Duniyas Gaben: Roman
da ß e s sich überhaup t lohnt , Interess e a n de r Stadtwohnun g deines Verwandte n z u zeigen?«
»Si e biete t genügen d Rau m fü r dic h un d di e Zwillinge , wenn d u darau f hinauswillst« , antwortet e Miski . »Wi r sin d z u viert,daz u komm t noc h Abshi r z u Besuch. « Misk i zuckt e nur zusammen , fragt e abe r nicht , waru m si e z u vier t un d nich t zu drit t waren , un d ih r Zöger n hinterlie ß Zitterspure n au f ihren Lippen . Di e jung e Fra u hatt e weich e Knie , ei n sanftmütiges Herz, das so weit wie groß zügi g war . Vielleich t wa r Fariida fälschlicherweise beschuldigt worden, diejenige gewesen zu sein , di e M iski s ehemalige n Verlobten , de n Soh n de s Besitzers de r Stadtwohnung , a n de r Duniy a gerad e interessier t war , dem Mädche n vorgestell t hatte , da s e r gesch w ängert und schließlich geheirate t hatte.
Deshal b lie ß sic h M isk i jetz t i n eine n Sesse l fallen . DasGeschehe n wurd e allmählic h fü r all e schwe r z u bewältigen; und als wäre es die einzige Handlung, zu der sie derzeit fähig war, zog Miski eine Grimasse. Dann s agte sie: »Die Stadtwohnun g ha t zwe i Zimme r au f eine n große n Ho f hinaus, einen kleinen Garten, dazu eine Küche und zwei Außentoiletten , al s Tei l de s Bedienstetenquartier s gedacht , das ni e gebau t worde n ist . Di e Zimme r sin d seh r groß , jede s mit getrennte m B ad und Toilette, Bidet und anderen Annehmlichkeite n ausgestattet , un d si e sin d luftig , mi t hoher Decke . Offenba r gehörte n si e frühe r de m Bür o der katholische n Missio n de s Heilige n Stuhl s i n Mogadischu.«
»Weiß t du , wievie l de r Vermiete r verlangt?«
»Si e is t sehr teuer.«
»Wi e teuer?«
»Wa s kanns t d u di r leisten? « Duniy a nannt e ein e Summe.
Vo r Aufregun g zittert e Miski s Nase . »Ic h werd e versuchen, für diese Summe die Schlüssel vom Besitzer zu bekommen, inde m ic h sage , ic h zieh e ein , ode r vielleich t sa g ic h ih m d i e Wahrheit . Hoffentlic h zahl t sic h Ehrlichkei t aus.«
»Bete n wi r z u Gott , da ß ic h si e mi r leiste n kann« , sagte Duniya.
Wi e au f Stichwor t meldet e sic h Nasiiba : »M a m i , Onkel Abshi r ha t di r ein e Meng e Gel d geschickt , dreitausen d U S- Dollar. « Di e jung e Fra u gönnt e sic h de n Luxu s eine r Pause, stan d au f un d gin g z u ihre r Mutter . Al s si e vo r ih r stand , fuhr si e fort : »Hie r i n diese m Umschla g is t da s Geld , ic h ha b es selbe r gezählt . Un d hie r i m dünnere n Umschla g is t ei n langer Brief, der nur eine wichtige Nachricht e nthält: Er wird übermorge n eintreffen , a m Nachmittag , mi t de m Somal i- Airline s - Flu g au s Ro m – nich t morge n nachmittag , wi e M iski gesagt hat.«
Duniy a nah m di e Umschläg e i n Empfan g un d dankt e Miski für s Mitbringen.
Daraufhi n drängt e Nasiib a sie : »Ic h schlag e vor , d u gehst jetzt , M a m i , nimms t Bosaas o mit , de n arme n Mann , de r außen vo r bleibe n mußte . Misk i wir d mich , nachde m si e sich geduscht hat, zum Vermieter mitnehmen, und ich werde dir de n Schlüsse l bringen , wen n ic h heimkomme . Wen n die Wohnun g scho n we g is t , dan n sol l e s s o sein ; dan n müsse n wir ne u überlegen , ne u suchen. « Duniy a konnt e di e Weishei t von Na s i iba s Vorschläge n nich t i n de n Win d schlagen . Al s ihr zusätzlic h noc h ein e junge , stärker e Han d angebote n wurde, u m ih r bei m Aufstehe n au s de m durchgesess enen Sessel zu helfen , i n de n si e gesunke n war , nah m si e dies e dankba r an. Bosaas o schie n erleichter t z u sein , verschwinde n z u dürfen, un d al s Nasiib a ih n hinausbegleitete , neckt e si e ih n (nannt e ihn»Alte n Knochen« ) un d fügt e hinzu : »Ih r beid e mach t mi t d em Fahrunterrich t weite r un d überlaß t un s di e Sach e mi t der Wohnung. « Misk i sa h trauri g aus.
Al s si e sic h verabschiedeten , zeigt e sic h Duniya s Besorgnis au f de m ganze n Gesicht . E s würd e nich t einfac h sein , Bosaaso davo n z u überzeugen , da ß si e vo r diese m Na chmittag keine Ahnun g vo n de r Identitä t de s Findling s gehab t hatte.
Duniy a hatt e ers t ein e Viertelstund e Fahrunterrich t hinter sich , al s si e mi t de r Plötzlichkeit , di e Bosaas o allmählic h schon al s bezeichnen d fü r si e empfand , da s Fahrzeu g zu m Stehen brach t e . Si e sagte , si e woll e reden , alle s erklären , was vorgefalle n war , un d auc h de n Grun d angeben , waru
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