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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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menschlicher Schützling lächelte, da er wusste, dass der Roboter ihn sah.
    Erasmus reagierte mit Verblüffung und Bestürzung, beinahe mit Erschrecken. »Gilbertus, bleib wo du bist! Rühr dich nicht von der Stelle.« Er aktivierte Kontrollen, um zu gewährleisten, dass die Observationskammer versiegelt und komplett sterilisiert blieb. »Ich habe dir gesagt, du sollst dich von den Laboranlagen fern halten. Sie sind für dich zu gefährlich.«
    »Die Siegel sind intakt, Vater«, antwortete Gilbertus. Dank ausgiebigen körperlichen Trainings hatte er eine muskulöse Gestalt, seine Haut war glatt und makellos, das Haar dicht.
    Dennoch saugte Erasmus die Raumluft ab und ersetzte sie durch gefilterte, saubere Luft. Er durfte nicht riskieren, dass sich Gilbertus mit irgendetwas ansteckte. Sollte der geliebte Mensch durch nur einen der weniger virulenten Krankheitsorganismen infiziert werden, müsste er fürchterlich leiden und vielleicht sterben. Schon der Gedanke daran bestürzte ihn.
    Vorläufig ließ er von den Experimenten ab und eilte, ohne sich darum zu scheren, dass er damit die Datenerhebungen einer vollen Woche zunichte machte, an versiegelten Kammern vorüber, in denen sich Leichen stapelten, die für die Einäscherung bestimmt waren. Er schenkte den starren Augen und schlaffen Mündern, den in der Totenstarre verdrehten Gliedmaßen keine Beachtung. Gilbertus unterschied sich extrem von jedem anderen Menschen, sein Verstand war strukturiert und effizient, stand einem Computer so nahe, wie es bei einem biologischen Wesen nur möglich war, denn Erasmus hatte ihn persönlich aufgezogen.
    Obwohl er über siebzig Lebensjahre zählte, sah Gilbertus aufgrund der lebensverlängernden Behandlung, der Erasmus ihm angedeihen ließ, aus, als stünde er noch in der Blüte seiner Jugend. Besondere Menschen wie Gilbertus mussten nicht altern und verfallen, deshalb hatte Erasmus dafür gesorgt, dass er jede nur mögliche Vergünstigung und Förderung erhielt.
    Gilbertus hätte es niemals riskieren dürfen, das Seuchenlabor aufzusuchen. Er setzte sich einer untragbaren Gefährdung aus.
    Sobald er in der Sterilisationskammer stand, streifte Erasmus das schwere, blaue Prunkgewand ab und warf es in den Schacht des Verbrennungsofens. Er konnte jederzeit ein neues Stück anfertigen lassen. Anschließend besprühte er seinen gesamten Roboterkörper mit hochwirksamen Desinfektionsmitteln und antiviralen Chemikalien, wobei er sorgsam darauf achtete, kein Gelenk und keine Rille zu übersehen. Als er sich gründlich getrocknet hatte, griff er nach dem Türsiegel, doch dann zögerte er. Sicherheitshalber führte Erasmus das ganze Dekontaminationsverfahren ein zweites und drittes Mal durch, ehe er die Kammer verließ. Um Gilbertus zu schützen, konnte er gar nicht vorsichtig genug sein.
    Als er endlich erleichtert vor seinem Adoptivsohn stand, fühlte sich der Roboter ohne sein Prunkgewand seltsam nackt. Eigentlich hatte er den Vorsatz gefasst, Gilbertus erneut zu belehren, ihn nochmals auf die Torheit und Gefährlichkeit eines Besuchs der Labors hinzuweisen, aber ungewöhnliche Gefühle milderten Erasmus' Ermahnung, die eigentlich strenger ausfallen sollte. Vor Jahrzehnten hatte er dieses wilde Kind, wenn es sich ungehörig benahm, oft genug gescholten, doch heute war Gilbertus ein perfekt konditioniertes und vollauf kooperatives Menschenwesen. Ein mustergültiges Exemplar dessen, was seine Spezies erreichen könnte.
    Es freute Gilbertus so offenkundig, Erasmus zu sehen, dass der unabhängige Roboter eine sonderbare Anwandlung empfand ... Vaterstolz? »Es ist Zeit für unsere Schachpartie. Wollen wir uns zusammensetzen?«
    Der Roboter sah die dringende Notwendigkeit, ihn aus dem Laborgebäude zu entfernen. »Ich spiele mit dir Schach, aber nicht hier. Wir müssen uns in ausreichendem Abstand von den Seuchentestkammern aufhalten, damit du in Sicherheit bist.«
    »Aber ich bin doch infolge der lebensverlängernden Behandlung längst mit jeder Art von Immunität ausgestattet, Vater! Ich dürfte hier ziemlich sicher sein.«
    »›Ziemlich sicher‹ zu sein, bedeutet keine vollkommene Sicherheit«, stellte Erasmus klar, der selbst über den Grad seiner Besorgnis, die nahezu auf Irrationalität hinauslief, verblüfft war.
    Gilbertus hingegen wirkte völlig sorglos. »Was ist überhaupt Sicherheit? Hast du mich nicht gelehrt, dass alles Streben nach Sicherheit Illusion ist?«
    »Bitte unterlasse solche überflüssigen Diskussionen. Dafür habe

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