Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
entkommen wollten ... wie Wüstenfalken, die zu ihren Nestern im Felsgestein zurückkehrten. Sandkörnchen prasselten gegen die Fenster.
    »Wir sind zu Hause«, sagte Jesse. »Die Dünenwelt sieht mir nach einem angenehmen, einladenden Ort aus.«
     
    Dorothy hätte die beiden Männer fast nicht wiedererkannt, die ihr entgegenkamen, als sie und ihre Begleiter den Eingangssaal des Empfangsgebäudes betraten. Staub wirbelte um ihre Stiefel, Ganzkörperanzüge und Wüstenumhänge. Doch Dorothys scharfe Augen erkannten sie an der Art, wie sie gingen und sich zueinander verhielten. Sie hatte die Kunst erlernt, kleine Details an den Menschen wahrzunehmen und ihre Körpersprache zu lesen. Das war die einzige Möglichkeit, in einer Gesellschaft, in der blaues Blut höher eingeschätzt wurde als Intelligenz und Schläue, etwas zu erreichen.
    Mit großer Geste öffnete Gurney Halleck seinen Umhang und schleuderte dabei losen Dreck durch die Luft. Das raue Gesicht des Spielmanns strahlte schalkhaft, sobald er Jesse sah. »Wird auch langsam Zeit, dass du hier ankommst, Junge!« Seine Stirn und die dicke Nase unter dem verfilzten hellen Haar waren schmutzig, doch der Bereich um den Mund, wo seine Maske ihn geschützt hatte, war absolut sauber.
    Esmar Tuek hielt seinen eigenen Umhang geschlossen, und seine dunklen Augen spähten über die Oberkante der Gesichtsmaske. »Entschuldigen Sie, dass wir keine Zeit hatten, uns für Sie zu säubern, Mylord, aber wir waren draußen in der Wüste. Diese Hoskanner-Mistkerle haben uns zum Gewürzernten nichts als Schrott hiergelassen! Wir müssen schnellstens vernünftige Maschinen beschaffen. Und das wird uns ziemlich teuer zu stehen kommen, fürchte ich. Die Hoskanners haben vermutlich den Markt manipuliert.«
    »Unsere Finanzen sind bis zum Letzten ausgereizt«, warnte Dorothy. »Da wir mit Schwierigkeiten rechnen mussten, haben wir bereits zusätzliche Ausrüstung bestellt. Das bisschen, was wir uns leisten können.«
    »Es sieht so aus, als müssten wir noch mehr bestellen«, sagte Jesse. »Ganz egal, wie tief wir in die Kasse greifen müssen, wir brauchen geeignetes Werkzeug für unsere Arbeit, sonst können wir sie gar nicht erst machen.« Er lächelte ihr zu. »Du wirst einen Weg finden.«
    »Das tue ich immer irgendwie.« Ungezählte Male hatte Dorothy für das Haus Linkam die Prioritäten gesetzt, den Etat gestrafft und sogar neue Einkommensquellen aufgetan. Jetzt wurde ihr schwindlig, als sie darüber nachdachte, vor welchen Aufgaben sie stand.
    Bedienstete eilten herbei, um ihnen beim Entladen des Gepäcks zu helfen. Schließlich kam auch Dr. Yueh zum Vorschein, der immer noch weiche Knie hatte. Er sog ein paarmal tief die trockene Luft ein und zog dann ein Gesicht, als würde die ganze Welt um ihn herum unangenehm riechen.
    Die zwei staubigen Begleiter führten die Neuankömmlinge über einen steilen Fußweg zum nahen Anwesen. Die Winde des aufkommenden Sturms pfiffen zwischen den schützenden Felszinnen hindurch und zerrten an ihren Haaren und Kleidern. Jesse und Dorothy stemmten sich gegen den beißenden Wind. Ihr Sohn eilte voraus, doch Dorothy rief ihn zurück. Widerwillig wartete der braunhaarige Junge, bis sie ihn eingeholt hatten.
    »Wahrscheinlich ist es das Beste, wenn man gleich am ersten Tag eine Ladung Dreck ins Gesicht bekommt«, bemerkte Gurney. »So ist es eben auf der Dünenwelt, und wir haben bisher keine Möglichkeit gefunden, hier sauberzumachen. Der verfluchte Sand und Staub landet überall. Ich habe einen üblen Ausschlag am ...« Er warf Dorothy einen Seitenblick zu und ließ den Satz unvollendet.
    Dorothy nahm Barri an der Hand, doch als Jesse ihr einen missbilligenden Blick zuwarf, ließ sie den Jungen wieder los, damit er allein weitergehen konnte, immer ein paar Schritte voraus.
    »Die größten Gewürzfelder liegen fünfzehnhundert Kilometer von hier entfernt«, sagte Tuek eilig, um die Stille zu füllen. »Aber Carthag ist der am nächsten liegende feste Platz, der sich für eine große Stadt mit Landefeldern eignet und sich auch verteidigen lässt.«
    Gurney stieß Jesse in die Seite und zeigte nach vorn. »Weide deine Augen an deinem neuen Zuhause, Junge.«
    Durch den Nebel aus Flugsand konnte Dorothy das alte Anwesen vor ihnen kaum erkennen. Es war eine Festung mit Steinmauern, die dem primitiven architektonischen Geschmack der Hoskanners entsprach. Sie dachte erneut an ihr ehemaliges Zuhause an den Küsten Catalans, die rustikalen, aber einladenden

Weitere Kostenlose Bücher