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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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bist? « E r nah m di e Äußerun g i n dem unbekümmerte n Geis t auf , i n de m si e gemach t worde n war, un d erwidert e gutgelaunt , e s wär e ih m ein e Ehre , ei n solch großzügige s Anerbiete n anzunehme n , besonder s vo n Nasiiba. Di e alt e Fra u wa r auc h anwesend , nah m freudi g a n Spa ß und Spie l tei l un d sagt e z u ihm : »Natürlic h zieh t si e dic h blo ß auf.« Di e Zusammenkunf t verwandelt e sic h i n ein e Party , d a nach Bosaas o noc h ander e Leut e eintrafe n un d ers t nac h Mitternacht gingen . Bosaas o macht e di e bezaubernd e Bekanntschaf t von Marilyn , di e ein e klar e Ähnlichkei t mi t ihre r Namenspatronin hatte. Sie, Mataan und Nasiiba wechselten sich darin ab, Tee z u mache n un d z u servieren , währen d ander e Nachbarn , die gekomm e n waren , u m de n Findlin g z u sehe n un d Duniy a zubesuchen , zwische n Verzweiflun g un d Optimismus wechselten , j e nachdem , o b si e ih r Kartenspie l gewanne n oder verloren . Di e alt e Mary a m macht e sic h nützlich , inde m si e das Bab y hiel t ode r ih m di e Winde l wechse l te, da seine Gedärme vor hartnäckigem Durchfall ausliefen, was zur Beunruhigung aller schon ziemlich häu f i g vorgekomme n war . Duniy a wurde nac h ihre r fachliche n Meinun g gefragt , o b si e sic h Sorgen mache n müßten ; si e schlu g vor , noc h eine n Ta g z u warten.
    Ei n e Grupp e vo n Menschen , di e hauptsächlic h aus neugierige n Nachbar n bestanden , saße n i m Freie n versammelt vor ihren schlecht belüfteten Häusern und plauderten miteinander , währen d si e mi t eifrige m Interess e de m Kommen un d Gehe n vo n Duniya s Besucher n zusahen . Einig e machten Bemerkunge n z u de r harmonische n Kameradschaf t zwischen Duniya s Zwillinge n un d Bosaas o un d auc h zwische n ih m und Duniya selbst.
    Etw a ein e Viertelstund e nac h Mitternach t wa r Bosaas o in seinem Auto verschwunden, kehrte aber weniger als eine h a lbe Stunde später mit einer gefüllten Tragetasche zurück. Die Zuschaue r konnte n vo n ihre m Plat z au s nich t erkennen , o b er Medizin für den Säugling oder Essen für die Erwachsenen dabeihatte . Doc h di e drinne n berichtete n späte r nur , da ß mehr Te e getrunke n wurd e un d meh r Verliere r - oder Gewinnerrunde n i m Kartenspie l ausgegebe n wurden . Im Gelächte r se i sowoh l Frohsin n al s auc h vielleich t ein e Spur vo n Spannun g z u höre n gewesen . Di e i m Findlingszimmer Anwesenden hätten sogar die stillen Blicke auffangen können, di e Duniy a un d Bosaas o austauschten.
    Nu n sagt e er , di e Auge n vo r de r Sonn e schützend : »Guten Morgen, Duniya.«
    Si e schie n erfreut , ih n z u sehen , jedoc h schlo ß e r au s ihren geröteten Augen, daß sie kaum geschlafen hatte. Das Haus war ganz still, Nasiiba mußte scho n fortgegange n sein , und Mataan, dessen Tür zu war, mußte noch schlafen. Ein kleines Mädchen , da s Bosaas o vorhe r noc h nich t gesehe n hatte , wusch Windel n un d Handtücher . Wa r die s di e Aushilfe , di e Marilyns Großmutter versprochen hatte, ein ausgeliehe n es Dienstmädchen , ein e Ersatzkraft ? »Has t d u e s überhaupt geschafft , di e Auge n z u schließen? « fragt e er.
    »Nich t lang e genug , u m z u träumen« , sagt e sie . Sein e Ohren pochte n i n de r Aufregun g seine s Herzschlags . »Ic h wünschte, ic h könnt e di r aushelfen. « Ein e nachdenkliche Pause. »Warum eigentlic h n i c ht?«
    »Bist du gut heimgekommen?« wollte sie wissen. »Ich weiß zwar nicht, wie, aber es ging. Das Auto hat mich heimgebracht«, sagte er.
    Si e verstummten , sahe n einande r an , lächelten , blickte n weg. Etwas verursachte ihne n Beklommenheit . E s wa r a n de r Ar t zu sehen, wie sie sich anschauten und dann wieder dem Blick des andere n auswichen.
    E r sagte : »Bevo r ic h e s vergesse : Wa s has t d u heut e abend vor?«
    Ih r Blic k wa r verschwommen , ih r Zeitbegrif f vage . Sie ertappt e sic h dabei, auf seine langfingrigen Hände zu blicken un d si e berühre n z u wollen . Schließlic h sagt e sie : »Ih n habe ic h vor« , womi t si e de n Findlin g meinte . »Warum ? Möchtest du , da ß ic h mi t di r in s Kin o gehe? « Scho n vo r seinem Eintreffe n wa r da s Radi o a n gewesen , un d nu n starrt e er darauf , abe r nich t au f da s Gered e lauschend , sonder n so , als würd e e r a n eine n Vorfal l au s seine r Vergangenhei t erinnert.
    Duniya erklärte, warum sie das Radio an hatte: Der Findling schie n ei n eigensinnige s

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