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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Anwesen zerrissen.
    Sie wirbelte herum und sah Dr. Cullington Yueh, der gemächlich auf sie zukam. Er war dem Gas ebenfalls entronnen! Der Arzt trug eine Gasmaske vor dem gütigen Gesicht und hielt das vergoldete Zierskalpell in der Hand. Die rasiermesserscharfe Klinge glänzte im schwachen Licht.
    Dorothys Augen weiteten sich, als sie begriff. Sie musste kein Wort sagen. Stattdessen schaute sie sich nach etwas um, womit sie sich verteidigen konnte. Sie sah eine kleine Statue, die außer Reichweite war.
    »Ich weiß nicht, wie Sie dem Gas entgangen sind, Dorothy.« Er nahm die Maske ab und ließ sie um seinen Hals baumeln. »Ach, meine Arbeit wäre leichter gewesen, wenn Sie eingeschlafen wären wie die anderen auch. Dann hätte ich ... ich hätte ...«
    Ihre Haut brannte vor Hitze, und sie musste ihre Wut niederringen, um sich nicht mit erhobenen Fäusten auf ihn zu stürzen. » Warum, Cullington? Was versprichst du dir davon?« Ihre Worte schmeckten wie Säure in ihrem Mund. »Ist Barri tot? Was haben sie mit ihm vor? Sagen Sie es mir. Sofort! «
    Der alte Chirurg senkte beschämt den Kopf und hielt ihr sein kostbares Zierskalpell mit dem Griff nach vorn hin. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. »Töten Sie mich, ich flehe Sie an, denn ich muss den Preis für meinen Verrat zahlen.«
    Sie riss ihm die Waffe aus der Hand, zögerte jedoch, sie einzusetzen. »Was für eine Art von Trick ist das?«
    »Ich hatte keine andere Wahl, als sie hereinzulassen, und jetzt kann ich nicht weiterleben. Töten Sie mich. Das wird allem ein Ende machen. Ach, ich bin mir sicher, dass meine Wanna ohnehin tot ist.«
    »Was ist mit Barri? Wie bekomme ich ihn zurück? Warum tun Sie uns das an? «
    Er verströmte seine Schande aus allen Poren. Offenbar konnte er kaum noch aufrecht stehen. »Die Hoskanners. Sie halten meine Frau Wanna auf Gediprime gefangen. Sie foltern sie, halten sie aber am Leben. Jedes Mal, wenn ich mich weigere, Valdemars Befehle auszuführen, schicken sie mir neue Bilder ihrer Qual.«
    »Sie sagten, sie wäre tot!«
    »Wenn sie es nur wäre.« Yueh schüttelte den Kopf. »Sie haben mich gezwungen, ihr Spion und Saboteur zu sein. Aber mein Leben – selbst ihres – ist all das hier nicht wert.« Er deutete mit einer Handbewegung zu den betäubten Gestalten um sie herum und sank dann auf die Knie. Sein Gesicht war eine Maske des Elends. Plötzlich griff er nach dem Skalpell und stach auf seinen Unterarm ein, doch er konnte sich nicht mehr als einen langen, oberflächlichen Schnitt beibringen, bevor Dorothy seine Waffenhand packte.
    »Cullington! Hören Sie mit diesem Unsinn auf!« Sie rang mit ihm um das Skalpell und entwand es ihm schließlich aus der verschwitzten Hand, während sie beide zu Boden gingen.
    Als er geschlagen neben ihr lag, schaute der alte Mann auf das blutige Operationsmesser in ihrer Hand und dann auf Dorothys Gesicht. »Benutzen Sie das Messer, bitte! Wenn ich sterbe, bin ich nicht mehr ihre Marionette. Wanna würde mich selbst töten, wenn sie wüsste, wozu man mich getrieben hat.«
    Dorothy schäumte vor Wut. Tuek hatte sie verdächtigt, doch die ganze Zeit über war Yueh der eigentliche Verräter gewesen, die geheime Informationsquelle für die Feinde des Hauses Linkam. Ihr wurde klar, dass der Chirurg bei der Versorgung von Gurney Hallecks Verletzungen das Geheimnis der neuen Gewürzerntetechnik erfahren hatte.
    Eine Information, die er zweifellos an Jesses Todfeinde weitergegeben hatte ...
    »Sie werden nicht von meiner Hand sterben, Cullington. Nicht heute. Ich muss meinen Sohn retten, und Sie werden mir dabei helfen.« Sie warf das Skalpell durch den Gang, und es schlitterte über den Boden davon. Der alte Arzt gab stotternd Ausreden von sich, doch sie packte ihn am Kragen und zog sein schwitzendes Gesicht dicht an ihres heran. Blut tröpfelte aus dem Schnitt in seinem Arm auf den Boden, wo durstige Steine das rote Nass aufsaugten. »Sie werden alles tun, was ich Ihnen sage. Alles, selbst wenn es Ihr Tod ist.«
    Gebrochen schluchzte Yueh. Tränen strömten ihm über das in sich zusammengefallene Gesicht. »Ich verschreibe mich Ihnen von ganzem Herzen. Von heute an beginnt mein Leben neu.«

28
     
    Es gibt viele Arten von Stürmen.
    Gib acht, keinen davon zu unterschätzen.
    Edelmann Jesse Linkam
     
     
    Die sieben Gewürzerntefabriken wurden gleichzeitig abgesetzt, und jeder arbeitsfähige Mann stand bereit, die Maschinen zu bedienen. Nach Monaten im Exil witterten alle den intensiven

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