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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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würgend gegen die Rossak-Droge ankämpfte. Aber jetzt gab es nichts mehr, das etwas an ihrem Schicksal ändern konnte. Die Höchste Zauberin floh in die Dunkelheit.
     
    Ihr Geist schreckte sofort vor dem bitteren Geschmack zurück, der sich in ihrem Mund ausbreitete. Dem Geschmack des Todes. In einer flüchtigen, schläfrigen Erinnerung spürte sie die Tropfen auf ihren Lippen – ganz anders als das heilende Wasser des geheimen Zenote, zu dem Jimmak sie gebracht hatte. Das war eine Leben spendende Taufe gewesen, dies war das genaue Gegenteil.
    Gift.
    Sie versuchte das Gebräu auszuspucken, aber sie war bereits verloren und versank in dunkler Bewusstlosigkeit. Plötzlich flammte Licht in Raquellas Geist auf und zeigte ihr einen Weg, wie sie sich wehren konnte – eine Waffe, die zu besitzen sie nicht geahnt hatte. Ihr Körper hatte sich im Fegefeuer der Seuche verändert, nachdem er die unbegreifliche Mischung aus natürlichen Chemikalien assimiliert hatte. Raquella verfügte nun über erstaunliche Fähigkeiten und neue Mittel, die tief in ihren Zellen verwurzelt waren.
    Völlige Ruhe durchdrang sie, und vor ihrem geistigen Auge sah Raquella die Verbindungen, die von ihrem Gehirn über die Nervenbahnen zu den Adern, Sehnen und Muskeln verliefen und jede Körperfunktion beherrschten, ob sie nun bewusst oder vegetativ gesteuert wurde. Alles war völlig klar, wie der Grundriss eines menschlichen Körpers. Das heimtückische Gift sickerte in ihr Blut, ihre Organe, ihr Immunsystem. Die Rossak-Droge wirkte fast wie ein Lebewesen, das bösartig sein Ziel verfolgte.
    Nein, nicht die Droge war böse, sondern die Person, die das Gift verabreicht hatte.
    »Ich werde nicht aufgeben«, murmelte sie. »Ich werde mich wehren. Nur die Furcht kann mich jetzt noch töten.«
    Raquella tauchte tief in sich ein und führte einen inneren Krieg.
    Sie organisierte die Abwehr ihres Körpers und errichtete eine biochemische Mauer gegen den Angriff des Giftes. Dann ging sie direkt gegen den Feind vor. Sie analysierte die molekulare Struktur der Rossak-Droge, verschob die Elemente, verknüpfte die freien Radikale und zwackte Proteinanhängsel ab. Sie entwaffnete die Droge.
    Raquella transformierte geduldig das Gift und zerlegte es, bis es keinen Schaden mehr anrichten konnte. Da sie es zum ersten Mal tat, erkundete sie auf diese Weise gleichzeitig ihre Möglichkeiten und erkannte, dass sie die vollständige Kontrolle über jede Zelle und jedes Molekül hatte, das sich in ihrem Körper befand. Ihr medizinisch ausgebildeter Verstand staunte über diese Vorstellung. Sie beherrschte selbst die filigransten Funktionen dieser komplexen biologischen Maschine.
    Wie der Allgeist Omnius.
    Dieser Gedanke irritierte und faszinierte sie zugleich. Wie ähnlich waren Menschen den Denkmaschinen, die sie geschaffen hatten? Vielleicht ähnlicher, als eine von beiden Seiten zugeben mochte.
    Und sie sah noch etwas anderes, das wie ein gewaltiges Geschichtsbuch tief in ihrem genetischen Code verankert war. Zuerst spürte sie es tropfenweise, wie das Wasser in Jimmaks Teich, dann in Form einer Flut von Daten, als sie von den vererbten Erinnerungen ihrer Vorfahren überschwemmt wurde. Sie wusste, dass dieser Wissensschatz schon immer da gewesen war, von Generation zu Generation weitergegeben, versiegelt und unerreichbar ... und nun hatte sie durch den Katalysator des tödlichen Giftes den Schlüssel in die Hand bekommen und die Tür zur Bibliothek geöffnet.
    Es war, als würde man in einem Wasserfall stehen und versuchen, einen kleinen Schluck zu trinken. So viel drang in ihr Gehirn, überflutete ihr Bewusstsein, obwohl es schon die ganze Zeit vorhanden gewesen war ... im Verborgenen lauernd, wartend. Seltsamerweise beschränkte sich der mentale Zugang ausschließlich auf ihre weiblichen Vorfahren.
    Dann, mitten im Schwall der Euphorie, zogen sich die Erinnerungen zurück, scheinbar immer noch zum Greifen nahe, nun aber außer Reichweite. Zuerst fühlte sich Raquella wie ein enttäuschtes Kind, als sie von all ihren Vorfahren im Stich gelassen wurde. Dann verstand sie allmählich, dass sie im richtigen Moment zu ihr zurückkehren würden, um ihr zu helfen, und sich anschließend wieder in die hallenden Räume der Vergangenheit zurückziehen würden.
    Als die Erinnerungen in der gewaltigen Leere verstummten, bemerkte sie, dass es in ihrem Organismus kein einziges aktives Retrovirus mehr gab. Sie hatte die Seuche vollständig neutralisiert und stattdessen

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