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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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Abshi r ein hübsches Pferd in der Scheune des alten Mannes a uf . Ein angeheiratete r Verwandte r Zubair s hatt e de n arabischenHengs t al s Tei l de r Brautgab e fü r di e jung e Frau , di e er heiratete, geschenkt. Zubair bekam Abshirs Bemerkung an Duniya mit, daß er alles tun würde, um dieses allerschönste Pferd , da s e r j e erblick t hätte , reite n z u dürfen.
    Abshir , de r furchtsam e Achtzehnjährige , wa r verlege n und stammelte : »E s is t Dunya , di e de n Hengs t reite n will , nicht ich«, wobei er den Namen seiner Schwester wie so oft ohne da s i nac h de m n aussprach . »Ic h wollt e blo ß schauen , da s ist alles. Ich wußte, es würde dir nichts ausmachen.« Dann nahm Abshi r aufmuntern d di e Han d seine r einzige n Schwester.
    »Wir f eine n Blic k au f de n Hengst ; da s is t wahrscheinlic h das einzig e Mal , da ß d u ih n sehe n wirst« , sagt e er.
    »Kan n ic h ih n anfas s en? « fragt e sie . Kurzzeiti g wa r Abshir nich t sicher , o b si e Zubai r ode r de n Hengs t meinte . Sie wiederholt e ihr e Bitte : »Bitte , la ß ih n mic h anfassen. « Der blind e Zubai r dreht e seine n Kop f mi t de r Langsamkei t einesLeuchtturmstrahls . »Möchtes t d u diese s wu n derschöne Pferd reiten , Duniya? « fragt e er . »Wen n ic h j a sage , wirs t d u ih n mir al s Andenke n schenken , Onke l Zubair?«
    »Gewiß . Bitt e nu r deine n Bruder , da s Pfer d fü r dich abzuholen.«
    »E r neck t dich« , sagt e Abshir . »Nieman d würd e s o einen schönen Hengst ein e m kleine n Mädche n i n deine m Alt e r schenken. « Sei n Tonfal l wa r entschiede n neidisch . »Abe r du darfst ihn berühren.«
    Vo r Aufregun g sprachlos , nickt e Duniy a heftig . »Kom m und berühr e ihn« , ermutigt e Abshi r sie . »Ha b kein e Angst. « Un d er ho b si e vo m Boden , wo g ege n si e sic h zuers t wehrte , wei l sie nu n Angs t hatte . Al s si e ih n berührte , sagt e Duniya : »Onkel Zubai r ha t ih n mi r geschenkt . Sa g Abshir , da ß da s Pfer d mir gehört, Onkel.«
      »E s gehör t dir« , b estätigt e de r blind e alt e Mann , de r das gutaussehend e Tie r mi t u nerwiderter Liebe überhäuft hatte.
    »E r neck t dich« , beharrt e Abshir.
    Mit kindlicher Hartnäckigkeit sagte sie: »Das Pferd gehört mir.«
    »Pa ß au f dei n Ei s auf« , mahnt e Abshir , »un d benim m dich.« Aufgebrach t lie ß si e i n eine m Augenblic k unbeherrschterWu t di e Eiswaffe l z u Bode n fallen . »Mach t nichts« , sagte Abshi r besänftigend , »ic h besorg e di r noc h eins , abe r pa ß auf,mac h dei n Klei d nich t schmutzig.«
    »Ich will kein Eis«, sagte sie böse, »ich will mein Pferd.«
    Zubai r deutet e mi t seine m Gehstoc k i n di e Richtun g , w o das Pferdegeschir r aufbewahr t wurde . »Nim m ih n z u eine m Ritt mit , Abshir , ja? « Un d al s Abshi r sic h bückte , u m Satte l und Züge l aufzuhebe n un d si e herzuschaffen , fragt e Zubair : »Bist d u scho n einma l au f eine m Pfer d geritten , Abshir?«
    »Noch nie auf so e ine m königliche n Pfer d wi e diese m hier«,sagt e Abshir.
    »Ic h bi n sicher , e s wir d gutgehen« , versichert e ih m Zubair.
    »Ic h möcht e ih n auc h reiten« , bettelt e Duniya . »Nur , wen n du dic h benimmst« , sagt e ih r Bruder . »Abe r da s is t mei n Pferd, un d ic h benehm e mic h , wi e e s mi r gefällt« , erwidert e sie.
    Zubai r lacht e lau t los . Dan n sagt e er : »Ic h hab e di r dieses hübsch e Pfer d angeboten , Duniya , un d d u has t e s anscheinend angenommen . Abe r wa s has t d u mi r al s Gegengeschenk geboten , mein e Kleine?«
    » Ic h werd e dic h heiraten« , sagt e sie.
    Al s si e ei n bißche n größe r war , hört e Duniy a di e Geschichte, wi e Zubair s früher e Fra u sic h i n eine n Dschin n verliebte , dem si e etlich e Kinde r gebar . Zubai r wa r mi t ih r sei t beinahe zwanzi g Jahre n verheiratet , hatt e erwachsen e Söhn e und Töchter, die ihm mittlerweile Enkel geschenkt hatten; und er wa r dami t beschäftigt , eine r vie l jüngere n Fra u de n Ho f zumachen . Al s sein e Fra u ei n paa r Tage weg war, nahmen alle an , si e besucht e ihr e Kinde r un d Enke l – nieman d hatte zunäc h s t ein e Ahnun g v o n ihre r Affär e mi t de m Dschinn. Doc h al s Zubair s üppig e Hochzei t mi t de r junge n Fra u näher rückte , finge n di e Leut e an , Interess e a n de n Reaktione n seiner erste n Fra u au f di e Vorgäng e z u bekunden , wobe i sie entdecke n mußten , da ß si e ga r n i ch t

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