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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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erschöpften Seufzen. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und atmete durch, dann hob sie den Kopf.
»Ich mache mich jetzt lieber an die Arbeit. Sechs wird es bald genug.«
    »Ich kann einen Polizeihubschrauber anfordern, der dich innerhalb einer Stunde in ein sicheres Haus im Süden bringt.«
    Bitte, bitte, lass dich darauf ein , flehte er stumm und ohne Hoffnung, aber sie schüttelte den Kopf, wie er es nicht anders erwartet hatte. Natürlich würde sie bleiben, bis Tanya gefunden war oder es keinerlei Hoffnung mehr gab. Er konnte ihr befehlen abzureisen, aber das würde sie mit Sicherheit verweigern, und er hatte Verständnis für ihr Bedürfnis hier zu sein. Im Leben jedes Detectives gab es mindestens einen solchen Fall, einen, der wichtiger war als jeder andere. Dies war Bellas Fall, und sie würde bis zum Ende dabeibleiben.
    Und ihm blieb nichts anderes übrig, als diesen Weg mit ihr zu gehen, ganz gleich, wohin er sie führen mochte.
    »Ich mache uns Kaffee«, sagte er, und es machte ihn wütend, dass dies das Einzige war, was er im Moment für sie tun konnte.
    Als er kurz darauf mit zwei Tassen aus der Küche zurückkehrte, war sie tief in die Arbeit versunken. Ihr Haar hatte sich aus dem Knoten gelöst und umspielte ihr Gesicht, es juckte in seinen Fingern, diese Locken zu berühren.
    Aber er stellte nur die Tasse auf ihren Schreibtisch und setzte sich an seinen eigenen. Arbeit, das war es, womit er sich jetzt beschäftigen musste. Er musste dieses abscheuliche Verbrechen aufklären, bevor noch jemandem etwas zustieß. Ich muss Tanya finden und Bella beschützen .
    Alle Umstände des Falles auf einem großen Blatt Papier zu verzeichnen, sämtliche Ähnlichkeiten und Anknüpfungspunkte
farbig zu markieren und ihre Bedeutung herauszuarbeiten kostete ihn einige Zeit, und am Ende stand für ihn fest, dass Bellas Vergleich von der Katze, die mit der Maus spielt, die Situation sehr zutreffend beschrieb. Aber in jedem Katz-und-Maus-Spiel kam der Moment, wenn die Katze genug hatte vom Spielen und der Maus die Zähne ins Genick schlug.
    Von Kaseys Entführung in Jerran Creek bis heute waren das Risiko und der Wagemut bei jedem Fall gestiegen. Tanyas Entführer war sich seiner Sache derart sicher, dass er seine Aktivitäten ausweitete und über die Kindesentführung hinausging. Er musste eine Art Soziopath sein, der keinen Funken Mitgefühl kannte. Unbarmherzig.
    Das unerwartet laute Klingeln seines Handys in der Stille des Saals schreckte beide auf. Das Display meldete Petric, seinen Partner in Sydney.
    Er nahm das Gespräch an, und Bella brachte inzwischen die leeren Kaffeetassen in die Küche. Müde streckte Finn sich und trottete ihr nach.
    Petric erzählte Alec genau, was er erwartet hatte: Morgan Gillespie hatte ein hieb- und stichfestes Alibi für die letzten Tage. Er war nicht der Mörder seines Vaters.
    Alec legte auf und ließ das Handy auf den Schreibtisch fallen auf die Übersicht, die er in den vergangenen Stunden skizziert hatte. Er hörte das Geräusch von laufendem Wasser und Bella, die sanft und unverständlich mit Finn sprach. Er dachte daran, was sie zu verlieren hatten, und erschöpft von der permanenten Anspannung ließ er den Kopf in die Hände sinken. Er hatte schon mit etlichen harten Fällen zu tun gehabt - mit mehr als genug -, aber noch nie hatte er sich so ausgelaugt gefühlt, so verwundbar,
so voller Zweifel. So viel stand auf dem Spiel, und auch nach zwei Tagen hatten sie kaum Spuren, kaum einen Anhaltspunkt.
    Mit unglaublicher Intensität nahm er jedes Geräusch aus der Küche wahr. Das Knirschen von Kunststoff auf dem Boden. Finns Schlabbern. Das Quietschen einer Schranktür. Das leise Klirren eines Glases. Zwar war der direkte Sichtkontakt zu Bella unterbrochen, doch das schärfte nur seine intensive Wahrnehmung.
    Er schob den Stuhl zurück. Er musste ihr sagen, dass Morgan Gillespie entlastet war, dass sie mit ihrer Einschätzung recht gehabt hatte. Er musste mit eigenen Augen sehen, dass ihr nichts fehlte, dass sie dem unglaublichen Druck, dem sie alle ausgesetzt waren, standhielt.
    Wem zum Teufel wollte er eigentlich etwas vormachen?
    Er musste zu ihr .

    Isabelle stand vor dem Küchenfenster und starrte nach draußen, doch die Schwärze der Nacht machte die Scheibe zu einem Spiegel. Und so sah sie Alec, der in die Küche kam und hinter ihr stehen blieb.
    Die Spiegelbilder schwebten auf dem Glas, wo alles um sie herum verschwamm, und sie konnte ihren Blick nicht vom Bild

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