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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ort ihrer spirituellen Existenz auf, etwas, das ihr niemand fortnehmen konnte. Im Schutz dieser Zitadelle der Seele blickte Raquella auf die Energiebarriere und setzte Kräfte ein, die den Zauberinnen bislang unbekannt gewesen waren.
    Die Barrikade verschwand, löste sich wie das letzte Flackern einer elektrischen Ladung auf. Erzürnt strengte sich Ticia an, die Mauer wieder aufzubauen, aber jeder Versuch verpuffte wirkungslos. Nun verlor die Höchste Zauberin auch ihren übernatürlichen Schein, als wäre er von der Flut ihrer Verzweiflung fortgespült worden. Besiegt stand Ticia Cevna zitternd da, die schönen Gesichtszüge zu einer Maske aus Qual und Krankheit verzerrt.
    Raquella trat ein und stellte sich ihrer Nemesis, die sich mit gerötetem Gesicht und schwitzend bemühte, sich auf den Beinen zu halten. Ihre Haut wies die typischen Seuchenflecken auf und hatte genauso wie ihre Augen einen gelblichen Ton angenommen. Karee Marques huschte davon, eingeschüchtert von der Machtdemonstration, die sie miterlebt hatte. Fünf weitere Zauberinnen tauchten aus dem Hintergrund der Privatgemächer auf, erschüttert über das offensichtliche Versagen und den Krankheitszustand ihrer Anführerin.
    »Sagen Sie mir, was Sie vor mir verborgen haben«, verlangte Raquella mit einer Stimme, die nicht gänzlich ihre eigene war. Die beträchtliche Schar ihrer weiblichen Vorfahren sprach aus ihr, aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Worte hallten durch Zeit und Raum.
    »Ich ... kann nicht«, sagte Ticia. »Ich ... kann nicht.«
    »Sagen Sie es mir! Sagen Sie vor all unseren Vorfahren, welche Schande, wie viele Menschenleben Sie auf dem Gewissen haben, wie viel Zukunft Sie zerstört haben!« Wieder sprach sie mit der Stimme, die diesmal noch kraftvoller und nachdrücklicher aus Raquellas Kehle drang. Die Worte hatten etwas Zwingendes, es war unmöglich, sich ihnen zu verweigern.
    Dann brach das Geständnis aus Ticia hervor, und sie offenbarte, wie sie Raquellas Bemühungen zur Rettung der Bevölkerung von Rossak vereitelt hatte, wie sie die Patienten getötet hatte, denen das Serum verabreicht worden war, und wie sie versucht hatte, Raquella zu vergiften. Ihre Gründe waren ihr völlig logisch vorgekommen und hatten ihr einen klaren Weg vorgezeichnet, wie es für die desorientierten und paranoiden Frühstadien der mutierten Seuche typisch war.
    Nach ihren neuen Einblicken erkannte Raquella, dass Ticia Cevna noch viel mehr vor ihr verheimlichte, dass ihr Geheimnis weit über kleinliche Rivalitäten hinausging. »Jetzt sagen Sie mir, was Sie hier hüten.« Die Stimme erhob sich wie etwas Urzeitliches, dem niemand etwas entgegenzusetzen hatte.
    Ticia konnte sich ihr nicht widersetzen. Sie bewegte sich ruckhaft wie eine ungeschickt geführte Marionette, als sie Raquella in eine große Höhle voller Computer und anderer elektronischer Ausrüstung führte. Es musste ein gewaltiges Datenreservoir sein. Die Computer summten leise, während sie Informationen verarbeiteten, miteinander austauschten und beständig erweiterten, um sie auf ein höheres, umfassenderes Niveau zu bringen. Es waren die DNS-Sequenzen von Milliarden Menschen unterschiedlicher Rassen, die umfangreichste genetische Dokumentation, die jemals erstellt worden war, nicht nur während der ersten Seuche, sondern schon seit vielen Generationen.
    Auf einer unbewussten Ebene war Raquella dieser Ort längst bekannt gewesen. Während die Höchste Zauberin unter der Macht der Stimme ihr Geständnis ablegte, spürte Raquella, dass die Vorfahren sie in diese Situation geführt hatten, als hätten sie alles vorhergesehen und die Menschen wie Spielfiguren bewegt. Was ist hier meine Bestimmung?
    Sie konnte die Frage selbst beantworten, und die Erkenntnis verursachte Raquella ein unheimliches Gefühl, das gleichzeitig unangenehm und beruhigend war. Frauen, die schon vor langer Zeit zu Staub zerfallen waren, beobachteten sie, führten und berieten sie bei den wichtigen Entscheidungen, die bevorstanden.
    Plötzlich hustete und wankte Ticia. Sie ging auf dem harten Steinboden in die Knie.
    Raquella eilte zu ihr. Während Karee Marques die Zauberin hielt und sie zu trösten versuchte, zog Raquella eine Ampulle mit dem Serum aus einer Tasche. »Sie befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, aber dieses Mittel wird sie trotzdem aus Ihrem Körper vertreiben, das Virus neutralisieren.«
    Ticia lag am Boden, wand sich vor Schmerzen und erlitt einen schweren

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