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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Wohnbereich wie Wellen im Bugwasser eines Schiffs, das durch einen sandigen Ozean pflügte.
    Da der Forschungsaußenposten kaiserlich unterstützte Projekte durchführte, wurde der Großteil der Wasserkosten durch ein Stipendium aus dem Privathaushalt des Hochkaisers abgedeckt. Trotzdem war Jesse sich darüber im Klaren, welche exorbitanten Kosten diese Oase der Ökonomie des Planeten abverlangte.
    William English kam zwischen den Sitzreihen hindurch nach hinten und setzte sich neben Jesse. Draußen senkte sich die bronzefarbene Sonne dem Horizont entgegen. »Wir haben Glück, dass wir nicht eine Stunde später dran sind, sonst wäre der Flug ziemlich holprig geworden. Der schnelle Temperatursturz bei Sonnenuntergang bringt das Wetter ganz schön durcheinander.«
    »Werden wir einen Sturm sehen?«, fragte Barri.
    »Nicht heute Nacht, Junge«, antwortete English lächelnd und tippte sich an die vernarbte Wange. »Ich würde es spüren, wenn einer aufzieht. Ich habe meine Lektion auf die harte Tour gelernt, und deshalb kann ich dir jetzt beibringen, keine dummen Risiken einzugehen.«
    »Das werde ich nicht«, sagte Barri mit großen Augen.
    Die Wasserversorgungsschiffe landeten vor ihnen neben zwei weiter abgelegenen braunen Kuppeln. Waren das Feuchtigkeitssilos? Sand wirbelte auf, als sich die Transportfähre auf das gehärtete Landefeld senkte. Barri sprang aus seinem Sitz, begierig, die Forschungsstation zu sehen, aber ein strenger General Tuek befahl seinen Passagieren, noch zu warten. Er und seine Leute verließen die Fähre, jederzeit auf eine Falle vorbereitet. Jesse und sein Sohn stiegen erst aus, als der Sicherheitschef zufrieden war.
    Ein braunhaariger Mann mit sonnengegerbtem Gesicht kam ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. Er streckte eine trockene, raue Hand aus. »Sie müssen Edelmann Linkam sein. Ich bin Dr. Haynes, der Planetenökologe.« Seine blauen Augen blinzelten, als wäre er belustigt, den neuen Herrn der Dünenwelt kennenzulernen. Erwartete er, dass die Linkams sich in irgendeiner Weise von den Hoskanners unterschieden?
    Obwohl der Mann technisch gesehen ein kaiserlicher Angestellter war und keine Befehle von Edelmännern befolgen musste, hoffte Jesse, ihn als freiwilligen Verbündeten zu gewinnen. »Man hat mir gesagt, dass Sie ein Experte für diesen Planeten sind, Dr. Haynes – ein größerer Experte als irgendein anderer lebender Mensch. Wir sind begierig zu erfahren, was Sie wissen.«
    »Wenn ich mehr über die Dünenwelt weiß als jeder andere, dann ist wahrhaft wenig über diesen Planeten bekannt.« Er wandte sich Barri zu. »Ist das Ihr Sohn?«
    »Er wird eines Tages der nächste Edelmann Linkam sein.«
    »Manche Leute würden sagen, dass diese Welt kein geeigneter Ort für Kinder ist.« Der Planetenökologe legte die Stirn in Falten. »Aber die gleichen Menschen würden auch sagen, dass Erwachsene nicht hierher gehören.« Er trat beiseite, um die übrigen Männer von Bord gehen zu lassen, und begrüßte William English wie einen alten Bekannten. Offenbar hatten die beiden bereits miteinander zu tun gehabt.
    Haynes führte die Besucher zum Hauptgebäude der Basis. »Nach Einbruch der Dunkelheit können wir wieder hinausgehen«, schlug er vor. »Auf diesem Planeten ist die Nacht die lehrreichste Zeit.« Die Türen wurden hinter ihnen versiegelt, damit keine kostbaren Spuren von Feuchtigkeit nach draußen in die trockene Luft entwichen ...
    Stunden später folgten Jesse und Barri Dr. Haynes im Licht einer kleinen Taschenlampe nach draußen zwischen die bepflanzten Streifen. Der leicht scharfe, klare Geruch von Salbei stieg in die sternenübersäte Wüstennacht empor, und eine Stille kehrte ein, die so unverfälscht war, dass man beinahe hören konnte, wie sich das Mondlicht über Wächterkakteen und Dornencastilleja ergoss. Obwohl Jesse sich immer noch von seiner unmöglichen Aufgabe überwältigt fühlte, verspürte er hier eine ganz besondere Ruhe, einen Grund, auf diesem Planeten verweilen zu wollen, der sich kaum in Worte fassen ließ.
    »All diese Pflanzen wurden hier eingeführt und genetisch verändert, damit sie überleben können. Soweit wir wissen, ist keine chlorophyllbasierte Lebensform auf diesem Planeten heimisch.« Haynes ging zwischen Hasensträuchern hindurch und ließ die Finger durch die Zweige gleiten. Ein paar Nachtmotten huschten auf der Suche nach Blüten umher. »Bei so wenig Feuchtigkeit geht sogar unsere widerstandsfähigste Flora ein, wenn sie keine

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