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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Färbersumach und Gestrüpp auf einen keilförmigen, mondbeschienen Sandstreifen, der von hüpfenden, springenden, wuselnden Bewegungen heimgesucht wurde.
    »Kängurumäuse!«, flüsterte er.
    Hopphopp! In die Schatten und wieder heraus.
    Paul löste das Seil von seinen Hüften und schlüpfte aus seinem Schlafsack. Er bückte sich und hob eine Handvoll Steinchen auf.
    Jessica beobachtete ihn nachdenklich.
    Paul ging auf den Sandstreifen zu. Er schlich sich durch die Schatten – mit eleganten, katzenhaften Bewegungen.
    Zack!
    Die Steinchen prasselten auf die Sandfläche. Zwei kleine Kreaturen blieben zappelnd liegen. Mit einem einzigen geschmeidigen Satz war Paul über ihnen und brach ihnen das Genick.
    Langsam hob Paul den Kopf und schaute zu seiner Mutter zurück. In seinem Burnus sah er aus wie ein Flecken grauer, gleitender Bewegung.
    Der Jäger, dachte sie. Das Tier. Jetzt muss er wieder zum Menschen werden. Er muss es allein schaffen.
    »Wir werden nicht verhungern«, sagte Paul.
    »Das werden wir allerdings nicht«, stimmte sie ihm zu.
    »Sie haben Blut«, erklärte er. »Es ist ...« Er schüttelte den Kopf. »Wenn wir dazu gezwungen sind ... wenn wir kein Wasser finden.«
    Sie nickte.
    Er schaute auf die Mäuse, in jeder Hand eine. »Sie waren so schön.«
    Jessica lächelte. Ihre gesprungenen Lippen schmerzten von der Bewegung.
    »Wenn wir sonst nichts zu essen finden«, sagte er, »retten sie uns das Leben. Ich werde sie niemals vergessen.«
    Sie nickte. Er kehrte langsam zurück.
    »Wir sollten ein Feuer machen, um sie zu kochen«, schlug er vor.
    »Der Mensch denkt vor allem praktisch.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts, Schatz. Ich helfe dir dabei, Zweige fürs Feuer zu sammeln. Wir können es hier an der Felswand machen, da wird man es nicht so weit sehen.«

Entfernte Szenen und Kapitel aus
Der Herr des Wüstenplaneten
     
     
URSPRÜNGLICHE ZUSAMMENFASSUNG
zur Einleitung von
Der Herr des Wüstenplaneten
     
     
    Jahrhundertelang operierten die Bene Gesserit unter dem Deckmantel einer quasi-mystischen Schule, während sie in Wirklichkeit ein Selektions- und Zuchtprogramm mit Menschen durchführten. Als das Programm anscheinend zu einem Ergebnis gekommen war, nahmen sie die unausweichliche »Prüfung der Tatsachen« vor. Die Aufzeichnungen über diese Prüfung verraten im Falle des Propheten Muad'dib das Unwissen der Schule über ihr eigenes Tun.
    Man könnte einwenden, dass die Bene Gesserit nur die Tatsachen untersuchen konnten, die ihnen zugänglich waren, und keinen direkten Zugang zur Person des Muad'dib hatten. Doch sie hatten bereits große Hindernisse überwunden, und ihr Unwissen an diesem Punkt ging tiefer.
    Das Programm hatte die Züchtung eines Menschen zum Ziel, den die Bene Gesserit als Kwisatz Haderach bezeichneten, was »Einer, der an mehreren Orten zugleich sein kann« bedeutet. Einfacher ausgedrückt wollten sie einen Menschen mit Geisteskräften erschaffen, die es ihm gestatten, Dimensionen einer höheren Ordnung zu verstehen und zu nutzen.
    Die Aufseherinnen der Schule konnten dabei vom Beispiel der Mentaten ausgehen. Der typische Mentat kann nach seiner Ausbildung zahlreiche Aufgaben gleichzeitig lösen. Er untersucht lange logische Verkettungen und Umstandsvariablen und scheint für den Außenstehenden innerhalb eines Sekundenbruchteils zu einem Schluss zu gelangen. Wie aus den Aussagen vieler Mentaten hervorgeht, fühlt sich der Rechenprozess für sie selbst allerdings häufig so an, als würden sie Jahrtausende brauchen, um die gegebene Aufgabe zu lösen. Einer der ersten Schritte bei der Ausbildung eines Mentaten ist es, ihnen ein Bewusstsein für diesen Zeit-Kniff zu vermitteln.
    Laut zahlreicher Bene-Gesserit-Tests war Muad'dib der, den sie suchten. Er wurde als Paul Atreides geboren, Sohn des Herzogs Leto, dessen Blutlinie man seit über tausend Jahren genauestens beobachtet hatte. Seine Mutter, die Bene-Gesserit-Konkubine Jessica, war eine natürliche Tochter von Baron Wladimir Harkonnen und Trägerin von Gen-Markern, die für das Programm von größter Bedeutung waren.
    Man hatte Jessica befohlen, den Atreides eine Tochter zu gebären. Diese Tochter sollte dann laut Plan mit Feyd-Rautha Harkonnen vermählt werden, einem Neffen des Barons. Es bestand die hohe Wahrscheinlichkeit, dass in der nächsten Generation ein Kwisatz Haderach oder Beinahe-Kwisatz-Haderach entstanden wäre. Doch Paul Atreides erschien eine Generation zu früh auf der Bildfläche, als Lady Jessica sich ihren

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