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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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e halb e Stund e erlebt . Marily n un d ihre Gefährtin fühlten sich überflüssig und gingen; ihre Gastgeberin , Nasiiba , geleitet e si e nich t ma l zu r Tür . Duniya spürte , da ß sic h da s Hau s leert e wi e ein e Stad t i n de r Angs t vor eine r Plünderung.
    Nieman d sagt e etwas , bi s Mataa n mi t Muraayo s kaltem Geträn k kam . E r überga b e s so , al s würd e e r sic h vo r einer Kuge l ducken , di e fü r j e mand anderen bestimmt war, und verzo g sic h auc h i n de n sichere n Schut z seine s Zimmers, desse n Tü r e r hal b zuzog . Yare y blieb , wei l Muraay o ihre Han d nich t freigab , wohingege n Nasiib a nich t nu r blieb , weil sie das Gefühl hatte, daß das Schicksal des Findlings auf dem Spie l stand , sonder n auch , wei l si e (wi e si e späte r bekannte) Familienfehde n wi e dies e genoß . Nasiib a schaltet e irgendwann da s Radi o ab , doc h de r Säuglin g regt e sic h nicht.
    Nac h eine m Schluc k vo n ihre r Col a sagt e Muraayo : »Schon interessant , eine n Findlin g be i eine m Abfallkor b z u finden. Ander e Leut e finde n Schätz e ode r wa s e s sons t ebe n gibt . Aber d u nicht , Duniya . D u findes t ei n Bab y – ei n lebendes , gesund, elternlos , i n e i ne m Kor b –, da s scho n darau f wartet, heimgebrach t z u werden , u m mi t Lieb e verwöhn t un d zur Schau gestellt zu werden. Das klingt irgendwie nach der Geschicht e vo n Moses , fas t mythisch , meins t d u nicht?« Duniy a sagt e nichts.
    Muraay o redet e weiter , klan g dab e i triumphierend, auftrumpfend , un d erinnert e all e daran , da ß si e gebilde t war.
    »Wen n ein e Natio n ein e Kris e ähnlic h de r unseren durchmacht, zieht Allah die Trumpfkarte eines Wunders und spiel t si e i n di e Händ e vo n jemandem , de n E r fü r diese n Zweck erwählt. Is t diese r Findlin g ei n Baby , geboren , u m das somalisch e Vol k vo r de r drohende n Katastroph e z u retten? Nu n stel l di r vor , e s wir d nich t nu r ei n Säuglin g gefunden , stell di r vor , e s tauch t ei n Man n i n deine m Alte r auf , Duniya , ein I dris , herabgekomme n i n s eine m Streitwagen , eine r de r besten seiner Art, ein amerikanisch gebildeter B osaaso , blühend und gedeihend wie die grüne Währung, von der er jede Menge habe n soll . Stel l di r da s ma l vor , lieb e Duniy a – Wohlstand, Bildun g un d ei n Findling , alle s au f eine n S chlag . Wa s fü r eine Glückssträhne ; au f de n Tarotkarte n wir d vo n jetz t a n dein Konterfe i z u sehe n sein , da s versicher e ic h dir.«
    Muraay o hiel t ihr e Zuhörerschaf t i n Bann , hatt e keinenZweife l daran , de n Or t al s Siegeri n z u verlassen . Duniy a war di e Nervöse , wei l si e sic h dachte , da ß Muraay o vielleich t den Vate r de s Findling s kannte , ein e Karte , di e si e nu r unte r Druck ausspiele n würde . We r könnt e de r Vate r sein?
    Gerad e sagt e Muraayo : »Yare y ha t mi r gesagt , si e möchte hie r be i di r bleibe n un d wil l al l ihr e Sa chen aus unserem Haus hergebracht haben. Hast du das mitbekommen?« Nasiiba rutscht e i n ihre m Sesse l herum , wa r aufgereg t wi e be i einem Hahnenkampf.
    Duniy a blie b gelassen . »Ic h teil e Yarey s Auffassun g nicht un d hab e ih r da s auc h gesagt , al s wi r heut e vormi t tag darüber sprachen . Wi r müsse n darübe r reden , hab e ic h ih r erklärt; Taariq , ih r Vater , Onke l Qaasim , du , wi r müsse n un s a n einen Tisc h setze n un d da s ausdiskutieren. « Muraay o packt e Yareys Handgelen k fester , wandt e sic h ih r z u un d sagte : »Un d warum bitt e möchtes t d u un s verlasse n un d hierherkommen?«
    Schmer z stan d Yare y in s Gesich t geschrieben ; di e Kleine sprac h abe r nicht.
    »Sin d wi r nich t net t z u di r gewesen ? Habe n wi r dic h nicht wi e unse r eigene s Kin d behandelt?«
      »Ih r war t imme r net t z u ihr« , war f Duniy a ein.
    »La ß da s Mädche n fü r sic h selbs t sprechen« , sagt e Muraayo z u Duniya.
    Au f Duniya s Gesich t flammt e Verachtun g auf , zerschlissene Fetze n vo n Wut , doc h si e übergin g dies e Herausforderung,spart e sic h ihr e Geschütz e fü r ander e Belang e vo n größerer strateg ische r Bedeutun g auf.
    Muraay o lie ß Yare y sic h vo n alle n entfern t aufstelle n wie eine aufmüp fi g e Schülerin , di e vo n eine r Lehreri n in s Verhör genomme n wir d un d ein e Misseta t gestehe n soll . Fü r Duniya war das demütigend, doch sie ertrug es. Muraayo sagte:
    » H aben Qaas i m und ich dir nicht

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