Duniyas Gaben: Roman
konsultiert e ihr e Uh r , bevo r si e Bosaaso s Frag e beantwortete.
»Ic h flieg e heut e aben d spä t zurück . Da s heißt , wi r werden morge n nachmitta g i m gleiche n Flugzeu g sein.«
»Ic h freu e mic h wirklic h au f Abshir« , sagt e Bosaaso . Duniya starrt e Nasiib a an , di e vol l davo n eingenomme n wa r , Onkel Abshir s Brie f z u lesen . Dami t si e j a nich t vo n jemande m dabei gestört wurde, hatte sie sich von den anderen weggeset z t wie ein e Katze , di e ih r Fresse n nich t mi t andere n teile n will . »Du ziehs t hie r aus? « fragt e Duniya.
»Da s is t da s erst e Mal , da ß i c h davo n höre . Wohi n zieh e ich denn? « fragt e Miski.
Duniy a hoffte , Nasiib a würd e etwa s sagen , erklären , woher si e di e Nachrich t hatte , d a si e e s j a gewese n war , di e gesagt hatte , Misk i hätt e sic h z u eine m Umzu g entschlossen . Aber Nasiib a wa r vol l un d gan z i n Abshir s Brie f vertieft.
»Vielleicht hat Fariida gemeint, du würdest ausziehen«, versucht e e s Duniya.
»Wan n mein t Fariid a scho n irgendwas? « sagt e M iski entschieden . »Un d wohi n sollt e ic h bitt e ziehen? « Nasiiba unterbrac h ihr e Lektüre . Si e schaut e ers t ih re Mutter, dann Misk i an , z u de r si e sagte : »Weiß t du , o b e s i n de r Gegen d von Mocalli m Jaama c ein e frei e Wohnun g gibt , i n de r Innenstadt?«
»Ja , di e gib t es« , sagt e Miski.
»Un d gehör t di e Wohnun g nich t eine m Verwandte n von dir?«
»Si e gehör t de m Vate r meine s frühere n Verlobten , richtig.«
I n de r Gewißheit , ihr e Mutte r un d Misk i würde n vo n d a ab ohn e ihr e Hilf e auskommen , zeigt e Nasiib a kei n Interesse meh r a m Gespräch . Si e la s de n Brie f ihre s Onkel s weiter , saß dabe i da , al s wär e si e unerreichba r fü r di e W e l t um sie herum, di e Füß e unte r sic h geschoben , un d sa h erfreu t aus.
Nac h eine r lange n Paus e fragt e Duniy a Miski : »Meins t du,wi r könnte n un s dies e Wohnun g ma l anschauen ? Wi r sin d sehr daran interessiert.«
»Abe r waru m zieh t ih r be i euc h aus? « wollt e Misk i wis sen.
»Da s is t ein e z u kompliziert e Geschichte , u m e s di r jetz t zu erzählen« , sagt e Duniya.
Misk i wa r plötzlic h bekümmert . »Ic h hoffe , e s ha t nicht s mit Fa r i ida s Bab y z u tun? « sagt e sie . »E s wa r nich t mein e Idee, daß sie es aussetzen sollte.«
Bosaaso fuhr h oc h wi e vo n de r Tarante l gestochen , sagt e aber nichts.
»Unse r Auszu g au s Qaasi m s Hau s ha t nicht s mi t Fariid a oder ihrem Säugling zu tun«, sagte Duniya. Nasiiba unterbrach wiede r ihr e Lektüre , u m vo n ihre r Mutte r z u Misk i z u blicken un d z u sagen : »M a mi l ügt dich an. In Wahrheit hat Fariidas Bab y natürlic h jed e Meng e mi t unsere m Auszu g au s Onkel Qaasim s Hau s z u tun . Abe r da s is t ein e lang e Geschichte , wie M ami gesagt hat. Ich verspreche dir, sie zu erzählen, wenn wir allei n un d Mam i un d Bosaas o we g sind. « D ann, als hätte sich nicht s Ungewöhnliche s ereignet , la s Nasiib a weiter.
Keine Bewegung, kein Ton, nur ein Schweifen verstörter Blicke . Vielleicht , wei l e r amüsier t war , konnt e Bosaas o seinen Blick nicht von Nasiiba wenden. Duniya als verlegen zu beschreib e n un d e s dabe i bewende n z u lasse n wär e eine Entstellung gewesen. Aber dennoch war sie nicht böse auf Nasiiba , wen n überhaupt , dan n wa r si e froh . I m Vordergrund ihre s Denken s stan d di e Vorstellung , o b e r ih r weite r di e Treue halte n würde , ein e Vorstellung , di e ih r vie l Unbehagen verursachte . Wa s wäre , wen n de r arm e Man n dachte , Duniya hab e vo n Anfan g a n vo n de r Identitä t de s Findling s gewußt un d e s ih m verheimlicht ? Würd e e r e s glauben , wen n si e ihm erzählte , si e hätt e da s Them a wede r mi t Nasiib a noc h mit F a riid a besprochen , geschweig e den n mi t Miski ? Bosaaso bedeutet e ih r viel , un d si e wollt e sei n Vertraue n nicht verspielen. Bosaasos Blick, wohl von der Enthüllung erschüttert , wic h ihre m au s un d richtet e sic h benomme n auf de n Bode n vo r ihm . Doc h e r wirkt e n i cht völlig allein gelassen i m Schiffbruc h neue r Enthüllungen , al s e r aufblickt e un d ihre Blick e sic h i n eine r Umarmun g dankba r anerkannter gutwilliger Grimassen verhakten. Er hat Hoffnung, dachte Duniya , e r ha t noc h Lieb e fü r mic h i n diese m Blick . Davon e r mutigt , sagt e si e z u Miski : »Glaubs t du ,
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