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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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widerstrebend folgen zu wollen, doch sie fuhr fort: »Der Große Patriarch findet Antworten nicht auf die Weise, wie ich es von dir erwarte, Serena. Er bekommt sie auch nicht von einer Person mit größerer Weisheit. Iblis Ginjo erschafft sich die Antworten, die er zu hören wünscht, und legt dann rückwirkend einen Pfad an, um sie zu rechtfertigen.«
    So etwas wollte Serena nicht hören. »Er tut, was notwendig ist.«
    »Ist es wirklich notwendig? Das ist eine Antwort, die ich dir nicht geben werde, Serena. Du musst sie selbst finden, wie du selbst einen Weg aus der Verzweiflung der Trauer gefunden hast.«
    Serena spürte, wie sich die Schatten alter Erinnerungen auf sie legten. »Du warst auch schon damals mein Leuchtturm, Kwyna.«
    Während der Djihad im Namen ihres Sohnes Manion tobte, hatte sich Serena hierher zurückgezogen, um von ihren Leiden zu genesen. In der Einsamkeit und Sicherheit hinter diesen Wänden hatte sie viel Zeit mit ihrer Mutter Livia verbracht, die ihren Sohn, Octas Zwillingsbruder Fredo, in jungen Jahren an eine schwere Krankheit verloren hatte.
    Livia behauptete, dass sie das große Leid verstehen konnte, das ihre Tochter ertragen musste, doch Serena weigerte sich, das zu glauben. Es war ein Unterschied, wenn ein erwachsener und begabter Sohn einer Krankheit erlag, an der niemand Schuld trug. Serena hatte mit ansehen müssen, wie ihr unschuldiger Sohn – ein fröhliches Kleinkind voller Möglichkeiten – von Erasmus aus purer Rachsucht abgeschlachtet wurde.
    Kwyna war ihr eine größere Hilfe gewesen. Obwohl das körperlose uralte Gehirn distanziert und weniger in der Lage schien, menschliche Schicksale zu verstehen, hatte Serena festgestellt, dass Kwyna in der Tat eine Heilungsperspektive anbieten konnte, die ihr niemand sonst, nicht einmal ihre eigene Mutter, hätte geben können.
    »Du bist eine gute Freundin, Kwyna, eine Bastion der Stärke in der Liga der Edlen. Wenn nur alle Menschen so sachlich und hingebungsvoll wären, müssten wir uns keine Sorgen machen, dass der Djihad jemals durch Mangel an Entschlossenheit ins Wanken geraten könnte.«
    Es beunruhigte sie, dass sie Nachrichten von zunehmenden Protesten gegen den Djihad erhalten hatte. Diese Leute forderten, dass die tapferen menschlichen Kämpfer einfach vom Kampf gegen Omnius abgezogen wurden. Sie beklagten sich, dass vierundzwanzig Jahre zu lange für einen Krieg wären – selbst für einen heldenhaften Kampf gegen die Ausbreitung des bösen Computer-Allgeistes.
    Doch die Denkmaschinen waren seit über tausend Jahren an der Macht gewesen, und der große Kampf hatte weniger als ein Vierteljahrhundert gedauert. Menschen hatten eine so kurze Aufmerksamkeitsspanne, doch das hatte zweifellos etwas mit ihrer Lebenserwartung zu tun. Sie wollten nicht ihr ganzes Leben im Krieg verbringen.
    »Nun klingst du wie der Große Patriarch und nicht wie Serena Butler«, tadelte Kwyna. »Ist das die grundlegende Lehre, die du aus meiner Philosophie gezogen hast? Die Entschlossenheit, den Kampf gegen die Denkmaschinen fortzusetzen?«
    »Ich bin keine Kogitorin«, sagte Serena. »Ich stecke immer noch in einem menschlichen Körper, belastet mit einem kurzen Leben und zu viel Arbeit. Ich verlange nach Taten, nicht nach innerer Einkehr.«
    Kwyna pulsierte unter ihren Fingerspitzen. »Dann ist es das, was du tun musst, Serena Butler. Du musst handeln.«
    Serena dachte an ihre unterschiedlichen Versuche, ihr Volk zu stärken. Sie war unter den Menschen gewandelt, hatte ihre Toten geehrt, zu den Verwundeten und den unglücklichen Flüchtlingen gesprochen und ihre Lager besucht. Es hatte sie ihren gesamten Anteil am Vermögen der Butlers gekostet. Die Bevölkerung liebte sie, doch jetzt wollte sie so viel mehr tun.
    Gestört von einer Unruhe außerhalb des Turmzimmers unterbrach sie die Verbindung zu Kwyna und zog die tropfenden Finger aus dem Elektrafluid. Sie wandte sich um und blinzelte im hellen Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster hereinströmte.
    Sie sah ihre Seraph Niriem dastehen, mit purpurbesetzter weißer Robe, die Arme starr an die Seiten gepresst. »Priesterin Butler, wir haben eine Nachricht vom Rand des Systems erhalten. Die Djihad-Flotte ist von IV Anbus zurückgekehrt.«
    Serena lächelte. Xavier und Vorian würden heimkommen. »Setz dich mit dem Großen Patriarchen in Verbindung. Wir müssen eine angemessene Willkommensfeier für die Helden vorbereiten.«
     
    * * *
     
    Von allen Schlachten, denen er sich gestellt hatte,

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