Duniyas Gaben: Roman
besorgt: »Der Inspektor, der dir seine beste n W ü nsch e schickt , sagt , nieman d hab e ei n vermißtes Bab y gemeldet ; e s ha t auc h nieman d gemeldet , da ß e r eine s bei eine m Abfallkor b gesehe n hat . E r meint , e r se i dankbar, informiert worden zu sein, und freue sich, daß der Findling in deine n fähige n Hände n ist , un d e r vertrau t darauf , da ß das Bab y kein e Unannehmlichkeite n schafft. « Duniy a nickte stumm.
»Doc h d a Ämte r bekanntlic h amtlic h sind« , fuh r Bosaaso fort, »schlug der Inspektor vor, daß du und ich uns als gemeinsam e Vormünde r eintrage n lassen , d a ic h de n F a ll persönlic h gemelde t un d di e Erklärun g unterschriebe n habe.«
»D u un d ic h al s gemeinsam e Vormünde r de s Findlings?«
sagt e Duniya , wobe i si e sic h fragte , wa s da s i n Zukunft bedeuten würde. Sie fragte sich ebenfalls, ob er sie schon fest i n sei n Lebe n eingep aß t hatte.
»De r Inspekto r ha t di e Frag e aufgeworfen , o b Bosaas o bereit wäre , seine n Name n al s Mitverantwortliche n herzugebe n – diese n Begrif f ha t e r verwende t –, nu r u m sicherzugehen«, sagt e Mataan , »un d s o habe n wi r e s auc h gemacht , habe n eure Name n al s g emeinsam e Verantwortlich e fü r de n Findling eingetragen.«
An der ganzen Sache miß f i e l ih r etwas , abe r si e wa r sich nicht sicher, was. Lag es daran, daß eine unverheiratete Frau Mitt e Dreißi g mi t schulpflichtige n Teenager n nich t fähi g sein sollte, sich um e i n weiteres Baby zu kümmern, noch dazu eine n Findling ? La g e s daran , da ß de r Inspektor , de r sie kannte , de r Meinun g war , da s Eintrage n vo n Bosaaso s Namen al s Mitverantwortliche m würd e au f de m Papie r gu t aussehen?
»De r Inspekto r gestan d ein« , sagt e Bosaaso , »da ß e r keine Ahnun g hab e vo n de r rechtliche n Lag e solche r Findling e und de r j e nigen , di e si e zufälli g finden , d a die s alle s ei n neuartiges Phänome n sei , wi e e r meinte , Tei l dessen , wa s dies e freizügige Gesellschaf t sic h selbs t beschert. « Mataa n fügt e hinzu : »Ich habe vor dem Inspektor das somalische Sprichwort zitiert: Wer eine n herrenlose n Gegenstan d findet , de r dar f ih n behalten.«
»De r Inspekto r nah m un s in s Gebet , stellt e ein e Menge
Fragen , au f di e wi r kein e Antwor t wußten« , erklärt e Bosaaso.
»Offe n ges t ande n hal f e s auc h nich t weiter , al s Mataa n sagte,Nasiib a wiss e seh r vie l mehr , al s si e un s gesag t hat.«
»Wa s ha t dic h z u s o eine r blödsinnige n Bemerkung veranlaßt? « herrscht e Duniy a Mataa n an.
»Entschuldige , Mutter« , sagt e Mataan , »abe r e s stimm t doch, daß Nasiiba weit mehr weiß, als sie uns gesagt hat, und sie mu ß daz u gebrach t werden , dami t rauszurücken.«
»Warum?«
»Zu m Wohl e alle r Beteiligten.«
Duniy a legt e de n schlafende n Säuglin g wiede r sanf t i n seine Wieg e un d wandt e sic h a n Mataan : »Bitt e ic h dic h j e , mi r alles z u sagen , wa s d u über … alle s un d all e weißt ? Gib t e s nicht Bereich e i n deine m Leben , di e dein e Privatangelegenheit bleiben ? Fra g ic h dic h je , wi e d u dein e Zei t verbrings t ode r mit we m d u dic h anfreundest , Mataan?«
»Nein« , gestan d e r ein , »abe r da s is t etwa s anderes.«
»Nim m ma l an , si e wil l un s nich t alle s sagen . Wa s sol l ic h da machen ? Si e verprügeln ? De n Findlin g wiede r i n den Abfallkor b werfen ? Ic h werd e Nasiib a nich t s o lang e zusetzen, bi s si e mi r irgendwa s sagt , wa s si e mic h nich t wisse n l a ssen will« , meint e Duniya . Al s da s fü r si e abgehak t war , sagt e sie zu Bosaaso: »Wie habt ihr zwei es denn geschafft, den Findlin g anmelde n z u lassen?«
»Ic h hab e ein e Erklärun g abgegeben , di e ic h unterzeichnet habe« , meint e Bosaaso . »Wei l d u nich t dabe i wa r st , hat M ataa n mi t unterschrieben . Wi r habe n sovie l Einzelheiten mitgeteilt , wi e wi r para t hatten . De r Inspekto r ha t ein e Kartei mi t de m Tite l AUSGESETZTE R SÄUGLIN G I N OBHUT
VON DUNIYA angelegt. Er hat uns gesagt, er würde eine Meldun g a n di e Press e geben , speziel l a n Radi o Mogadischu. Wi r müsse n un s wiede r be i ih m melden , sobal d wi r da s Baby z u eine r gründliche n medizinische n Untersuchun g au f unsere Koste n gebrach t haben , wogege n ic h nicht s eingewand t habe. E s geh t darum , ers t ma l Zei t verstreiche n z u las s en, damit die Mutte r
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