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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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sein? - stand in den Augen aller, mit denen Alec und Isabelle sprachen, als sie noch einmal von Tür zu Tür gingen, um vielleicht doch noch Ideen, Gedanken, Beweise zu finden, die sie auf die richtige Spur bringen würden.
    Aber niemand konnte etwas Wesentliches beitragen.
    Dunkelheit breitete sich über den Ort. Der Wind hatte sich gelegt, und die trockene Luft, obwohl immer noch heiß, hatte sich gegenüber der sengenden Nachmittagsglut etwas abgekühlt.
    Der Kies knirschte unter Alecs und Bellas Sohlen, als sie an der verlassenen Schule vorbei zum Hotel gingen. Das Truck Stop Café war geschlossen und ebenso dunkel wie Jeanies Haus dahinter. Sie hatten sich erst vor gut einer Stunde im Haus von Melinda Ward mit ihr unterhalten, wo sie der aufgelösten, jungen Frau Beistand leistete.
    In der Hotelbar brannte Licht, und aus den breiten, geöffneten Fenstern drangen leise Stimmen. Drinnen sah Alec mehr als ein Dutzend Leute, hauptsächlich Männer, die am Tresen oder an Tischen saßen oder Billard spielten.
    Bella verharrte im Schatten eines großen Baumes.
    »Wir sollten reingehen und mit ihnen reden. Joe ist hier Stammgast, wahrscheinlich sind Freunde von ihm da. Und vielleicht kriegen wir sogar raus, wer in letzter Zeit eine Flasche Single-Malt-Scotch gekauft hat.«
    Das Zögern in ihrer Stimme entging ihm nicht, und er hatte auch nicht vergessen, dass der Mob, der über sie und Chalmers hergefallen war, aus der Hotelbar gekommen
war. »Du musst das nicht tun, Bella. Ich bringe dich zurück zum Gemeindesaal und gehe dann allein rein.«
    Er wollte sie an einem sicheren Ort wissen. Während der letzten halbe Stunde, in der die Dämmerung zur Nacht geworden war, hatte seine Unruhe stetig zugenommen, sie aber hatte darauf bestanden, die Befragungen an der Haustür bis zum Ende durchzuführen.
    »Nein. Ich kenne die meisten von ihnen«, sagte sie.
    Sie straffte die Schultern und trat aus dem Schatten. Er hielt die Tür auf und ließ ihr den Vortritt. Ganz allmählich verstummte das leise Gemurmel der Gespräche, als die Kneipengäste sich nach den Neuankömmlingen umdrehten.
    Auf dem Weg zum Tresen ließ Alec den Blick durch den Raum schweifen. Am Ende des Tresens saß ganz allein ein älterer Mann auf einem Hocker und hielt sich an einem fast leeren Bierglas fest. Eine Gruppe freiwilliger SES-Helfer, immer noch in ihren unterschiedlichen Uniformen, saß nicht weit vom Pooltisch entfernt am Ende des Raums - vier Männer und zwei Frauen, zwei weitere Männer spielten unkonzentriert eine Partie Billard. Alec erkannte keinen von ihnen und nahm daher an, dass sie zu dem auswärtigen Team gehörten.
    Von den acht Männern, die sich locker auf ein paar benachbarte Tische verteilten, kannte er ein paar: Mark Strelitz, Darren Oldham, ein Bursche im mittleren Alter namens Barrett, den Vornamen hatte er vergessen, und einer von Barretts Söhnen.
    Aus einem Hinterzimmer kam der Wirt, Alec schätzte ihn auf Ende sechzig, er humpelte stark. Beim Anblick der beiden versteifte er sich. Er grüßte Isabelle mit Namen und nickte Alec zu. »Was kann ich für euch tun?«

    »Möchtest du etwas trinken, Isabelle?«, fragte Alec und ergänzte: »Ich zahle«, als er ihr Stirnrunzeln und den Griff in die Hosentasche bemerkte. Sie trug keine Tasche, und er bezweifelte, dass sie viel Bargeld bei sich hatte.
    Widerspruchslos nahm sie die Einladung an: »Danke. Für mich bitte ein Mineralwasser, Stan.«
    Sie wirkte ganz ruhig, und als Stan nach den Gläsern griff und ihnen einschenkte, entspannte auch er sich.
    »Schlimme Sache gestern Nacht«, meinte er. »Normalerweise ist das Einzige, was wir hier nachts einschließen, der Schnaps, aber heute mach ich die Türen dicht. Ich besorg euch einen Schlüssel für die Eingangstür.«
    »Sie wohnen selbst nicht hier im Gebäude?«, erkundigte sich Alec in einem Ton, der in Anbetracht seiner Verärgerung noch erstaunlich höflich war. Wie konnte im einundzwanzigsten Jahrhundert irgendwer auf die Idee kommen, die Tür nicht abzusperren? Mag ja sein, dass hier draußen im Busch manches etwas anders lief, aber um ein Haar hätte das für Bella den Tod bedeutet.
    »Wir wohnen ein paar Türen weiter.« Stan deutete auf sein Bein. »Ich brauch dringend ein neues Knie. Schaff die Treppen nicht mehr. Aber es gibt eine Nachtklingel zu uns rüber. Und meinem Jungen«, er machte eine Handbewegung zu der Gruppe der Einheimischen hin, »kann ich sagen, er soll sich heut Nacht in der Bar aufs Ohr hauen, wenn ihr

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