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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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irgendwelche Unglücksfälle –, dann hatte Haus Linkam vielleicht eine Chance, die Hoskanners zu schlagen.
    Kurz darauf kam die Stimme von William English über das Kommunikationssystem. »Wir haben ein ernstes Problem mit den Wettersatelliten!«
    In der Aufregung der Evakuierung hatte Jesse die Bedenken des Vorarbeiters völlig vergessen. »Hier spricht Edelmann Linkam. Was ist los, English?«
    »Ich habe gerade unsere Kundschafter angefunkt und bin dann selbst nach Osten geflogen. Zwölf Sichtungen bestätigen es, Herr – nicht weit von hier braut sich ein Coriolis-Sturm zusammen, eine ambossförmige Wolke, die den Himmel völlig verdunkelt. Mit bloßem Auge kann ich keinen genauen Kurs bestimmen, aber ich würde sagen, dass er genau auf die Basis zuhält.«
    Jesse blickte in Erwartung einer Erklärung zum Planetenökologen. Haynes nahm den Sender zur Hand. »Wenn der Sturm so groß ist, William, wie können die Satelliten ihn dann übersehen haben?«
    »Das ist es ja – sie können ihn nicht übersehen haben. Doch der Sturm ist zweifellos auf dem Weg zu uns.« Ein düsterer, wütender Unterton durchtränkte seine Stimme wie ein Blutfleck. »Hätten wir uns einzig und allein auf diese Satelliten verlassen, dann hätten wir hier weitergemacht, bis es zu spät gewesen wäre.«
    Die Antwort schoss Jesse grell wie Waffenfeuer in einer stillen Nacht durch den Kopf: Hoskanner-Sabotage. »Rufen Sie unsere Erntemannschaften und Kundschafter zum Außenposten zurück. Dort sitzen wir den Sturm aus. Und dann möchte ich Antworten. Wir brauchen diese Satelliten.«
     
    Im abgeschirmten Gebäudekomplex hielt Jesse Kriegsrat mit Tuek, Haynes und English. Sie saßen an einem langen Arbeitstisch und sprachen laut, um den draußen tobenden Sturm zu übertönen.
    Barri spähte durch einen gepanzerten Fensterspalt und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Wie die Erwachsenen trug auch er einen Ganzkörperanzug, dessen Gesichtsmaske ihm lose um den Hals hing. »Sind wir hier sicher? Kann der Wind hier zu uns durchdringen?«
    »Dieser Unterschlupf ist ausreichend geschützt, junger Herr«, erklärte Dr. Haynes. »Aber dort draußen kann der vom Sturm aufgepeitschte Sand einem Mann die Haut abziehen und anschließend die Knochen zermahlen.«
    Tuek kam zur Sache, indem er mehrere Schriftstücke auf dem Tisch ausbreitete. »Soweit ich feststellen kann, wurden alle Wettersatelliten darauf programmiert, Messungen von ernsthaften Wetterstörungen durch gefälschte Berichte zu ersetzen, in denen der Himmel klar erscheint. Ein weiteres Abschiedsgeschenk der Hoskanners.«
    Dr. Haynes musterte English anerkennend. »Wenn du den Sturm nicht gespürt hättest, William, dann wären wir verloren gewesen.« Der vernarbte Erntevorarbeiter saß angespannt da, als versuchte er, sein anhaltendes Unbehagen zu unterdrücken.
    »Trotzdem ist es eine Katastrophe«, sagte Tuek. »Als wir versucht haben, die betroffenen Programme zu löschen, haben wir eine weitere Falle ausgelöst, die einen Kurzschluss im Satellitensystem verursacht hat. Jetzt sind wir dort oben völlig blind.« Die Miene des Veteranen war vor Enttäuschung verdüstert. »Ich habe nach direkten Mordversuchen Ausschau gehalten, aber das hier ist sehr viel heimtückischer. Du liebe Güte, hätte ich das nur vorhergesehen!«
    Während Jesse zuhörte, brodelte Zorn in ihm auf. »Was brauchen wir, um die Satelliten zu reparieren?«
    »Der Schaden ist zu groß«, antwortete English. »Wir müssen sie ersetzen.«
    Jesse stemmte die Ellbogen auf den Tisch. »Alternativen?«
    English seufzte. »Die Gewürzförderung einstellen, bis wir neue Satelliten haben.«
    »Inakzeptabel. Das kann Monate dauern.«
    »Wir könnten unsere Erkundungsflüge verdreifachen, um das Wetter besser zu beobachten, und unser Bestes tun, um Gefahren frühzeitig zu erkennen«, schlug Tuek vor. »Aber mehr Flüge bedeuten auch mehr Risiken. Wir würden zweifellos Schiffe und Piloten verlieren.«
    Jesse warf einen Blick in die Runde, in der Hoffnung, dass es noch weitere Vorschläge gab. »Sonst noch etwas?«
    English spreizte die Finger. »Wie sehr vertrauen Sie auf Ihr Glück, Edelmann? Wir könnten einfach weiter Gewürz abbauen und es drauf ankommen lassen.«
    Der Planetenökologe schürzte die Lippen. »Ich bin vielleicht dazu in der Lage, einen oder zwei Satelliten so zu modifizieren, dass wir wenigstens ein paar Wetterdaten erhalten.«
    Niemand sagte mehr etwas, und alle Blicke richteten sich auf Jesse.

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