Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Göttin vernehmen. »Ich glaube, so passt es zusammen, Geliebter. Er müsste nun wieder wahrnehmungsfähig sein.«
Quentin wollte Fragen stellen, Auskünfte fordern, um Hilfe schreien, musste jedoch feststellen, dass er weiterhin außerstande war, auch nur einen Laut von sich zu geben. Mental brüllte er, schrie er so laut, wie er es sich nur einbilden konnte, aber er hatte keine Gewalt über seine Lungen und Stimmbänder. Er versuchte tief Luft zu holen, spürte aber weder Herzschlag noch Atmung. Ja, er musste tatsächlich tot sein – oder fast tot.
»Installiere den Rest der sensorischen Komponenten, Dante«, sagte eine barsche Männerstimme.
»Es dauert noch ein Weilchen, bis wir mit ihm kommunizieren können«, antwortete eine zweite Männerstimme. Jemand namens Dante? Den Namen kenne ich!
Quentin war verwundert, verwirrt und verängstigt. Wie viel Zeit verstrich, konnte er nicht ermessen; seine Wahrnehmung blieb auf die unheilvollen Worte sowie gelegentliche undeutbare Geräusche begrenzt.
Mit einem Mal knisterte Statik, Helligkeit erstrahlte, und sein Sehvermögen kehrte zurück. Als es ihm schließlich gelang, das grell erleuchtete Gewirr unverständlicher Eindrücke zu durchschauen, begriff er, was er vor sich sah: Cymeks!
»Jetzt müsste er dich sehen können, Agamemnon.«
Agamemnon! Der Titanen-General!
Die Cymek-Laufkörper, die Quentin erblickte, hatten kleine Ausmaße, waren weder für den Kampf noch zur Einschüchterung konzipiert und dennoch Monstrositäten. Unter den Kontrollsystemen der Laufkörper sah er hinter Schutzgittern die installierten Gehirn-Konservierungsbehälter.
Quentin und die Cymeks befanden sich im Innern eines Raums, nicht unter dem freien Himmel, an den er sich von Wallach IX erinnerte. Wohin hatten sie ihn verschleppt? Ein Cymek arbeitete fortgesetzt in Quentins direktem Blickfeld, verwendete dünne, spitze Arme, die in chirurgischen Instrumenten endeten. Gerne hätte sich Quentin aufgebäumt und die Flucht ergriffen, aber er war so wehrlos und unbeweglich wie zuvor.
»Und jetzt müsste die Verbindung zu allen noch unversehrten sensorischen Zuleitungen hergestellt sein.«
»Einschließlich der Schmerzrezeptoren?«
»Selbstverständlich.«
Quentin schrie. Noch nie hatte er derartige Schmerzen empfunden. Sie waren noch schlimmer als die Beklemmung der Finsternis. Die Qual stach bis ins Innerste seiner Seele, als würde ihm mit weißglühenden, stumpfen Messern die Haut zentimeterweise abgezogen. Schrilles, kehliges Kreischen gellte durch die Luft, und Quentin fragte sich unwillkürlich, ob er es war, der dieses Geheul ausstieß.
»Schaltet den Ton ab«, sagte eine raue Männerstimme. »Diese Lärmbelästigung muss ich mir nicht anhören.« Agamemnon.
Nun kam die Maschine mit der Frauenstimme in Quentins Blickfeld. Sie bewegte sich geschmeidig, als wollte sie anmutig-sinnliche Gebärden vollführen, obwohl sie wie eine bösartige Spinne aussah. »Es ist nur neurologisch induzierter Schmerz, mein Kleiner. Nichts Reales. Du wirst dich daran gewöhnen, und zum Schluss ist es nur noch ein unbedeutendes Ärgernis.«
Quentin war zumute, als würden Atomsprengköpfe in seinem Gehirn detonieren. Er wollte Worte äußern, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht. »Vielleicht weißt du nicht, wo du bist«, sagte der weibliche Cymek. »Ich bin die Titanin Juno. Du dürftest schon von mir gehört haben.«
Quentin erschrak, konnte jedoch nichts entgegnen. Vor Jahren hatte er einmal versucht, Mitglieder der versklavten Bevölkerung von Bela Tegeuse zu befreien, doch sie hatten sich gegen ihn gestellt und beabsichtigt, ihn Juno als Gefangenen auszuliefern. Sie wollten nicht gerettet werden, sondern sich die »Belohnung« verdienen, zu Neo-Cymeks gemacht zu werden. Er erinnerte sich an ihre synthetisierte Stimme, die geklungen hatte, als würde Metall über Glas schaben.
»Wir haben dich als Versuchsobjekt nach Hessra gebracht, einer unserer Operationsbasen. Wir errichten ständig neue Stützpunkte auf ehemaligen Synchronisierten Welten, unter anderen auch auf Wallach IX, wo du von uns aufgegriffen worden bist, mein Kleiner. Aber bis auf weiteres unterhalten wir unser Hauptbollwerk hier auf Hessra, wo früher die Elfenbeinturm-Kogitoren gelebt haben.« Sie erzeugte einen absonderlichen Triller, der möglicherweise ein Auflachen darstellen sollte. »Den schwierigsten Teil der Arbeit an dir haben wir schon hinter uns. Dein hübsches Gehirn ist wohlbehalten aus den geborstenen Knochen
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