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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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die Formalitäten des Vorstellens zwischen Bosaaso und Miski erledig t waren.
    E s ga b eine n enge n Flur , dan n de n al s Wohnzimmer genu t zte n Raum . U m z u de n andere n beide n Zimmer n zu gelangen , mußt e Duniy a sic h nac h link s wenden , a n einer Toilett e un d a n eine r Küch e vorbei , bi s si e plötzlic h i n einem de r beide n Zimme r war . Da s entsprac h nich t Duniyas Vorstellunge n vo n eine r Wohnung ; fü r j e manden, der seine jüngere Schwester besucht, wäre es ein Alptraum, hier aufzuwachen . De r arm e Abshi r würd e sic h ga r nich t meh r mit de n Zimmer n auskennen . Vielleich t wa r e s nich t s o unpassend, sic h di e Wohnun g mi t eine r Schweste r z u teilen , s o wi e es Farii d a un d Misk i taten . Duniy a würd e jedenfalls Schwierigkeite n haben , di e Zwilling e davo n z u überzeugen, mi t de m Streite n aufzuhören . I m Wohnzimme r wandt e sich Duniya , al s all e Plat z genomme n hatten , a n Miski , di e gegen Ende Zwanzig war, mittelgroß und eine e h er förmliche Grundhaltun g hatte , woh l ein e Folg e ihre r Tätigkei t als Stewardeß . Si e bemerkt e jedoch , da ß Miski s Mun d sehr unruhi g war , ihr e unwillkürliche n Bewegunge n ließe n Duniya a n ertragene n un d unterdrückte n Schmer z denken , der wahrscheinlic h ni e her a usgelassen werden würde. Miski hielt eine n Zette l i n de r Hand , de n ih r ihr e jünger e Schwester Fariida hinterlassen hatte, worin stand, daß sie zum Physiotherapeuten gegangen sei und nicht wisse, wann sie zurüc k sei n werde . Misk i sa h gequäl t aus . Bosaas o n a h m sich de n Stuhl , de n ih m Nasiib a anwies , einen , de r vo n de n anderen durch eine kleine Insel freien Raums getrennt war. Er fühlte sic h feh l a m Platz , nich t nur , wei l e r de r Bedeutun g von Fa r i idas Nachricht, die Miski laut vorgelesen hatte, nicht folge n k o nnte , sonder n wei l e r Fariid a auc h ni e kennengelernt hatt e un d kein e Ahnun g hatte , we r si e war.
    Da s Wohnzimme r roc h muffig . Di e Fenste r ware n bestimmt mindesten s eine n Ta g lan g nich t meh r geöffne t worden. Jeman d hatt e geraucht , achtlo s Asch e verstreu t un d di e Kippen au f eine m kleine n Telle r hinterlassen ; vielleich t hatt e dieselbe Perso n übriggebliebene n Reis , Kartoffel n un d Ketchu p von demselbe n Telle r gegessen . De r Eßtisc h wa r vo n Brotkrümeln übersät ; un d au f de r Couch , au f de r Nasiib a saß , wa r kürzlich e r s t geschlafe n worden , di e Kisse n hatte n braune Schweißflecken . Überal l zeigt e sic h ei n jugendliches Durcheinander. Miski, die Duniya als ordentliche Person kannte , bereitet e e s sichtlic h Unbehagen , vo n eine m Fremden wi e Bosaas o Besuc h z u bekommen , bevo r s i e di e Wohnun g für seine n Besuc h zurechtgemach t hatte.
    Di e andere n Erwachsene n konnte n diese s Gefühl nachempfinden . Duniy a erinnert e sic h lebhaf t a n peinliche Augenblicke , wi e etwa , al s Mataa n i n Taariq s Bet t gepinkelt hatte; oder die vielen Male, als Nasi i b a si e i n Verlegenheit gestürzt hatte; Bosaaso seinerseits dachte an den Vorfall, als Zawadi s Soh n sein e Zigarette n i n eine m Butterschälchen ausgedrück t hatte.
    »Es tut uns leid, daß wir dich unangemeldet überfallen«, sagt e Duniya.
      »Ic h bi n froh , da ß ih r h i er seid. Ich wäre sonst zu euch gekommen« , erwidert e Miski , di e etwa s i n ihre r Handtasche suchte.
    »Bis t d u gerad e ers t heimgekommen? « fragt e Bosaaso.
    »Buchstäblich« , sagt e Miski . »Vo n wo?«
    »Rom.«
    »Wan n bis t d u nac h Ro m abgeflogen? « fragt e Nasiiba . »Ich bi n fü r ein e Stewarde ß eingesprungen , di e nich t fliegen konnte«, erklärte M isk i Nasiiba . »Un d e s wir d dic h freuen « – dami t wandt e si e sic h a n Duniy a – »wen n d u erfährst , da ß ich Abshi r getroffe n un d eine n Brie f vo n ih m dabeihabe.«
    »Wi e geh t e s ihm? « fragt e Nasiiba.
    »E r freu t sic h au f da s Herkommen« , sagt e Miski , di e Duniya zwei Umschläge gab, der eine dicker als der andere. »Wann wir d e r den n eintreffen? « wollt e Duniy a wisse n un d lie ß die Umschläge ungeöffnet.
    »Da s steh t doc h alle s i m Brief , M a mi«, sagte Nasi i ba, die Duniy a impulsi v beid e Umschläg e entriß . »Lie s doch!« Bosaas o erkundigt e sic h eifrig : »Abe r wan n sol l e r eintreffen?« Duniya s Lippe n zitterte n wi e bei m Aufsage n eines Stoßgebets.
    Inzwische n zählt e Misk i ihr e Tag e un d Nächt e und

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