Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
Reiter gelangten in eine Gegend, in der das Riesenskelett offenbar nicht gewesen war, jedenfalls für gewisse Zeit nicht, und sie stießen wieder auf denkende Wesen. Diese bereiteten den Reisenden wenig Schwierigkeiten, was Sloosh veranlaßte, sich selbst für die Hartnäckigkeit zu gratulieren, mit der er darauf bestanden hatte, daß die „Nahrung“ für Phemropit beschafft wurde.
    Sie gelangten in eine Gegend, wo Gräser, Sträucher und Bäume blaß und trocken, also kurz vor dem Absterben waren.
    Sloosh summte Befriedigung. „Der Dschungel ist richtig ausgebleicht, und zwar nicht durch Krankheit oder Dürre, sondern wegen Mangel an Ernährung. Die Edelsteine mit ihren langen Wurzeln saugen die Minerale auf. Wir befinden uns in der Nähe der Wüste!“
    Kurz darauf wurden sie, als sie gerade eine Bucht hinter sich gelassen hatten, vom Anblick der Juwelenwüste, dem Leuchtenden Haus der Tausend Kammern, der Strahlenden Scheußlichkeit geblendet. Der Himmel spiegelte sich in einer unvorstellbaren Menge geschliffener, schimmernder Steine. Die am Rand waren so winzig wie Melonenkerne. Andere waren so klein wie die Spitze eines Fingers, so groß wie der Kopf eines Mannes, so riesig wie der Schädel des knochigen Ungeheuers, das tot auf der Straße hinter ihnen lag. Der Boden war vollständig mit ihnen bedeckt. Sie bildeten gewaltige Haufen, Hügel, Säulen, Stalagmiten, merkwürdige, schöne Formen, die tierähnlich aussahen oder Gesichter hatten, die vage an Menschen erinnerten. Die Anhäufungen bildeten Täler, Schluchten und breite Wege, von denen sich manche über Meilen hin erstreckten. In kleinen und großen Tümpeln hatte sich während eines kürzlich gefallenen Regens Wasser angesammelt. Hier und da waren Steinklumpen zu sehen, die durch schwere Erdbeben von den eigentlichen Gewächsen abgebrochen waren.
    Das muntere Dschungelleben hörte am Rande der Wüste auf. Es sangen hier keine Vögel, schnatterten keine Affen, summten keine Insekten.
    Sloosh betrachtete die Straße, die dort jäh endete, wo die leuchtenden steinernen Gewächse sie unter sich begruben.
    „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die Shemibob das alles hier einfach so wuchern läßt“, sagte er. „Ich frage mich wirklich, warum sie das zuläßt.“
    Keiner wußte eine Antwort darauf. Sie schlugen ihr Lager auf, indem sie das Fahrzeug der Alten auseinanderfalteten, und dann begannen sie mit der Nahrungssuche. Zwölf Ruhezeiten lang waren sie mit Jagen und Fischen und dem Räuchern von Fleisch und Fisch beschäftigt. Während dieser Zeit unternahmen einige von ihnen kurze Erkundungsgänge in die Wüste. Sie sammelten alle die Steine, von denen Feersh ihnen sagte, daß sie ihnen vielleicht noch nützlich werden könnten.
    Nach der dreizehnten Ruhezeit frühstückten sie und kletterten alle außer Deyv und den Tieren auf Phemropits Rücken. Deyv ging als Kundschafter eine Viertelmeile voraus. Seine Aufgabe bestand allerdings nicht so sehr darin, die anderen frühzeitig vor Gefahren zu warnen, mit denen sie voraussichtlich noch nicht zu tun haben würden, als vielmehr darin, nach Wegen Ausschau zu halten, die für Phemropit breit genug waren.
    Das Schwarze Tier kam und ging zweimal, und sie bewegten sich auf Umwegen auf die Festung der Shemibob zu. Nur dreimal wurden sie durch ein Hindernis aufgehalten. Dann walzte Phemropit die glitzernden Edelsteinmauern einfach nieder oder, wenn es sich den Weg auf diese Weise nicht freimachen konnte, setzte seinen Schneidestrahl ein. Letztere Methode wandte es jedoch nicht gern an, da sie zu energieaufwendig war.
    Viermal gelangten sie an eine Oase, Gebiete von der Fläche einer Quadratmeile etwa, auf denen die Steine nicht wuchsen. In diesen Gebieten gab es fruchtbaren Boden, auf dem fruchttragende Bäume und nußtragende Sträucher gediehen. Auch einige Singvögel und andere kleine Tiere lebten dort. Letztere hielt die Vögel davon ab, zu zahlreich zu werden, und ihre eigene Zahl wurde durch eine regelmäßig wiederkehrende Krankheit niedrig gehalten, die alle außer einem Zehntel von ihnen dahinraffte.
    Feersh erklärte, daß die Shemibob in dem ganzen Gebiet etliche dieser Oasen eingerichtet hatte. Manchmal verließ sie ihr Schloß und verbrachte hier ihre Ferien. Die Oasen waren es auch gewesen, die es der Hexe ermöglicht hatten zu überleben, als sie einst davongelaufen war.
    Nachdem sie geruht und ihre Vorräte aufgefüllt hatten, ging es weiter. Das Schwarze Tier zog noch zehnmal über sie

Weitere Kostenlose Bücher