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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gegenwärtigen Umstände verlangen einfach nur etwas mehr Finesse als üblich. Ich werde einen Weg finden.« Er deutete mit einem Nicken auf das Gewürz an Iblis' Finger. »Doch belasten wir uns nicht damit. Ich bin neugierig auf Ihre Meinung zur Melange.«
    Iblis wurde sich der Menschen bewusst, die ihn beobachteten und möglicherweise sein Zögern bemerkten. Er wagte es nicht, Angst zu zeigen. Alles, was der Große Patriarch tat, wurde genau geprüft und erörtert. Er strich sich die Melange auf die Zunge und klappte den Mund zu.
    »Die reinste Form von Melange soll viele Facetten haben ... so wie der unbezahlbare Juwelenanhänger, den Sie tragen«, sagte Venport. »Die Melange zeigt jedem, der sie nimmt, einen anderen Aspekt.«
    Iblis fühlte sich ... anders. Er konnte es nicht genau bestimmen, denn er hatte nie zuvor eine vergleichbare Erfahrung gemacht. Sein Puls beschleunigte sich und wurde wieder langsamer, was sich kurz darauf wiederholte. Was für eine seltsame Empfindung! Dann verlangsamte er sich noch weiter, und in einem Zustand vollständiger Gelassenheit konnte er beinahe in sein Inneres blicken, in sein Herz und seinen Verstand. Er konnte kaum noch Worte bilden und sie aussprechen.
    »Erstaunlich. Woher ... haben Sie ... dieses ... Gewürz?«
    Venport sah ihn lächelnd an. »Ich bitte Sie! Ein paar Handelsgeheimnisse müssen mir erlaubt sein.« Er bot Iblis eine weitere Probe an, und der Große Patriarch nahm sie ohne Zögern.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte der Geschäftsmann, »selbst wenn ich Ihnen sagen würde, woher das Gewürz kommt, Sie wären nicht gewillt, diesen Ort zu besuchen.«

12
     
    Zähle nicht, was du verloren hast. Zähle nur, was du noch besitzt.
    Zensunni-Sutra der Ersten Ordnung
     
     
    Die Gewürzkarawanen brachen in der Dämmerung auf, sobald die Hitze des Tages nachließ. Im Ödland der tiefen Wüste machten sich Naib Dharthas Melange-Sammler nicht die Mühe, sich vor Fremden zu verbergen. Sie hätten es besser wissen müssen.
    Selim Wurmreiter und seine Anhänger beobachteten sie seit Tagen.
    Jafar, der sich mit seinen Räubern in hohen Felsspitzen versteckt hatte, benutzte einen Spiegel, um eine letzte Nachricht zu blitzen. Er leitete das Licht des Signals dorthin, wo Selim wartete.
    Tiefer unten zwischen den Felsblöcken kauerte der legendäre Mann der Wüste neben Marha, die die Augen weit aufgerissen hatte. Seit sie sich vor einem Monat ihrer Gruppe von Gesetzlosen angeschlossen hatte, beeindruckte die junge Frau ihn immer wieder. Sie war stets bereit, von seinen Visionen zu hören und zu lernen. Doch das Beste war, dass sie seine Anordnungen ohne zu fragen befolgte, und auf diese Weise hatte sie auch ihre Prüfung überlebt. Immer, wenn Marha es schaffte, ihre Scheu vor Selims nahezu mythischem Status zu überwinden, sah sie ihn mit einer intensiven, aber unschuldigen Stärke an, die an seinen innersten Gefühlen zerrte.
    Selim dachte, dass sie ein großer Gewinn für seine Kommandoeinheit wäre. Auch wenn er ihr zulächelte und ihren Ehrgeiz ermutigte, wollte er nicht, dass Marha übertrieben selbstbewusst wurde, so wie es Biondi vor seinem Tod geworden war. Er wollte, dass sie länger bei ihm blieb.
    »Beobachte genau und schau, was sie tun.« Selim deutete mit dem Kinn zu den entfernten Gestalten, die Bündel trugen und robuste alte Bodenfahrzeuge beluden. »Sie stehlen Shai-Hulud die Melange und verkaufen sie an Fremdweltler.«
    Marha schmiegte sich grimmig in den Schatten, als sie sah, wie die Karawane aufbrach. »Ich habe selbst in solchen Gruppen gearbeitet, Wurmreiter. Die Sammler lagern in den Felsen, doch während des Tages huschen sie über den Sand, scheffeln Gewürz und flüchten zurück in die Sicherheit, bevor die Würmer kommen, um sie zu holen.«
    »Shai-Hulud verteidigt seinen Schatz«, sagte Selim. Seine tiefblauen Augen blickten in die Ferne, doch sie waren voller Energie. »Die Zensunni glauben, Sandwürmer seien Teufel, doch Shaitan verursacht mehr Schaden durch einen Mann wie Naib Dhartha als durch alle Kreaturen der Wüste.«
    Selims Verehrer brachten oft Neuigkeiten mit, wenn sie aus verstreuten Siedlungen kamen, um sich der Bande der Gesetzlosen anzuschließen. Marha selbst hatte unschätzbare Erkenntnisse und Beobachtungen geliefert. Sie klärten einige der widersprüchlichen Geschichten, die Selim über die Jahre gehört hatte. Mit seinem kommerziellen Erfolg beim Handel mit reichen Geschäftsleuten war es Naib Dhartha gelungen, mehrere

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