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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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n gegebe n hatte ? Duniy a erinnert e sich nicht , o b Nasiib a erwähn t hatte , da ß e r geschrie n hatte , al s die neugierige n alte n Fraue n miteinande r gerede t hatten ; a u f jeden Fal l hatt e e r nich t geweint , al s vie r Erwachsen e i n diesem Zimmer darüber debattierten, was mit ihm geschehen solle.
    »E s geh t ih m doc h gut? « fragt e di e alt e Frau . »Ja.«
    »D u bis t seh r großzügig« , sagt e si e z u Duniya , »Alla h segne dich.«
    Duniy a fühl t e sic h verlege n un d beklommen . D a bemerkte sie , da ß di e alt e Fra u ei n lange s Haa r a n de r Oberlipp e hatte,ei n einzelne s Haar , da s au s eine m Mutterma l s o dunke l wi e die fruchtbarste Erde wuchs. Duniya konnte ihren Blick gar nicht meh r losreiße n vo n diese m H aar , da s s o lebendi g wurd e wie ei n Insektenfühler , wen n di e alt e Fra u redete . »Mei n Enkelkind geh t i n dieselb e Schul e wi e dein e Zwillingstochter , deshalb kenne ich dich. Vielleicht kennst du meine Enkeltochter, die mi t de m nichtsomalische n Name n – Marilyn . D u wirs t e s nicht glauben , abe r si e is t nac h mi r benann t worden , den n ic h heiße Mary a m . Sie sagt mir, Marilyn sei der Name einer berühmten Schauspielerin, die schon tot ist. Du weißt ja, wie die jungen Leut e heut e s o sind , bringe n Unbegreifliche s un d fre m de Sitten in unser Leben.«
    »Ja , ic h kenn e Marilyn« , sagt e Duniya . Di e alt e Fra u setzte sic h au f de n Stuhl , de n Duniy a ih r anbot . »Ic h bi n hier , u m denSege n unsere s Hause s z u bringen . Ic h bi n vo r de n anderen gekommen , u m di r z u sagen , da ß d u nich t zögern , sondern frage n sollst , wen n d u jemande n brauchst , de r au f den Säuglin g aufpaßt , wen n d u zu r Arbei t gehs t un d di e Kinde r zurSchul e müssen« , sagt e di e alt e Frau.
    »E s is t seh r net t vo n dir , ei n s o willkommene s Angebo t zu machen . Ic h nehm e e s ger n an. « Un d D u niy a sah , da ß di e alte Fra u da s Bab y mi t verständliche r Besorgni s beäugte . »Wir habe n vie l Hilf e z u bieten« , sagt e di e Frau . »I n unsere m Haus sin d ein e Reih e junge r Mädchen ; wi r könne n imme r noc h ein paa r hilfreich e Händ e beschaffen , wen n e s nöti g wird . A l so zögere bitte nicht und komme, wenn du etwas Entlastung brauchst.«
    Duniy a versichert e ihr : »Ic h werd e nich t zögern . Danke sehr.«
    Dan n streckt e di e alt e Fra u di e Han d aus , u m de n Säuglin g zu berühren . Au f de m Handrücke n wa r ei n Knoten , de r wi e ein Hüge l h ervorstand . »D u bis t heut e beispielsweis e nich t zur Arbei t gegangen , oder?«
    »Da ß ic h nich t zu r Arbei t gegange n bin , ha t nicht s mi t dem Säuglin g z u tun« , sagt e Duniya.
    »Ic h mein e nur , o b d u morge n vielleich t auc h nich t zu r Arbeit gehe n kannst?«
    Di e alt e Fr a u erwartete rasche Entscheidungen, denen Duniya noch gar keinen Gedanken gewidmet hatte. Das rührte daher, daß so viel noch nicht erwogen worden war und niemand wußte , wa s sic h ereigne n würde , a m wenigste n Duniya.
    »Deine Tochter weiß, wo wir wohnen, nicht wei t vo n hier«, sagt e di e Fra u gerad e z u Duniya . »Den k dran , meine Enkeltochter heißt Marilyn.« Dazu schüttelte sie betrübt den Kopf . »Wohlgemerkt , e s is t nich t so , da ß ic h dieser amerikanische n Schauspieleri n etwa s nich t gönne , abe r ich hab e mi r imme r gew ünscht , mein e Enkeltochte r sollt e i m Sinn behalten , da ß si e nac h mi r benann t is t un d nich t nac h einer amerikanische n Nackten , welch e di e frustrierte n Fantasie n und di e Zimme r vo n Männer n verschönert ; außerde m bi n ic h nicht ewi g a m Leben . Abe r s o is t e s eb e n.« Ohne Umschweife erhob si e sic h zu m Gehen , ta t jede n Schritt , al s wär e e r ein e Marter.
      Si e blie b noc h einma l i m Türrahme n stehe n un d sagte : »Denk dran , di r keine n Zwan g anzutun . Wi r könne n di r mi t einer Babysitterin aushelfen.«
    »Ja, ich werde den Namen Marily n behalten« , versprach Duniya.
    Ei n Man n grüßt e mi t H udi - hudi, un d ei n andere r sprac h in eine m fort , wei l e r etwa s loswerde n wollte . Bosaas o wa r es, der verkündete, daß er und Mataan wieder zurück seien, und de r jung e Man n wa r erpich t darauf , de n ält e ren zu beeindrucken . Al s di e alt e Fra u au f ihre m We g nac h draußen a n ihne n vorbeikam , trate n si e au s Ehrfurch t vo r ihre m Alter beiseit e un d verstummten.
    Dann sagte Bosaaso

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