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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gleitflug in die Höhe zu tragen, oder zusammenfalten, um ihre Geschwindigkeit beim Flug mit Düsenantrieb zu steigern.
    »Was sind das für Dinger auf dem Rücksitz?«, fragte Paul.
    Sie wandte sich um, und ihr Blick folgte Pauls ausgestrecktem Finger. Zwei kleine Häufchen aus schwarzem Stoffs. Zuerst hatte sie sie für Kissen gehalten, doch jetzt sah sie, dass ihre Form an einen Menschenrücken angepasst war und dass sie verstellbare Riemen hatten. Notfalltaschen. Sie griff nach einer und drehte sie um. Sie war überraschend schwer und gab ein gluckerndes Geräusch von sich. Eine orangefarbene Beschriftung kam zum Vorschein. Laut las Jessica: »Nur für den Notfall bestimmt. Inhalt: ein Destillzelt; vier Literjons; sechzig Energiekapseln ...«
    »Literjons«, sagte Paul. »Das stand auf einer Wassermaschine am Landefeld. ›Literjons hier nachfüllen.‹ Ist damit vielleicht Wasser gemeint?«
    »Ja.« Während sie weiterlas, hatte sie das Gefühl, dass dieser erbarmungslose Planet sie mit jedem Wort mehr niederdrückte: »Sechzig Energiekapseln; zwei Rekaths; zwei Burnusse; ein Distrans; ein Erste-Hilfe-Päckchen; ein Grabgerät; ein Sandschnorchel; zwei Destillanzüge; ein Repkit; eine Baradye-Pistole; eine Sinkkarte; acht Filterstopfen; ein Parakompass; eine Bedienungsanleitung.«
    »Was ist ein Rekath?«, fragte Paul.
    »Ich weiß es nicht.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem handgeschriebenen Zusatz unter dem Gedruckten zu. Dort stand im gleichen Orangefarbton: »Ein Fremkit; vier Klopfer.«
    »Klopfer?«
    »Ich nehme an, dass es eine Gebrauchsanleitung gibt«, sagte sie. Aus einem Reißverschluss an einer der Taschen holte sie eine Miniatur-Gebrauchsanleitung mit einem Vergrößerungsgerät und einem Leuchtstäbchen, um die winzigen Seiten umzublättern.
    »Destillzelt«, las Paul. »Da steeeht ... es sammelt die verdunstete Körperflüssigkeit.« Er beugte sich über das Büchlein und fuhr fort: »Atemrückgewinnung – atmen Sie immer durch den Trockenschlauch. Denken Sie daran: Wenn Sie sich länger in der Wüste aufhalten, muss jede Feuchtigkeit konserviert werden. Stellen Sie sicher, dass Sie ständig den Rekath und die Sammelflasche tragen. Siehe Anleitung für den korrekten Gebrauch der Kathether-Ausr...« Sein Blick wanderte ans untere Ende der Seite. »Mutter! Trinken wir etwa ...?«
    »Still«, sagte sie. »Wenn es gereinigt wird, ist Wasser Wasser. Was glaubst du, was wir auf dem Raumflug hierher getrunken haben?«
    »Aber ...«
    »Lies weiter«, befahl sie. Wenn mein Wasser aufgebraucht ist, dachte sie, wird Paul noch welches übrig haben. »Unser Leben hängt davon ab, wie gut wir diese Anweisungen verinnerlichen. Siehst du, hier heißt es, dass manche Leute einen solchen Katheter schon monatelang ohne schädliche Nebenwirkungen getragen haben. Wir müssen aber damit rechnen, dass sie anfangs unangenehm sind.«
    »Mir gefällt das nicht«, sagte er. Sein Tonfall klang beleidigt.
    »Was gefällt dir nicht?«, fragte sie. »Zu leben?«
    Er blickte zu ihr auf und schaute dann wieder in das Buch. Bald war er tief darüber gebeugt und untersuchte den Inhalt seiner Tasche.
    Destillanzüge. Sie ähnelten dem Zelt und sollten ständig getragen werden.
    Nasenstopfen. Sie zeigte ihm, wie man sie einsetzte.
    Innerhalb einer Stunde hatten sie die Anleitung durchgelesen und alle Anweisungen befolgt. Dann begaben sie sich hinaus auf den offenen Sand. Unter ihren sandfarbenen Umhängen trugen sie die leichten Kunststoff-Destillanzüge. Ein Destillzelt bedeckte sie, dessen Schnorchel an einer Felswand entlang nach oben führte.
    In Jessicas Notfalltasche befand sich jetzt nur noch ein Beutel aus grobem Stoff, auf dem »Fremkit« stand. Als sie ihn öffnete, quoll ein pastellblaues Tuch hervor, das wie Gaze flatterte, als sie es herauszog. Unter dem Tuch lag etwas, das wie ein Messer in einer Scheide aussah, und ein kleines Päckchen, auf dem »Klopfer« stand, sowie die handschriftlichen Worte: »Beiliegend Anweisungen, um einen Sandwurm zu rufen.«
    »Einen Sandwurm rufen«, sagte Paul. »Warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Ich weiß es nicht.« Jessica zog das Messer aus der Scheide. Die Klinge war etwa zwanzig Zentimeter lang und vierkantig, und sie bestand aus einer milchweißen, trüben Substanz. Sie hielt die Waffe hoch und betrachtete die Spitze. Der Querschnitt des Messers sah wie ein flaches X aus, und in der Spitze befand sich ein haardünnes Loch.
    Gift?, fragte sie sich.
    Der Griff fühlte sich

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