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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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Maul, Tom.«
    Isabelle wurde blass, sie riss die Augen auf und umklammerte wie in Totenstarre ihren Stift. Alec schob den Stuhl zurück, bereit, ihr zu Hilfe zu eilen und sie hier herauszuschaffen.
    »Er wollte damit nicht sagen, dass Joe dabei war«, stellte Frank schnell klar. »Ich bin sicher, dass er’s nicht war. Aber was passiert ist, hat Joe Angst gemacht, Bella. Es hat uns allen Angst gemacht«, setzte er barsch mit schmerzlicher Aufrichtigkeit hinzu.

    Alec hielt den Atem an, während Isabelle Frank lange in die Augen sah. Dann nickte sie stumm und schloss das Notizbuch. Er wollte zu ihr hinübergehen, aber Mark kam ihm zuvor, legte in stummem Mitgefühl die Hand an ihre Rückenlehne. Also lenkte Alec die Aufmerksamkeit der Übrigen von ihr ab, indem er aufstand und absichtlich förmlich wurde.
    »Zu jeder der fraglichen Straftaten gibt es unterschiedliche Spuren, denen wir nachgehen. Sollte jemandem noch etwas einfallen, so zögern Sie bitte nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Gleichzeitig rate ich jedem, angesichts der Umstände, auch privat ein hohes Maß an Vorsicht walten zu lassen.«
    »Sie glauben, dass Gillespie ermordet wurde.« Pauls Feststellung klang wie ein Vorwurf.
    »Ursache und Umstände seines Todes sind bislang noch nicht eindeutig festgestellt«, entgegnete Alec. »Aber, ja, wir halten Mord nicht für ausgeschlossen.«
    Das Weitere ließ er ungesagt, doch es hing zwischen ihnen in der Luft - Joe konnte Verbrecher oder Opfer sein, und niemand konnte das mit Sicherheit sagen, solange er nicht gefunden war.
    Paul schob den Stuhl zurück. »Ich geh nach Hause. Ich habe Frau und Kinder, auf die ich aufpassen muss.« Mit einem knappen Nicken deutete er auf den alten Mann, der allein am Tresen saß. »Kümmerst du dich um Mick, Dad?«
    Jim nickte. »Ich seh zu, dass er sicher nach Hause kommt.«
    Die Gruppe löste sich auf. Alec ließ sich am Tresen von Stan den Schlüssel zur Hoteltür geben; Jim half seinem Bruder vom Barhocker herunter; Tom und Frank gingen;
und die beiden Jüngeren und Darren setzten sich zur SES-Gruppe.
    Isabelle wartete draußen mit Mark, bis Alec kam. »Wie geht es dir?«, fragte er.
    Sie zuckte kaum merklich mit den Achseln und lächelte matt. »Geht schon.«
    »Ich begleite euch zum Gemeindesaal«, erbot sich Mark.
    Mit Isabelle in der Mitte liefen sie die zwei Straßen durch die lautlose Nacht. Alec war immer noch besorgt und beschleunigte den Schritt, um Isabelle möglichst schnell wieder nach drinnen zu bekommen. Er wünschte sogar, sie hätte Finn als zusätzlichen Beschützer dabei. Trotz ihrer Stärke und Gelassenheit schien sie ihm kleiner und verletzlicher denn je.
    Abgesehen von der Information, dass Gillespie gestern früh bei Joe gewesen war, hatte der Abend kaum etwas gebracht. Bis jetzt waren sie mit ihren Ermittlungen auf keinen grünen Zweig gekommen, und wenn ihnen nicht bald ein entscheidender Durchbruch gelang, dann … Alec wagte es nicht, sich die Konsequenzen auszumalen.

17
    I m Gemeindesaal erfuhren sie, dass auf einem Pfad tief im Busch Joes verlassener Lieferwagen entdeckt worden war: ohne die Spur eines Verbrechens, allerdings auch ohne ein Anzeichen von Joe.
    »Seine Fußspuren führen in den Busch, aber es war schon zu dunkel, um ihnen zu folgen. Ich kann mich bei Sonnenaufgang wieder auf den Weg machen«, bot Adam an.
    Alec war einverstanden. »Aber vorher schlafen Sie erst mal. Wir sollten uns jetzt alle etwas hinlegen. Heute Nacht können wir nichts mehr tun. Um sechs treffen wir uns wieder hier.«
    Die Erleichterung, die auf den nach zwei langen Tagen völlig übernächtigten Gesichtern aufblitzte, entging ihm keineswegs. Seine Verantwortung wog schwer; es war seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie in ihrer bedingungslosen Hingabe nicht zu Zombies wurden.
    »Wer bewacht den Gemeindesaal?«, wollte Steve wissen.
    »Ich. Gegen Mitternacht müsste die angeforderte Verstärkung kommen. Ich werde ihnen eine erste Einweisung geben, sobald sie da sind. Bringen Sie inzwischen Isabelle …«
    »Ich bleibe«, protestierte sie. »Ich muss die Leute überprüfen, die zu meiner Zeit auf der Birraga Highschool waren.«

    Auch wenn er wusste, dass es egoistisch war, widersprach Alec nicht. Steve machte den Mund auf, um etwas zu sagen, klappte ihn aber schnell wieder zu, als Isabelle ihn böse anfunkelte, dann zog er ohne Widerspruch mit den Übrigen ab.
    »Hat das Schulamt die Klassenverzeichnisse inzwischen geschickt?«, fragte Alec, als

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