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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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angebrannte Töpfe, die ich gebraucht bekommen hatte , un d unser e ganz e Kleidun g i n eine r einzige n Teekiste . Er lie h un s ei n Bet t un d macht e mic h dan n mi t de m Besitze r und Betreibe r de s G e m ischtwa r enladen s i m Vierte l bekannt , der einwilligte , mi r ei n Schuldenkont o z u eröffnen ; die Rechnunge n sollte n a m Monatsend e begliche n werden . Und seitde m hab e ic h keine n Blic k meh r zurüc k geworfen.«
    »Ih r sei d gu t miteinande r ausgekommen , Taari q un d du, nicht?«
    » Bi s au f de n eine n Riesenstreit , de n vo r unsere m endgültigen Bruch , habe n wi r un s i n de n Jahren , i n dene n wi r ers t als Mieterin und Vermieter und dann als Mann und Frau lebten, selte n gestritten« , sagt e Duniya . »E s is t gut , da ß ih r befreundet gebliebe n sei d « , meint e Nasiiba , »wei l solch e Freundschaften nac h eine r Scheidun g selte n sind , besonder s wen n Kinde r mit i m Spie l sind.«
    »Da s stimmt« , pflichtet e Duniy a bei.
    »E r lieb t dic h noc h immer ; da s ha t e r mi r heut e gesagt«, meint e Nasiiba.
    Duniya hatte kaum Zeit, zu reagieren, als ihr auffiel, daß Nasiib a aufgestande n war , u m Jean s un d ei n T - Shir t mi t vornaufgedruckte m Ban d - Ai d- Logo anzuziehen. »Wo gehst du hin? « wollt e si e wissen.
    »E s wir d nich t lang e dauern« , sagt e Nasiib a mi t Blic k au f die Uhr.
    »E s is t nac h n e un« , sagt e Duniya . Al s würd e di e Nennung de r Uhrzei t ihr e Tochte r abschrecken . »E s wir d nich t lange dauern.«
    »E s is t scho n spät« , sagt e Duniy a hilflos . »Ic h ha b doch gesagt , e s wir d nich t lang e dauern. « Duniy a hatt e di e Macht, sie aufzuhalten, aber ging es darum? Traditionalisten würden Duniya s Nachkomme n al s h ooyo - k o r i s beschreiben , Kinder,di e i n eine m vo n eine r Fra u geführte n Haushal t aufwuchsen. I m Hinausgehe n rie f Nasiib a »Ic h lieb e dich , M a m i « in eindeutige r Nachahmun g amerikanische r Mädchen , di e si e in Filmen gesehen hatte. Duniya hatte nicht den geringsten Zweife l daran , da ß ihr e Kinde r si e liebten.
     
     
     
    NE W YOR K (REUTER)
    Wi e ei n Spreche r de s Entwicklungsprogramm s de r Vereinten Natione n mitteilte , seie n i n de n Entwicklungsländern Millione n Mensche n auf g rund der Politik westlicher Gläubigernatione n verhungert . I n eine r düstere n Jahresbilanz äußerte der Sprecher die Befürchtung, das feine Gewebe der Ökonomi e könn e jederzei t zerreiße n un d verheerende s Lei d in de r Dritte n W e l t verursachen. Es sei ungerecht, da ß arme Lände r daz u gebrach t worde n seien , völli g vo n de n Vorgängen abhängi g z u sein , di e sic h nich t i n ihre r eigene n Wirtschaft, sonder n i n de r vo n reicheren , ökonomisc h besse r entwickelten Länder n abspielten . Di e dabe i entstehende n Schulde n könnten si e unmöglic h tragen , geschweig e den n zurückzahlen.
     
     
     

4
     
     
     
     
    Duniy a erinner t sich , wi e ih r sterbende r Vate r seinem gleichaltrige n Freun d di e Eh e mi t ih r versprach.
     
     
     
    Ei n hohe s Pfeife n dran g Duniy a in s Ohr . Si e blickt e sic h um. Betten. Fensterbänke. Türschwellen. Da, jetzt sah sie ihn: eine n verängstigte n Rieseneisvoge l mi t zimtfarbene r Brust, eine m dunkelblaue n Flec k z u beide n Seite n seine s Halses , der Schnabe l i n de r elektrische n Helligkei t schwar z glänzend . Der Voge l hockt e au f eine m Flüge l de s Deck e nventilators. Ein weitere s schrille s Pfeifen , dan n flo g e r durc h da s Fenster, durc h da s e r hereingekomme n war , wiede r hinaus.
    Plötzlich f i e l de r Stro m aus , un d Duniy a stan d i m Finstern.
    Di e Erinnerun g a n ihre n erste n Eheman n Zubair , Vate r der Zwilling e Nasiib a un d M ataan , reicht e bi s z u de r Zei t zurück, al s si e vie r Jahr e al t war . Abshir , ih r leibliche r Bruder , hatte gerad e ers t eine n Plat z i m renommierteste n Gymnasiu m in Mogadischu erru n gen , un d u m da s z u feiern , nah m e r seine geliebt e Schweste r mi t in s Einkaufszentru m vo n Galkacyo , um ih r ei n Geschen k z u kaufen , da s si e a n de n Anla ß erinnern würde . D a si e sic h nich t gleic h fü r etwa s entscheide n konnte, versprac h e r ihr , etwa s Besondere s au s Mogadisch u zu schicken . Abe r e r kauft e ih r ei n Eis , ein e ne u eingeführte Delikatesse.
    Al s si e a m Hau s vo n Zubair , eine m langjährige n Freun d undNachbar n ihre s Vaters , vorbeikamen , fie l ih r un d

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