Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
entwickelt.«
»Er sieht fast genauso aus wie Thurr auf den letzten Aufnahmen kurz vor seinem mutmaßlichen Tod«, sagte Abulurd. »Entweder hat der echte Thurr überlebt und ist nicht mehr gealtert, oder jemand hat sein Aussehen nach alten Holofotos nachgebildet.«
»Es gibt viele mögliche Erklärungen«, sagte Vidad. »Vor langer Zeit, in der Epoche des Alten Imperiums, entwickelten die Menschen eine Methode, durch die der Alterungsprozess aufgehalten wurde. Wir Kogitoren haben unsere Gehirne mit derselben Technik jahrtausendelang konserviert. Es gab noch weitere Beispiele ...«
Abulurd schnappte nach Luft. »Sie meinen, wie bei Vorian ... beim Höchsten Bashar Atreides? Er erhielt die Lebensverlängerung von General Agamemnon, und seitdem ist er kaum gealtert.«
»Eine solche Behandlung hätte Yorek Thurrs biologischen Zustand über den langen Zeitraum konserviert. Wenn er noch am Leben gewesen wäre.«
Abulurd ging mit dem Foto vor dem Sockel auf und ab. Er wagte es kaum, den Gedanken bis zum nächsten logischen Schritt weiterzuverfolgen. »Aber wenn nur die Maschinen Zugang zur lebensverlängernden Behandlung haben, wie konnte dann ein Djipol-Kommandant in ihren Genuss kommen? Glauben Sie, dass einer unserer Wissenschaftler die Erfindung reproduzieren konnte?«
»Diese Möglichkeit besteht immer, auch wenn sie nicht sehr wahrscheinlich ist. Falls eine solche Behandlung in der Liga der Edlen verfügbar wäre, glauben Sie dann wirklich, dass sie ein Geheimnis bleiben würde? Die verjüngenden Eigenschaften der Melange haben dazu geführt, dass sich die Droge in exponentiellem Ausmaß verbreitet. Eine zuverlässige lebensverlängernde Behandlung würde in der Liga der Edlen schnell bekannt werden. Denken Sie über einfachere Alternativen nach.«
Abulurd wusste, dass Vidad die Wahrheit gesprochen hatte. »Aber ... Sie meinen ...« Er setzte noch einmal an. »Sie wollen damit sagen, dass der Djipol-Kommandant wahrscheinlich mit den Denkmaschinen oder den Cymeks verbündet ist?«
»Eine legitime Spekulation«, sagte Vidad. »Falls dies wirklich Yorek Thurr ist.«
Zorn stieg in ihm auf, und er zerknüllte das Bild. Als Thurr Xavier Harkonnens Namen in den Schmutz gezogen hatte, war er möglicherweise ein Bundesgenosse von Omnius gewesen! Abulurd fühlte sich verraten.
»Und nun scheint er zurückgekehrt zu sein, um den Großen Patriarchen zu beseitigen«, sagte Vidad.
Abulurd schwor stumm Rache und ließ den Kogitor allein auf seinem Sockel zurück. Für den Bashar war die Besprechung mit Faykan überflüssig geworden. Nun musste er den Verräter und Mörder jagen.
83
Ich spüre, wie mich ein Mythos umhüllt – oder ist es eine wahre Vision? Meine Schwestern werden große Dinge bewirken, vorausgesetzt, sie werden mit angemessener Sorgfalt ausgewählt.
Ehrwürdige Mutter Raquella Berto-Anirul
Raquellas Rückkehr ins Leben nach ihrem beinahe tödlich verlaufenen Kampf mit der Seuche verlieh ihr eine zweite Chance und die völlig unerwartete Möglichkeit, die sterbende Bevölkerung zu retten.
Jimmak saß neben ihr an der Steinwand eines überfüllten Genesungsraums und teilte mit ihr die Nahrung, die er im Dschungel geerntet hatte. Er schien zu glauben, dass alles wieder normal war. Raquella konnte es kaum ertragen, den friedlichen jungen Mann anzusehen, weil sie befürchtete, er würde ihre Schuld erkennen, denn sie hatte vor, sein Vertrauen zu missbrauchen. Aber moralisch hatte sie keine andere Wahl. Jede Verzögerung würde weitere Menschenleben kosten.
»Jimmak, könntest du mir noch etwas von deinem speziellen Tee machen?«
»Doktorfrau immer noch schwach?«
»Nein, es geht mir schon viel besser. Aber ich hätte trotzdem gerne noch etwas davon. Bitte.«
Fröhlich eilte er davon. Sobald er verschwunden war, holte Raquella die immer noch feuchte Kleidung hervor, die sie unter der Suspensortrage verstaut hatte. Sie achtete darauf, keinen Tropfen zu verschütten, versiegelte die Sachen in wasserdichter Folie und packte sie in einen Probenbehälter.
Dann zog sich Raquella in ein kleines Labor zurück und entnahm sich selbst ein paar Blutproben. Irgendwo zwischen den heilenden Chemikalien im Wasser des Zenote und den Antikörpern in ihrem Blut würde Mohandas vielleicht den Schlüssel finden. Sie schickte die Proben mit einem schnellen Shuttle zur LS Recovery hinauf, mit der Nachricht, dass er sich möglichst schnell an die Arbeit machen sollte. Zusätzlich verlieh sie der Angelegenheit
Weitere Kostenlose Bücher