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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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haben. Die Zahlen und unsere Methode würden sogar Bauers höchstpersönlich verblüffen.« Das Grinsen des Spielmanns wurde breiter.
    »Wie viel haben wir genau, Gurney? Bei der letzten Schätzung, die ich gesehen habe, haben wir uns achtzig Prozent unseres Zielwerts genähert.«
    »Inzwischen sollten wir gut über neunzig Prozent liegen. Jetzt, wo wir diesen Mistkerl Rew und ein paar andere, die die Moral vergiftet haben, los sind, arbeiten unsere Sandarbeiter wie die Wahnsinnigen. Um ein altes Sprichwort zu zitieren: ›Harte Arbeit und keine Muße ... sorgen für bessere Prämien!‹ Ich bin verdammt stolz auf die Männer.« Die Augen des Erntevorarbeiters verengten sich. »Sie alle verdienen eine große Belohnung.«
    »Wenn wir gewonnen haben, werde ich so großzügig sein, dass es wehtut, Gurney. Der Kaiser will mich dazu zwingen, die Dünenwelt zu verlassen, sobald er herausgefunden hat, wo ich bin. Glaub mir, hinter verschlossenen Türen hat er längst eine Abmachung mit Valdemar Hoskanner getroffen. Die Uhr tickt, und es kann immer noch vieles schiefgehen.« Er blickte zum Horizont. Die neuen Wettersatelliten hatten einen Sturm geortet, der sich dort draußen zusammenbraute.
    »Heute früh haben die Kundschafter hier in der Nähe eine reichhaltige Ader entdeckt«, berichtete Gurney. »Vielleicht die bislang größte. Sie ist irgendwann im Laufe der Nacht aufgetaucht. Wenn wir eine weitere Schocktonne einsetzen und alle sieben Erntemaschinen dort zusammenziehen, übertreffen wir vielleicht sogar unser Fördersoll. Innerhalb weniger Stunden.«
    »Nur wenn das Wetter so bleibt. Wir halten Funkstille, aber der Hochkaiser dürfte inzwischen in Carthage eingetroffen sein. Wahrscheinlich verlangt er lautstark nach mir, aber wir haben unsere Position so oft gewechselt, dass nicht einmal Esmar in Erfahrung bringen kann, wo wir uns befinden.«
    »In der Tat. All diese Stürme, die statischen Entladungen und die fehlerhafte Hoskanner-Ausrüstung.« Sein Lächeln nahm einen verschlagenen Ausdruck an. »Unmöglich, uns ausfindig zu machen. Sehr schwer, brauchbare Kommunikationswege offen zu halten ... insbesondere, wenn wir es nicht wollen.«
    »Esmar glaubt noch immer, dass im Innern dieses Inspektionsschiffs eine einsatzbereite Armee versteckt ist. Wenn er Recht hat, hoffe ich, dass sie Carthage nicht mit militärischen Mitteln einnehmen.« Er knirschte mit den Zähnen. »Keine Regeln! Dieser elende Wuda schafft es nicht einmal, sich an seine eigenen Bedingungen zu halten, sobald es danach aussieht, dass sich der Wettstreit nicht gemäß seinen Wünschen entwickelt.«
    »Er ist vielleicht der Kaiser, Herr, aber er ist kein Edelmann. Er hat keine Ehre.«
    Jesse schüttelte betrübt den Kopf. »Da hast du Recht.«
    »Die Männer sind müde, und es ist spät, aber wir können immer noch eine letzte Schockladung abwerfen und bis in die Nacht mit der Gewürzförderung fortfahren. Bis der Sturm uns zwingt aufzuhören.« Gurneys raue Haut sah in dem seltsam gefärbten Licht rötlich aus. »Oder wir können einpacken und bis morgen warten.«
    »Jeder Morgen hält zu viele Ungewissheiten bereit. Schick die Mannschaften raus und lass uns hoffen, dass sich das Wetter nicht gegen uns wendet. Diesmal werfe ich die Tonne selbst ab. Lass uns dieses Spiel gewinnen, Gurney.«

27
     
    Echtes Vertrauen ist sogar noch kostbarer als die Gewürz-Melange.
    General Esmar Tuek,
    Sicherheitsbesprechungen
     
     
    Dorothy war wegen der Drohungen des Kaisers ruhelos und konnte nicht schlafen. Deshalb verbrachte sie einen Teil der Nacht allein im leeren, verdorrten Gewächshaus. Es war ein stiller und zurückgezogener Ort, wenn auch nicht mehr geheim. Jetzt, wo alle Pflanzen tot und vertrocknet waren, hatte niemand mehr einen Grund, dort hinzugehen.
    Während sie allein in der Dunkelheit saß und den staubigen Verfall um sich herum roch, schloss sie die Augen und stellte sich den Raum vor, wie er gewesen war, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, so grün und feucht, eine Oase in der leblosen Wüste ... eine empörende Zurschaustellung des Reichtums und der Macht der Hoskanners.
    Aber hatten sie und Jesse das Richtige getan, als sie dieses kleine Stück Paradies getötet hatten? Die Pflanzen gehörten nicht hierher auf die Dünenwelt, aber ebenso wenig gehörte Dorothy hierher. Kein Mensch gehörte hierher. Die Pilze, Blumen und Obstbüsche waren eine Erinnerung an andere Orte, an angenehmere Umweltbedingungen. Handelte es sich dabei wirklich

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