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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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war. U m Duniya s Gemü t z u beruhigen , hatt e Taari q darauf hingewiesen, daß Muraayo selber nicht unter dieser Amputatio n hatt e leide n müssen . D a ihr e S o rge n besänftigt waren, akzeptierte sie, daß Yarey weiterhin in Onkel Qaasims un d Tant e Muraayo s Haushal t blieb . Endlic h klärt e sic h die Bedeutung der ganzen Geräusche, als Taariq mit einem Tablett vol l Tee und einem Krug kalten Wassers aus dem tönernen Wa s sergefä ß hereinkam . Nu n vollend s wach , sa h Duniy a ihn zögern , wei l e r nich t wußte , w o e r da s Tablet t hinstelle n sollte. Au f einma l rafft e si e sic h auf , volle r Energie . Da s flößt e auch ih m meh r Vitalitä t ein . Duniy a nah m alle s auf , wa s ihrem Blic k begegnet e , un d si e bemerkt e de n heruntergekommenen Zustan d de s Hause s – war es richtig, auszuziehen, ohne das erwoge n z u haben ? Nicht s z u bedauern , sagt e si e sich , kein e zu beichtende n Sünden . Di e Böde n wi e auc h di e Wänd e würden weiß gestrichen werden, dann wäre a l le s i n Ordnung . E r fand eine n niedrige n Tisc h fü r da s Tablet t un d sagte : »W o sin d alle hin ? W o sin d di e Kinder? « Di e Eh e is t ein e Lebensform , i n der sic h gut e un d schlecht e Gewohnheite n herausbilden . T aariq kannt e ihr e Vorlieben ; e r wußte , wi e si e ihre n T e e mochte,wievie l Zucke r si e nahm , da ß si e ih n selte n mi t Milc h trank. Si e bemerkt e auch , da ß e r ih r eine n Kru g mi t Wasse r gebracht hatte , dami t si e sic h de n Schla f au s de m Mun d spüle n konnte. E r go ß zwe i Tasse n Te e ein.
    S i e nah m eine n Mundvol l Wasser , gurgelt e un d spuckte dann . Si e wa r sic h nich t sicher , o b si e Schla f ode r Blu t in ihrem Speichel schmeckte, als sie gurgelte. Sie benetzte ihr Gesich t mi t kalte m Wasse r un d setzt e sic h dan n auf . Keine Formalitäte n zwische n ihnen . I m nachhinei n wünscht e si e si c h, si e hätt e i n de r Privatsphär e de s Badezimmer s gegurgel t und ih r Gesich t gewaschen . Au f einma l fühlt e si e sic h beklommen, al s wär e ih r Benehme n etwas , da s si e au s de m sei t kurzem ständige n Beisammensei n mi t Bosaas o aufgenomme n hatte.
    »Die Mädchen sind e i ne n Fil m anschaue n gegangen , ic h weiß nicht, wo«, sagte sie. »Weißt du, was sie sich anschauen wollten?«
    » Nosferatu. Ic h glaube , da s ha t Nasiib a gesagt.«
    »Nich t De r Duf t de r Frauen?«
    Duniy a überlegte . Si e erinnert e sic h daran , da ß si e i n Rom da s Origina l gesehe n un d gemoch t hatte . Si e wa r sicher , die Mädche n ware n nich t weggegangen , u m sic h be i einer Freundi n Profumo di Donna anzuschauen . Abe r Taari q un d sie waren auch in Meinungsverschiedenheiten gesittet zueinander, hackte n nich t au s de m bloße n Verlangen , Fehler herauszupicken , aufeinande r herum , wi e si e e s i n de n letzten siebe n Monate n ihre r Eh e geta n hatten . E r nah m eine n Schluck Tee . »Un d Mataan?«
    »Bosaaso hat um seine Gesellschaft gebeten.« Er schwieg, wa s ih r Zei t gab , eine n genauere n Blic k au f ih n z u werfen . Er hatt e sic h fü r de n Anla ß extr a ausstaff i ert mit einem makellose n Hemd , eine r tadellose n Hose , soga r mi t einem Gürte l – Taari q mi t Gürtel ! Un d e r hatt e sauber e Schuh e mit passenden Socken. So wie sie ihn kannte, trug er unpassende Socken , un d sein e Hemdknöpf e ware n vo n verschiedener Größe, Form und Herkunft. Aber jetzt waren seine Augen offen , un d e r wa r nich t meh r i n de r Nebelhaftigkei t seines betrunkene n Stumpfsinn s befangen.
    Duniya fiel wieder ein, daß Taariq das Trinken und Rauchen aufgegebe n hatt e un d wiede r schrie b un d veröffentlichte . Mein Gott, was war mit ihrem Taariq passiert! Sie wedelte mit den Hände n vo r sic h herum , al s würd e si e ei n Net z entfernen , das ihr e Phantasi e vo r ih r gewobe n hatte , un d fragt e dann:
    » Waru m bis t d u hier , Taariq?«
    »Ic h bi n gekommen , u m dic h z u besuchen« , sagt e er . »Du bis t scho n imme r ei n Lügne r gewesen , T aariq.«
    »Wa s verleite t dic h z u diese r Annahme?«
    »Hat Muraayo etwas mit diesem unerwarteten Besuch zu tun?«
    »Möglicherweise.«
    »Geh e ic h rech t i n de r Annahme , da ß d u Qaasim s Besuc h für späte r ankündigst?«
    »Das stimmt.«
    Währen d de r ganze n Zei t streichelte n ihr e Händ e d i e Schnauz e de r Kanne . Si e füllt e ihr e Tass e bi s zu m Rand ; er streckt e ih r sein e hin , un d si e go ß auc

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