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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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heran. »Abtreten.«
    Der Roboter senkte die waffenbewehrten Glieder, zog sie einschließlich des getroffenen Arms in seinen Rumpf zurück und wartete regungslos auf weitere Befehle. Mit einem höhnischen Lachen schlug der Mann den Griff seines Pulsschwertes gegen die Brust des Meks, sodass die Maschine einen Schritt zurückwich. Die optischen Sensoren glühten orangefarben auf, doch ansonsten zeigte das Gesicht der Maschine mit dem grobgeschnittenen Mund und der klobigen Nase keine Regung.
    Selbstsicher klopfte der Mann gegen den Metalltorso. »Dieser in seinen Fähigkeiten recht eingeschränkte Roboter – den Begriff Denkmaschine benutze ich nur ungern – steht vollständig unter unserer Kontrolle. Seit fast drei Generationen dient er den Söldnern von Ginaz bereits zu Übungszwecken.« Er deaktivierte sein Pulsschwert, das in der Lage war, komplexe Gelschaltkreise zu stören. »Mein Name ist Zon Noret, und ich bin einer der Kämpfer, die man diesem Schiff zugeteilt hat.«
    Fasziniert wagte sich Vergyl näher heran. »Woher habt ihr diese Maschine?«
    »Vor hundert Jahren stieß ein Bergungsspäher von Ginaz auf ein beschädigtes Schiff der Denkmaschinen und barg daraus diesen lädierten Kampfroboter. Später haben wir seine Erinnerungen gelöscht und stattdessen Fechtprogramme installiert. So können wir unsere Fähigkeiten im Kampf gegen Maschinen erproben.«
    Noret tätschelte die gerippte Metallschulter des Meks. »Aufgrund dessen, was wir von diesem Gerät gelernt haben, konnten wir bereits viele Roboter der Synchronisierten Welten ausschalten. Chirox ist ein unbezahlbarer Lehrer. Die Schüler vom Ginaz-Archipel messen ihre Kräfte an ihm. Er hat sich als wahre Fundgrube von Informationen erwiesen, die wir gegen unsere Feinde verwenden können. Wir Söldner betrachten ihn deshalb gar nicht mehr als Denkmaschine, sondern als einen Verbündeten.«
    »Ein Roboter als Verbündeter? Das würde Serena Butler aber gar nicht gern hören«, sagte Vergyl vorsichtig.
    Zon Noret warf sich die volle Haarmähne wie einen Kometenschweif in den Nacken. »In diesem Djihad geschehen viele Dinge ohne das Wissen Serena Butlers. Es würde mich nicht überraschen, wenn es noch mehr Meks wie diesen gäbe, die unter unserer Kontrolle stehen.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Doch da wir alle dasselbe Ziel verfolgen, sind solche Einzelheiten unwichtig.«
    Vergyl hatte den Eindruck, dass einige von Norets Wunden gerade erst frisch verheilt waren. »Solltest du dich nicht von der Schlacht erholen, statt weiter zu kämpfen?«
    »Ein wahrer Söldner hört nie auf zu kämpfen.« Seine Augen verengten sich. »Wie ich sehe, bist du Offizier.«
    Vergyl stieß einen verärgerten Seufzer aus. »Offizier der Baubrigade. Das ist nicht das, was ich wollte. Ich würde lieber kämpfen, aber ... das ist eine lange Geschichte.«
    Noret wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wie heißt du?«
    »Zweiter Decero Tantor.«
    In Norets Miene zeigte sich keine Andeutung, dass er den Namen erkannte. Er schaute erst auf den Mek, dann auf den jungen Offizier. »Vielleicht könnten wir dir wenigstens eine kleine Kostprobe vom Schlachtgeschehen verschaffen.«
    »Du würdest ...?« Vergyl spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte.
    Zon Noret nickte. »Wer kämpfen will, soll kämpfen dürfen.«
    Vergyl reckte das Kinn vor. »Dem kann ich nur zustimmen.«
    »Aber ich warne dich: Dieser Mek ist zwar nur zum Üben gedacht, aber er kann dennoch töten. Wenn ich ernsthaft trainiere, schalte ich oft seine Sicherheitsprotokolle ab. Die Söldner von Ginaz sind nicht umsonst so vortrefflich.«
    »Aber er muss doch noch irgendwelche Notfallsicherungen haben, sonst wäre er gar nicht als Ausbilder tauglich.«
    »Übung ohne Risiko ist nicht realistisch. Ein Schüler, der weiß, dass ihm nichts passieren kann, verweichlicht. Chirox ist anders konzipiert und kann dich durchaus töten.«
    Vergyl spielte den Furchtlosen und hoffte, dass er keine Dummheit beging. »Ich schaffe das schon. Bin schließlich für den Djihad ausgebildet worden.« Er wollte sich endlich beweisen, und der Kampf gegen diesen Roboter war vielleicht seine einzige Gelegenheit, überhaupt etwas vom Krieg zu sehen. Seinen ganzen Hass auf die Denkmaschinen, die der Menschheit solche Grausamkeiten angetan hatten, richtete Vergyl nun gegen Chirox. Er wünschte sich, den Mek zu Schrott zu hauen. »Lass mich gegen ihn kämpfen, so wie du es gemacht hast.«
    Der Söldner hob die Augenbrauen,

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