Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
kleinen Plaz-Kästchen stehen. Der Mann öffnete den Deckel, um Dutzende von Melange-Produkten zu präsentieren, die von seiner Firma entwickelt worden waren. Viele Adlige der Liga hatten sich bereits in das seltene und teure Gewürz verliebt, und Aurelius Venport ließ nur wenige Gelegenheiten aus, seine Güte zu zeigen – und neue Kunden zu verführen –, indem er kostenlose Proben anbot.
Wenn neugierige Gäste auf etwas zeigten, was sie zu probieren wünschten – Gewürzbier, Melangebonbons oder Gewürzkaustäbe –, entnahm Venport seinem Kästchen das Gewünschte. »Eine kostenlose Probe. Wenn jemand von Ihnen nicht mit den Vorzügen der Melange vertraut ist, kommen Sie bitte her und überzeugen Sie sich selbst.«
Angeblich macht Melange abhängig, dachte Iblis, als er nach vorn trat. Und sie ist fraglos nützlich. Er hatte bereits Gewürz zu sich genommen, jedoch war es stark verdünnt und nahezu geschmacklos gewesen. »Ich hätte gerne eine kleine, reine Probe, Direktor Venport. Etwas, das ich gerade so ... schmecken kann.«
Der Patrizier von Rossak lächelte. »Für den Grooohßen Patriarchen des Djihad! Ich fühle mich geehrt«, sagte er mit übertriebener Betonung, um den Würdenträger zu beeindrucken. »Ich habe nur das Beste zu dieser Zusammenkunft mitgebracht. Den Kaviar des Gewürzes.« Er nahm ein flaches, scheibenförmiges Behältnis, das nicht größer als eine kleine Münze war. »Legen Sie es auf Ihre Zunge. Lassen Sie es einfach Ihre Sinne durchdringen und bis in Ihre Seele einsickern.«
Als Venport den winzigen Deckel öffnete, linste Iblis hinein. Er sah ein orangerotes Pulver und tauchte eine Fingerspitze in die Substanz. Bei der Berührung fühlte es sich überraschend sandig an. Als er zu den schwebenden Leuchtgloben hinaufblickte, erinnerte er sich, dass sie ebenso erfolgreiche VenKee-Produkte waren, auch wenn die Technik gegenwärtig Anlass einer weitschweifigen und dummen Patentdebatte war.
Er zögerte und betrachtete das Gewürzpulver an seinem Finger. »Habe ich nicht vor ein paar Tagen im Parlament gehört, wie Senator Husten Fru über einen Streit zwischen Ihrer Firma und der Regierung von Poritrin diskutiert hat? Etwas über Rechte an Leuchtgloben?«
Iblis hatte seine Zweifel, was den Weisen Holtzman und seinen wichtigtuerischen Gönner Lord Niko Bludd betraf, doch Aurelius Venport hatte ihn bisher als außerordentlich scharfsinniger Geschäftsmann beeindruckt.
»Norma Cevna ist eine sehr talentierte Wissenschaftlerin, die dem Weisen Holtzman geholfen hat, viel Ruhm und Erfolg zu erlangen. Gleichzeitig ist sie eine liebe Freundin von mir, doch die Beziehung ist etwas ... kompliziert.« Venport zog eine finstere Miene, als hätte er etwas abscheulich Schmeckendes verschluckt. »Norma hat die Suspensor-Technologie, die in den Leuchtgloben Verwendung findet, allein entwickelt und sie meiner Firma zur Vermarktung angeboten. Jetzt, wo VenKee ein Vermögen ausgegeben hat, die Leuchtgloben zu produzieren und in der gesamten Liga zu verkaufen – während dieser Zeit rührte Poritrin nicht einen Finger, um zu helfen –, glaubt Lord Bludd plötzlich, er habe einen Anspruch auf unsere Gewinne.«
Hinter Venport hatten sich Gäste versammelt, die auf eine kostenlose Melangeprobe hofften, doch sie unterbrachen seine Unterhaltung mit dem Großen Patriarchen nicht.
Iblis lächelte. »Dennoch wurde die Technologie auf Poritrin in Holtzmans Laboratorien entwickelt, nicht wahr? Finanziert von Lord Bludd. Senator Fru behauptet, dass der Rechtsberater von Poritrin Dokumente vorgelegt hat, die von Norma Cevna unterzeichnet sind und bescheinigen, dass alle technologischen Durchbrüche, die während der Anstellung bei Holtzman erzielt werden, im Besitz der Regierung von Poritrin verbleiben.«
Venport seufzte, und seine Lippen verzogen sich zu einem nachsichtigen Lächeln, das Iblis überraschte. »Ich zweifle nicht daran, dass der Weise Holtzman sie dazu verleitet hat, einen solchen Verzicht zu unterschreiben. Norma war noch nicht volljährig, als er sie einstellte. Das Mädchen ging völlig in der Forschung auf und hatte nie einen ... politischen Durchblick.«
Iblis musterte wieder das Gewürzpulver auf seiner Fingerspitze. Seine Haut schien ein wenig zu prickeln. »Und wie wollen Sie dieses Problem lösen?«
Venport schien nicht übermäßig besorgt. »Ich bin Geschäftsmann. Ich bin immer in der Lage gewesen, Vereinbarungen auszuhandeln und in Kontroversen zu vermitteln. Die
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