. Er hatte entschieden, dass er Leronica nichts mehr vorspielen musste. Er wollte sie nur wiedersehen und sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war. Es gab keinen Grund mehr, seine Identität zu verschleiern.
    Doch als er sich der kleinen Stadt näherte, als er das Meer roch und die Boote hörte, fühlte er sich so nervös, als würde er einer gewaltigen Roboterarmee gegenübertreten. Sein Optimismus wurde durch einen Anker des Zweifels hinuntergezogen. Natürlich würde eine Frau wie Leronica längst geheiratet und eine eigene Familie gegründet haben. Sie würde ein glückliches, einfaches Leben auf Caladan führen. Er hatte von Anfang an gewusst, dass er nicht hier bleiben und das Leben eines Fischers führen konnte. Genauso stand fest, dass er sie nicht entwurzeln und mitten in den Djihad bringen konnte.
    Vor hatte vor fast zehn Jahren die Chance verloren, den einen oder den anderen Weg einzuschlagen. Er hätte sie vergessen sollen, aber er hatte versucht, trotz der enormen Distanzen in Kontakt zu bleiben. Er hatte viele Briefe geschrieben, ihr Pakete und Geschenke zukommen lassen ... aber niemals

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