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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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um Trockenbiologie und Botanik, Mylady. Wir führen allerdings auch einige geologische Projekte durch – Bohrungen und Probenentnahmen und dergleichen. Bei einem ganzen Planeten erschöpfen sich die Möglichkeiten praktisch nie.«
    »Weiß seine Majestät von der anderen Arbeit, die Sie hier verrichten?«
    »Ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll, Mylady.«
    »Versuchen Sie's.«
    »Im Grunde verheimlichen wir dem Imperium nichts«, erklärte er. »Wir fertigen von allem Aufzeichnungen an. Wir legen wie verlangt regelmäßig Berichte vor. Und wir haben für all unsere Projekte die ordnungsgemäße Befugnis. Wir ...«
    Sie lachte. »Kynes ... Kynes«, sagte sie. »Sie sind fabelhaft. Dieses System ist fabelhaft. Und der imperiale Hof ist so weit weg.«
    Kynes' Tonfall war steif. »Wir sind loyale Untertanen des Imperiums, Mylady. Bitte versuchen Sie nicht, meine Worte so zu verdrehen, dass ...«
    »Verdrehen? Sie enttäuschen mich, Kynes.«
    »Was wir herausfinden, kommt dem imperialen Regat zugute«, sagte Kynes. »Es ist nicht etwa so, dass wir ...«
    »Ich möchte, dass Sie vor allem eines bedenken, Dr. Kynes.« Sie ließ eine gewisse Schärfe in ihre Stimme eindringen. »Sie sind jetzt ein Untertan des Herzogtums Atreides. Hier erteilt mein Herzog die Befehle. Er ist ebenfalls ein loyaler Untertan des Imperiums. Und er weiß, wie man Aufzeichnungen anfertigt und die nötigen Berichte verfasst und wie er die ordnungsgemäße Befugnis für seine Projekte erhält.«
    Und jetzt, dachte sie, wollen wir mal sehen, ob diesem Mann etwas Stahl beigemengt ist.
    Kynes' Mundwinkel zogen sich zu einer säuerlichen Miene herab. »Und der Hof ist so weit weg. Ein unwichtiger Planetologe könnte längst tot und begraben sein, alles mit ordnungsgemäßer Befugnis, wenn der Hof davon erfährt.«
    »Sie haben zu lange unter den Harkonnens gelebt«, sagte sie. »Haben Sie nichts außer Angst und Misstrauen gelernt?«
    »Oh, das Muster ist deutlich genug«, sagte er. »Mylady.«
    »Welches Muster?«
    »Die Armee zahmer Killer, der subtile Druck und auch der nicht so subtile.« Kynes umfasste die Armlehnen seines Stuhls, bis seine Finger weiß wurden. »Ich hatte gehofft, dass dieses Mal ...« Er schüttelte den Kopf. »Dieser Planet könnte ein Paradies sein! Aber das Einzige, was Sie und die Harkonnens im Kopf haben, ist, Geld aus dem Gewürz zu pressen!«
    Ihr Tonfall war lakonisch. »Und wie soll unser Planet ohne Geld zu einem Paradies werden?«
    Kynes blinzelte.
    »Wie die meisten Visionäre sehen Sie wenig von dem, was außerhalb Ihrer Vision liegt.«
    Kynes kaute auf seiner Unterlippe. »Mylady, Ich weiß, dass meine Worte unverblümt waren, aber ...«
    »Ich möchte, dass wir uns verstehen«, sagte sie. »Für gewöhnlich vernichtet mein Herzog keine wertvollen Männer. Ihre ... ähem ... scharfen Worte zeigen schlicht und einfach Ihren Wert. Sie beweisen, dass etwas Stählernes an Ihnen ist, etwas, das die Harkonnens nicht erweichen konnten. Mein Herzog braucht Stahl.«
    Kynes holte tief Luft. Seine Blicke jagten durch die Ecken des Zimmers.
    »Wie können Sie sich sicher sein, dass ich die Wahrheit sage?«, fragte sie. Ein ironisches Lächeln streifte ihre Lippen. »Das können Sie natürlich nicht, bis es zu spät ist, bis Sie eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen haben. Doch der Weg der Harkonnens hat Ihnen überhaupt keine Hoffnung geboten, habe ich Recht?«
    Er schüttelte den Kopf und starrte sie an.
    »Ich kann ebenfalls unverblümt sprechen«, sagte sie. »Mein Herzog steht mit dem Rücken zur Wand. Dieses Lehen ist seine letzte Hoffnung. Wenn er Arrakis zu einem starken und sicheren Herzogtum ausbauen kann, hat das Geschlecht der Atreides eine Zukunft. Er kommt von Caladan, einem Planeten, der von Natur aus ein Paradies ist. Vielleicht zu annehmlich. Dort fällt es Männern nicht schwer, weich zu werden.«
    »Mylady, es gibt Gerüchte, dass die Harkonnens hier Agenten zurückgelassen haben.« Er presste die Worte hervor, als wollte er mehr sagen und konnte es nicht.
    »Natürlich haben sie Agenten zurückgelassen!« Jetzt wissen wir gleich über ihn Bescheid, dachte sie. »Kennen Sie irgendwelche dieser Agenten?«
    Kynes warf einen Blick zur Tür und befeuchtete sich die Lippen. »Nein, Mylady. Natürlich nicht. Abseits meiner Arbeit habe ich kaum Kontakt zum Rest der Welt.«
    Er lügt, dachte sie. Und der Gedanke schmerzte sie mehr, als es der Fall hätte sein sollen. Sie seufzte. Vielleicht ein

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