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Dungirri 01 - Schwarze Dornen

Titel: Dungirri 01 - Schwarze Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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zusätzlichen Schutz haben wollt.«
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Alec zu. Vorausgesetzt, Stans Sohn war nicht der Mörder, ergänzte er für sich. Er würde später überprüfen, ob etwas gegen ihn vorlag.
    Mark kam herüber. »Gönnt ihr euch einen kleinen Schluck zur Entspannung, oder wird noch gearbeitet?«
    »Wir arbeiten«, antwortete Isabelle, bevor Alec etwas sagen konnte. »Was dagegen, wenn wir uns kurz zu euch setzen?«
    Mark zog zwei Stühle heran und stellte sie den anderen vor. Gefasst, aber alles andere als entspannt, nahm Isabelle neben Mark Platz, zog Notizbuch und Stift aus der Tasche und legte beides neben ihrem Glas ab, damit jedem klar war, hier ging es ums Geschäft, nicht um den Austausch von Nettigkeiten.
    Sie kannte jeden der Männer, die Alec, der ihr gegenübersaß, aufmerksam beobachtete, ob irgendetwas in ihrem Verhalten sich als Anhaltspunkt, als Spur erweisen konnte.
    Stans Sohn Dave war Mitte zwanzig, arbeitete auf den Gasfeldern im südaustralischen Outback und war erst am Nachmittag für eine Stippvisite angekommen - womit er als Beteiligter ausschied und Alec sich keine Sorgen wegen seiner nächtlichen Anwesenheit im Hotel zu machen brauchte.
    Karl Sauer war in Daves Alter und offensichtlich gut mit ihm befreundet, er trug ein SES-T-Shirt und hatte das Oberteil seiner orangefarbenen Latzhose aufgeknöpft und über die Hüfte gerollt. Beide Männer behandelten Isabelle mit ungezwungenem Respekt.
    Unter den drei Männern, die in ihrem Alter waren - Mark, Darren und Paul Barrett - bemerkte Alec keinerlei besondere Nervosität oder Beklemmung, die über die verständliche Besorgnis angesichts der Lage, in der die Gemeinde sich befand, hinausgegangen wäre.
    Nicht anders war es bei den drei älteren Männern - Jim Barrett, Frank Williams und Tom Trevelyn. Jim war etwas zurückhaltend, aber wenn man bedachte, dass er und
sein Sohn heute bereits verhört worden waren und keiner von ihnen ein Alibi für die Zeit von Tanyas Verschwinden vorweisen konnte, war diese Zurückhaltung kaum verwunderlich.
    Hätte einer von ihnen Isabelle angegriffen, ob im vergangenen Jahr oder gestern, hätten sie ihr jetzt nicht so freimütig ins Gesicht sehen können, davon war Alec überzeugt. Trotzdem steigerte es sein Unbehagen beträchtlich, Isabelle dort von Männern umringt sitzen zu sehen.
    Mit dem Stift in der Hand befragte sie die Gruppe zu Joe - sein Kommen und Gehen in den letzten Tagen, seine Stimmung, wohin er verschwunden sein könnte. Alec spürte, dass er hier nur Außenseiter war, und blieb stumm.
    »Das haben wir uns selbst schon gefragt, Bella, aber es fällt uns einfach nichts dazu ein«, sagte Jim. »Wir sind Freunde. Heute ist unser wöchentlicher Kartenabend. Er müsste hier sein, mit Frank und Tom und mir.« Beklommen nahm er einen Schluck Bier und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Herrgott, Bella, ich kann mir nicht vorstellen, dass er was Schlimmes getan hat. Mit Gillespie nicht und erst recht nicht mit Ryans Kleiner.«
    »Er weiß, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Das würde er seinem schlimmsten Feind nicht antun, von einem Freund ganz zu schweigen«, ergänzte Frank. »Und auf Ryan lässt er nichts kommen.«
    »Ja. Ich war Dienstag hier, als er mitgekriegt hat, dass die Kleine vermisst wird«, erzählte Karl. »Das hat ihn echt fertiggemacht. War richtig außer sich. Und dann ist er gegangen.«

    »Und wenn Joe nun gedacht hat …« Paul brach mitten im Satz ab.
    »Sprich weiter, Paul.« Isabelles Ton war leise, aber bestimmt.
    Paul zögerte, fühlte sich sichtlich unwohl, dann mischte Mark sich ein: »Um Himmels willen, wenn du irgendeinen Verdacht hast, dann sag’s ihr, Paul.«
    »Wenn er gedacht hat, dass Gillespie dahintersteckt … Kann es sein, dass er auf ihn losgegangen ist?«
    Das plötzliche Schweigen war zum Schneiden, und Jim und Frank starrten ihn bitterböse an, während die anderen überallhin sahen, nur nicht zu Isabelle.
    Paul lief rot an. »Scheiße, ich sprech doch nur aus, was wir alle denken. Ich weiß es doch selber nicht.«
    »Gestern früh war Gillespie in Joes Laden«, sagte Darren bedächtig. »Ich hab ihn reingehen sehen, als ich vorbeifuhr.«
    »Nein. Nicht Joe.« Tom riss den Kopf hoch, und aus seinem Protest sprach Verzweiflung. »Dazu wäre er nicht fähig. Letztes Jahr war er für Monate nicht zu gebrauchen, nachdem Chalmers …«
    Die Worte erstarben, und Panik verzerrte sein Gesicht, als Jim zischte: »Verdammt, halt dein

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