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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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di e Wort e ihre n Verstand erreichten und einen Sinn ergaben. Sie fühlte die Last ihrer Blicke und wußte, sie hatte etwas getan, das ihnen miß f i el . Sie hatt e ih r Esse n nich t angerührt . Nu n entschie d sie , da s zu ihre m Vortei l z u nutzen , beschloß , perverse s Vergnügen daraus zu ziehen, daß sie ihr Unwissen zeigte; das goutierten Männe r i m allgemeine n gerne , di e mi t Wonn e jede Bestätigun g aufnahmen , da ß Fraue n nich t sovie l wisse n wie sie . Doc h e s könnt e ih r auc h daz u verhelfen , ih r irgendwo verlegte s Selbstvertraue n wiederzugewinnen , da s si e danach vorweise n würd e w ie in einer Schlacht erlittene Wunden. Sie sagte : »Wa s is t da s fü r ei n Essen?«
    »Moussaka« , sagt e Mire.
    Un d gleic h darau f schaltet e sic h Bosaas o ein : »Da s hier , wie du siehst« – dabei deutete er mit seiner Gabel –, »sind Schichte n vo n Hackfleisch , da s is t A ubergine, bedeckt mit eine r ode r zwe i Schichte n Parmesankäse. « Dara u f s agte Duniy a un d rie b dami t scheuern d ih r wiedererlangtes Selbstvertrauen : »Moussak a is t ei n s o schöne r Name , da ß ich darau f wette , wen n da s Esse n ma l i n Somali a belieb t wird, dan n würd e ein e Mutte r ihr e Tochte r Moussak a nennen. « Sie könnte damit das künftige Gesprächsthema auf die Namengebun g gelenk t haben . »Würdes t d u dein e Tochter Moussak a nennen , Mire? « fragt e Bosaaso.
    »Ic h garantier t nicht« , erwidert e Mire , »abe r einig e Frauen würden das sicher.«
    Bosaas o sagt e z u Mire : »Erinners t d u dic h a n da s Mädchen be i un s i m Ort , da s Makiino genannt wurde – di e verstümmelte For m de s italienische n macchina ? Ich weiß noch, daß ich dachte , wi e abwegi g e s fü r ein e Mutte r sei , ihr e Tochte r nach eine m Gerä t z u benennen . Abe r i m Rückblic k seh e ich , da ß es einen Sinn ergab. Zum einen erledigt die Maschine die Arbeit schnelle r un d effektive r al s jede r Mensch . Zu m anderen verkürz t si e di e Arbeitszei t un d verringer t di e Erschöpfung. Zusätzlic h wurd e di e Fra u dadurch zukunftsweisend, da der Begrif f si e mi t eine m größere n Universu m bekann t machte , in de m Maschine n wissenschaftlic h un d kulturel l ei n nich t mehr wegzudenkende r Bestandtei l de s tägliche n Leben s sind.«
      »D a wa r doc h noc h ei n Mädchen , nich t wahr? « sag t e Mire.
    »Ihr e Mutte r hatt e si e A a sbr o genannt, weißt du noch? Eine ander e nannt e ihr e Tochte r Om o nac h de m Waschpulver, vielleich t i n Anerkennun g de s Nutzen s solc h eine r Sache ; oder La ylon , ein e Verballhornun g vo n ›Nylon‹ , vielleich t wei l sie besonder s gl a tte Haut hatte.«
    »Wi r kenne n doc h eine n Mann , Mire« , sagt e Bosaaso , »der be i seine r Gebur t de r W e l t zuerst sein Hinterteil gezeigt hatte und den Namen Dabak iin erhielt, ein sprechender Begriff für di e Steißlage , i n de r e r gebore n wurde? « Duniy a aß schweig e n d un d erinnert e sic h a n di e Gründ e ihre r Mutter, ihre n einzige n Soh n Abshi r z u nennen . E r se i ei n Segen gewesen , pflegt e si e z u sagen , i n prahlerische r Erinnerung daran, wie gut er in der Schule und der Universität abgeschnitte n hatte . Nu n hatt e Abshi r a l so vor, sie zu besuchen , Abshir , de n si e sei t Jahre n nich t meh r gesehe n hatte, de n si e zuletz t fü r ei n paa r Tag e i n Ro m besuch t hatte.
    M ir e sagt e z u ihr : »Has t d u ein e Ahnung , wies o d u deinen Name n erhalte n hast ? Ic h wil l noc h ein f l echten , da ß ic h nach me i nem Großvater benannt wurde, und sicherlich kennst du di e Geschicht e z u de m Spitzname n Bosaaso. « Duniy a hoffte, da ß Mir e di e Freud e i n ihre n Auge n sehe n konnte , welch e die Neuigkei t vo n Abshir s bevorstehende r Ankunf t be i ihr ausgelös t hatte . Verlege n un d a n ihre n Gefühle n fast erstickend , sagt e sie : »Ic h wa r di e einzig e Tochte r meiner Mutte r un d di e letztgeborene , als o nehm e ic h an , ic h bedeutete di e W e l t für sie.«
    Bosaas o hätt e ei n Elterntei l sei n können , de r eine m scheuen Kin d Mu t einflößt . »Duniy a bedeu t et : di e W e l t«, sagte er.
    »De r Kosmos« , scho b Mir e mi t interpretatorische r Exaktheit nach.
    Dan n sprache n si e ausführlic h übe r Händler , arabisch e und europäische , di e durc h de n afrikanische n Kontinen t reisten,ihre n Glaube n verk ü ndete n un d ihr e Gottheite n und Glaubensbekenntniss e zu m Geschen k

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