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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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e Männe r si e mi t beklemmenderAufmerksamkei t anstarrten . Wovo n redete n sie ? Gabe n si e ihr z u verstehen , da ß Bosaas o Besserun g gelob t un d das Alkoh o ltrinke n gan z aufgegebe n hatte , wa s ein e versteckte Anspielung auf Taariqs exzessiven Konsum dieser überaus gesundheitsschädigende n Substan z wäre ? Mir e fragt e nun : »Er ha t di r nicht s vo n Abshi r gesagt?«
    »Mei n Brude r Abshir ? Wa s is t mi t ihm? « Schlechte Neu i gkeite n konnte n e s nich t sein , d a ihr e Gesichte r i n einem Lächel n aufgingen . »Sag t e s mir , ic h kan n e s nich t erwarten.«
    »Möglicherweis e komm t e r bal d z u Besuch. « Si e erho b sich hal b au s de m Sessel : »Z u mir?«
    »Ganz richtig.«
      Si e beka m eine n Knote n i n de r Z u nge, da sie nicht sicher war , wi e si e au f di e Neuigkei t reagiere n sollte . Si e würd e es sic h ni e verzeihen , wen n si e etwa s Lachhafte s sagte , abe r ihr schie n nicht s Gescheite s einzufallen . Si e lauscht e nu r mit halbem Ohr auf die Musik, die eindeutig orienta l isch war, nich t arabisch . Nein , si e klan g winselnd , fernöstlich . Sie beugt e sic h vo r un d sagt e begierig : »Ha t e r di r geschrieben, M ire , da ß e r bal d komme n wird? « Un d insgehei m hofft e sie, Abshi r hätt e e s nicht.
    – »E r mach t gerad e Urlau b i n Griechenlan d un d h at eine Freundi n vo n mi r getroffen , mi t de r ic h heut e telefonier t habe e s is t ih r Geburtstag . Si e ha t mi r gesagt , e r hab e verkündet, da ß e r vorhabe , di r eine n Besuc h abzustatten« , sagt e Mire.
    Plötzlic h brachte n si e Trinksprüch e aus , wobe i de r Name ihre s Bruder s i n de n kurze n c a afima ad - W ünsch e n auftauchte.
    Ihr glitt das Glas aus der unsicheren Hand, und sie verschüttete etwa s au f ih r Kleid . Si e stan d vol l Unbehage n auf ; si e wäre jetz t dankba r fü r de n geschlossene n Rau m eine s Badezimmers gewese n – ode r irgendeine s Zimmer s mi t eine r Tür , di e si e von inne n verriegel n konnte . Da s Atme n wa r ih r schon schwergefallen , dies e plötzlich e Aufregun g wa r vie l zuviel . Ihr wa r hei ß hinte r de n Ohren , ihr e Achselhöhle n glichen bepinkelte n Matratzen . Bosaas o zeigt e ihr , w o da s Ba d war.
    Si e taucht e ers t wiede r auf , al s si e hörte : »Da s Esse n ist serviert, Mada ! «
    Ihr e gut e Erziehun g flüstert e Duniy a in s Ohr , si e soll e nicht offe n bekennen , da ß si e fü r da s Gericht , da s si e verzehrte,keine n Name n hatte , wa s fromme n Muslime n seh r verhaß t ist, di e darau f bestehen , jed e Zuta t de r Mahlzeiten , di e sie berühre n ode r verzehren , z u identi f i zieren. Mire war feinfühlig genug , u m z u vermuten , da ß Duniya s traditionelleZurückhaltun g fü r da s leicht e Unbehage n i n ihre m Gesicht verant w ortlic h war . E r sprac h jedoc h wede r z u ih r noc h zuBosaaso ; e r blickt e vo n eine m zu m andere n un d hofft e wohl, da ß sei n Freun d Duniy a versicherte , si e würd e kein Schweinefleisc h essen.
    Mittlerweil e dacht e Duniy a a n etwas , da s ih r Sorge n machte: daß sie Dinge umwa r f , Getränke verschüttete, sich ihre Zehen anstieß . Di e Tatsache , da ß die s mittlerweil e zu r Rege l wurde, beinah e langweilen d vorhersagbar , nagt e a n ihrem Selbstbewußtsein . Wa r ih r di e Kontroll e übe r einen bestimmte n Gehirnner v entglitte n un d hatt e s o woh l im Verstan d wi e i m Körpe r ei n Ungleichgewich t ausgelöst ? Es wa r ih r ga r nich t lieb , dami t assoziier t z u werden , da ß si e eine Spur von Heruntergefallenem, Zerbrochenem und Zertrümmerte m hinterließ . Nu n ja , Umriss e verschwammen vor ihrem Blick. Manchmal wichen Wände zurück. Ihre Hände verbogen sich athletisch an den Gelenken, stark wie die eines Speerwerfers . Si e rie f sic h in s Gedächtnis , da ß i n der somalische n Mythologi e de r Kosmo s au f de n Hörner n eines Tier s balanciert , eine s Stiers , de r immerfor t au f ein e Kuh blickt , di e direk t vo r ih m a n eine n Pfloc k gebunde n ist . Es heißt, daß der Körper des Stiers sein Gleichgewicht verliert, wen n sein e Geliebte , di e Kuh , ihre n Blic k i n ein e andere Richtung wendet, und diese Gewichtsverlagerung ist verantwortlic h f ü r di e Erdbebe n überal l au f de r W e l t. Unterjocht e sie , Duniya , da s Universum , inde m sie Gegenständ e zerbrach?
    »Weiß t du , wi e da s Gerich t heißt , da s wi r essen? « fragte Bosaaso.
    E s dauert e ein e Weile , bi s

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