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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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lange n Werbun g war , di e schließlic h z u solch eine m vielzimmrige n Herrschaftssit z de r Lieb e führe n würde, dan n mög e e s s o sein . Bislan g hatt e si e nu r flüchtig e Blicke davo n erhasch t – i n eine m Rückspiege l i n d e n Auge n eines Fahrers , de r kei n Taxifahre r war . Davo r hatt e si e Anzeichen gesehen , i n eine m Trau m vo n s o flirrende r Gestal t wi e ein Schmetterlin g i m Zickzackflug . Zugegeben , si e hatt e seitdem i n Augenblicke n volle r Freud e geschwelgt , i n verstohlen übermitt elte n un d öffentliche r Beachtun g vorenthaltenen Blicken . Nu r kein e Eile , sagt e si e sich . Si e hatte n all e Zei t der W e l t , u m di e Tief e ihre r Gefühl e füreinande r auszuloten . Der Findlin g began n sic h i n seine r Wieg e z u regen . Wege n der schwankende n Spannun g d e s städtischen Stroms war das Radi o seh r leis e geworden , bi s e s fas t nich t meh r z u höre n war. Als sich der Strom wieder stabilisierte, tat das auch die Lautstärk e de r Radiosendung , un d da s Bab y schlie f wiede r ein. Duniy a sagt e sich : Di e Leut e werde n bös e Sache n übe r meine Motiv e sagen , mic h womöglic h beschuldigen , ic h se i hinter de m Gel d de s Manne s her . Doc h wa s wisse n si e vo n den Beweggründe n eine r Fra u wi e mir ? Sollte n si e sic h doc h den Mun d zerreißen ; ih r wa r e s egal , wa s di e Leut e sagten . Erst einma l abwarten ; e s lie ß sic h nich t voraussagen , w o die Erzählung hinführen würde. Daß sie eingewilligt hatte, die Bitt e ihre r halbtaube n Mutte r z u respektiere n un d Zubai r zu heiraten , hatt e si e al s ein e Verirrun g bezeichnet . Wen n da s ein Versehe n un d Taari q nu r ei n Lückenbüßer gewesen war, könnt e dan n Bosaas o de r Zusammenflu ß de r Seelenflüss e sein, di e sic h au f imme r un d ewi g vereinigten?
    Bosaas o ka m herein . »D a sin d wir« , sagt e e r un d stellt e einTablet t mi t dre i Tasse n au f eine n niedrige n Tisch , jed e bi s zum Ran d mi t Te e gefül l t . Mataa n ka m mi t einige n Stücke n Kuchen an , de n Nasiib a gebacke n hatte . Di e dre i saße n gerad e i m Hof, tranken Tee und verspeisten Kuchen, als sich Nasiiba zu ihnen ges e l lte . Wi e üblic h steckt e di e jung e Fra u vol l von Geschichte n un d de r Beg e isterung , di e ihr e Geschichten erzeugten, voller Gerüchte. Während sie Bruchteile davon erzählt e un d Fragment e vo n andere n auftischte , genehmigte sic h Nasiib a ma l etwa s vo n Duniya s Tee , ma l ei n herrenloses Stüc k Kuchen , ma l etwa s vo n Mataan s Gla s Wasser , s o wi e ein bestäubende r Schmetterling , de r vo n eine r Blum e zu r anderen flattert . »Ach , wa s fü r Gerüchte! « rie f si e aus.
     
     
     
    Kurz vor Mittag stellte sich ein Mann ein, der von so einem Gerücht erbost war. Er war sofort gekommen, als er die Neuigkeite n vo n de m Findlin g erhalte n hatte . E s handelt e sich u m Shiriye , Duniya s zwöl f Jahr e ältere n Halbbruder . Seine häßlich e Stimm e kündigt e sei n Komme n an . Bei m Eintreten brüllte er erbost Duniyas Namen, keinen Gruß. Der Sch m erbäuchig e begegnet e ihre n feindselige n Blick e n mit Gleichgültigkeit . A m längste n starrt e e r Bosaas o an , dessen Gesich t e r nich t einordne n konnt e – ei n Mann , de r nac h seiner Einschätzun g nich t zu r Famili e gehörte.
    Bal d fühlt e e r sic h abe r auc h ungemütlich , al s e r das Unbehage n i n de r Luf t inhaliert e und sein Blick auf abweisend e Auge n traf . Sei n Adamsapfe l ruckt e schnel l auf un d ab , al s würd e e r seine n Speiche l schlucken , un d e r wischte sich den Schweiß von der Stirn wie jemand, der einen am beste n unausgesproche n bleibende n Gedanke n verheimlicht.
      Bosa as o erho b sic h mi t eine m mulmige n Gefühl , u m die ausgestreckt e Han d de s Manne s z u schütteln . Mataa n stand auf, nicht nur, um den Platz seinem Onkel zu überlassen, sonder n auch , u m ei n leichte s Schulterklopfe n verabreich t zu bekommen , wohingege n Nasiib a s o wi e Duniy a sitze n blieb un d da s stattfindend e Schauspie l mi t amüsierte r Gelassenheit beobachtete . Bevo r e r sic h setzte , sagt e Shiriy e z u Bosaaso:
    »Mi r is t nich t erinnerlich , Si e scho n gesehe n z u haben , un d ich bezweifle , o b irgendwe r sic h di e Müh e macht , u ns vorzustellen . Ic h heiß e Shiriye.«
    »Di e Leut e nenne n mic h Bosaaso« , sagt e er , di e Hacken militärisc h zusammenschlagend , al s würd e da s vo n ih

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