Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
betrachtet.
Serena Butler,
aus ihrer letzten Botschaft an Xavier Harkonnen
Als Serena Butler auf Corrin eintraf, trat sie mit ihrem Gefolge aus Seraphim vor ein Empfangskomitee aus glänzenden Robotern, die beiderseits eines roten Teppichs Aufstellung bezogen hatten. Tapfer marschierte sie allein in ihre Mitte.
Die Höhle der Dämonen, das Lager meiner Feinde. Die riesige rote Sonne am Himmel wirkte, als wollte sie auf Corrin stürzen und die von Omnius infizierte Welt verbrennen.
»Ich komme, um über den Friedensplan der Kogitoren zu verhandeln«, sagte sie mit erhobener Stimme. Sie hatte ihre Worte einstudiert und die geeigneten Begriffe gewählt, um die Maschinen auf ihr Vorhaben vorzubereiten. »Ich bin die Priesterin des Djihad, der kommissarische Viceroy der Liga der Edlen und die Vorsitzende des Djihad-Rats. Alle Menschen folgen meinen Anweisungen. Bringt mich zu Omnius, der die entsprechende Stellung unter den Denkmaschinen hat.«
Als Serena ihren Wachen winkte, ihr zu folgen, sah sie, wie Niriem ihr einen erstaunten Blick zuwarf. Vermutlich war sie von der untypischen Selbstverherrlichung der Priesterin überrascht. Serena trat selbstbewusst auf und wusste, dass die fünf Seraphim das tun würden, was von ihnen erwartet wurde, wenn der kritische Zeitpunkt gekommen war.
Ein klobiger Roboter trat aus der Reihe und sprach mit synthetischer Stimme, die in der dünnen Atmosphäre blechern klang. »Folgen Sie mir.«
Sie erschauderte, als sie an den Roboter Erasmus dachte, der sie vor vielen Jahren als Sklavin gehalten hatte, der sie gefoltert und ihr Baby getötet hatte. Aber sie verdrängte ihren Abscheu, denn er gehörte zu einer anderen Zeit und einer anderen Welt – der Erde.
Am Ende des weichen Teppichs folgte Serena ihrer Eskorte auf ein Laufband, das sie und ihr kleines Gefolge ins Herz der Maschinenstadt brachte, bis sie vor einem unscheinbaren Gebäude aus mattsilbrigem Metall anhielten.
Niriem bliebt dicht hinter ihr, als Serena in stolzer und hochmütiger Haltung in die gewaltige Lobby des Zentralturms trat und rief: »Wo ist Omnius? Ich will sehen, ob er meiner Aufmerksamkeit würdig ist. Ich erweise nur wenigen die Ehre eines Gesprächs mit mir.« Sie musste die Maschinen provozieren, damit sie taten, was sie tun mussten.
Eine laute Stimme kam von den Wänden aus Metall und Plaz, und Bildschirme leuchteten wie riesige Augen. »Ich bin Omnius. Ich bin überall. Alles hier gehört zu mir.«
Sie blickte sich mit einem Ausdruck der Verachtung um. »Und ich bin die Repräsentantin der Menschheit, die dir so lange Widerstand geleistet hat.«
Ohne weitere Begrüßungsfloskeln kam der Allgeist zur Sache. »Die Kogitoren haben als Mittler eine Vereinbarung vorgeschlagen, die diesen ineffizienten Konflikt beenden würde. Wir werden jetzt gegenseitig die Übereinkunft annehmen, gemäß der formellen Rituale, die Menschen benötigen.« Die Computerstimme verstummte und wartete ab.
Serena lächelte und atmete durch. Sie wusste, was als Nächstes zu tun war. »Du hast doch nicht geglaubt, dass wir einfach so die Waffen fallen lassen und nach Hause gehen! Sollen wir nach den Jahrzehnten des Djihad plötzlich vergessen, warum wir Krieg geführt haben? Nein, Omnius. Ich werde den Vertrag nur dann unterzeichnen, wenn du in eine einfache und logische Bedingung einwilligst: Gib allen Menschen die Freiheit.«
Die künstliche Stimme des Allgeistes war mit einem Knurren unterlegt, was Serena nur amüsierte. »Das entspricht nicht den Bedingungen, die von den Kogitoren ausgehandelt wurden. Einem solchen Punkt habe ich nicht zugestimmt.«
Serena ließ nicht locker. »Es kann nur dann Frieden geben, wenn du alle Menschen auf den Synchronisierten Welten freigelassen hast. Wenn du den entsprechenden Befehl gegeben hast, werde ich meine Armee des Djihad informieren, alle weiteren militärischen Aktionen einzustellen. Aber nicht vorher.« Sie wusste, dass Omnius ihre Forderungen niemals erfüllen würde. Die Denkmaschinen würden nicht verhandeln und sich durch ihre Worte provoziert fühlen.
»Eine solche Reaktion war zu erwarten, wenn ich meine Daten über die Unberechenbarkeit der Menschen zugrunde lege«, sagte Omnius. »Die Hrethgir werden mir immer ein Rätsel bleiben.«
Der Roboter, der sie eskortiert hatte, drehte sich und packte Serena mit festem mechanischem Griff. Ihre Seraphim reagierten sofort und warfen sich auf die klobige Maschine, um Serena zu verteidigen.
In der nächsten Sekunde
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