Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

näherte sich über das Blätterdach, gefolgt von drei schwarz gewandeten Zauberinnen. »Ich werde das an mich nehmen. Ich trage hier die Verantwortung.«
    Raquella wollte sich der launischen Frau nicht widersetzen. »Ich werde Ihnen bei der Verabreichung des Serums helfen. Das könnte unsere größte Hoffnung sein.« Es sei denn, ich finde den Zenote und das heilende Wasser wieder ...
    »Wir benötigen Ihre Unterstützung nicht.« Kaum unterdrückte Feindseligkeit flackerte in Ticias Augen auf.
    »Das haben Sie seit Wochen immer wieder gesagt.« Raquella bemühte sich, ohne bissigen Unterton zu sprechen. »Aber Sie haben meine Symptome gesehen – bei mir hat sich die Seuche eindeutig bis zum tödlichen Stadium entwickelt. Das hat bisher niemand sonst überlebt. Ich bin die Einzige.«
    »Vielleicht ist die Besserung Ihres Zustands nur von kurzer Dauer.« Die große, blasse Frau nahm die Proben, nickte Mohandas knapp zu, der etwas betreten vor seinem Shuttle stand. »Wenn dieses Serum Wirkung zeigt, haben wir nichts dagegen, dass Sie alle Rossak so schnell wie möglich verlassen.«
    Sie und die anderen Frauen kehrten in den Höhleneingang zurück. Raquella seufzte, aber sie wollte sich die Hoffnung nicht nehmen lassen. Wenn alles andere nichts half, würde Jimmak sie bald unabsichtlich zum Zenote führen.

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    Wenn andere jemandem unmögliche Erwartungen aufbürden, muss er seine Ziele neu definieren und sich seinen eigenen Weg bahnen. Auf diese Weise wird wenigstens einer zufrieden sein.
    Schwertmeister Istian Goss
     
     
    In den zwanzig Jahren seit der Auslöschung des größten Teils der Streitmacht der Denkmaschinen war der Bedarf an den Schwertmeistern von Ginaz erheblich zurückgegangen. Seit Jahrhunderten hatten die Ausbildungszentren auf dem Archipel erstklassige Kämpfer hervorgebracht, deren Hauptaufgabe die Vernichtung der Roboter gewesen war. Obwohl sich keiner der Söldner beklagte, dass Serena Butlers Djihad vorbei war, wussten die noch übrigen Meister nicht so recht, was sie nun mit ihren Fähigkeiten anfangen sollten.
    Istian Goss hatte die Schlachten überlebt, mit vielen Narben, aber verhältnismäßig intakt. Er führte weiterhin das Pulsschwert, hatte aber keine Maschinenfeinde mehr, gegen die er es einsetzen konnte. Stattdessen hatte er menschlichen Flüchtlingen geholfen, sich von der Seuche zu erholen, und war von Welt zu Welt gereist, um mit Muskelkraft und Wissen zu helfen, die Kolonien wieder aufzubauen.
    Auf den Liga-Welten hatte nur ein knappes Drittel der früheren Bevölkerung überlebt. Familien wurden ermutigt, viele Kinder zu bekommen, um der Menschheit die Chance einer neuen Blüte zu geben, aber es gab einfach nicht genügend Arbeitskräfte, um das ehemalige Niveau der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion aufrechtzuerhalten. Jeder musste doppelt so hart wie zuvor arbeiten.
    Viele adlige Geschlechter waren ausgelöscht worden, und neue Machtzentren bildeten sich heraus, wenn ehrgeizige Überlebende ihre eigenen Imperien ausbauten, sich zu einem neuen Zweig eines aristokratischen Stammbaums erklärten und Rechte und Privilegien beanspruchten. Da nur noch wenige Abgeordnete im Liga-Parlament saßen, konnten sich nicht einmal die ältesten und halsstarrigsten Familien über die Veränderung der Machtstrukturen beklagen.
    Vor fünf Jahren war Istian Goss nach Ginaz zurückgekehrt, um wieder als Lehrer zu wirken. Obwohl er den Geist seines Mentors Jool Noret in sich trug, wurde ihm bewusst, dass er nie etwas geleistet hatte, womit er seinen Namen in den Geschichtsbüchern verewigen würde. Er hatte keine Schande über sich gebracht wie die abscheulichen Tlulaxa oder Xavier Harkonnen, aber er hatte sich auch durch nichts Besonderes ausgezeichnet. Niemand ließ eine Bemerkung fallen, dass man sich mehr von Istian Goss erwartet hatte; er selbst war von sich enttäuscht. Er wünschte sich, er hätte ganz von vorn anfangen können, wie es sein verlorener Freund Nar Trig getan hatte. Dann hätte kein so erdrückendes Gewicht auf seinen Schultern gelastet, und vielleicht hätte er sogar Großes leisten können.
    Nachdem das Ende des Djihad verkündet worden war, hatte sich die Kultur und Gesellschaft der Liga auf elementare und unvorhersehbare Weise verändert. Durch die weit verbreitete Nutzung der Holtzman-Schilde trug nun jede Person von noch so geringer Bedeutung einen Körperschild, um sich vor Kriminellen, Attentätern und Unfällen zu schützen. Diese Praxis machte den