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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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sank sie zu Boden. Deyvs Pein war ebenso schnell vergangen, wie sie gekommen war. Er beugte sich zu ihr hinab, um ihr wieder auf die Beine zu helfen, aber sie sagte: „Laß mich. Es ist alles in Ordnung.“
    „Ich dachte, du seist verletzt.“
    „Ganz und gar nicht“, erwiderte sie. „Ich war wie in Ekstase. Schade, daß es schon wieder vorbei ist.“
    Sie stand auf. „Wo ist das türkisfarbene Ding, das mich berührt hat? Ich wünschte, daß es das noch einmal täte. Ich hatte noch nie ein so phantastisches Gefühl.“
    Deyv nahm ihren Arm und zog sie nach draußen.
    „Ich weiß zwar nicht, was für Wesen das sind, aber sie sind gefährlich.“
    Nachdem er ihr das zögernd gegebene Versprechen, nicht in den Raum zurückzugehen, abgenommen hatte, begab er sich wieder zu den anderen. Feersh erklärte ihm sofort, auf was sie da gestoßen waren.
    „Die Shemibob besitzt viele künstliche Wesen der Alten. Jener Raum enthält nur eine bestimmte Art. Sie wurden von den gleichen gemacht, die auch die Seeleneierbäume pflanzten, von denen nämlich, die beim Sturz des Planetoiden untergingen.“
    „Wozu sind sie gut?“
    Die Hexe zuckte mit den Achseln. „Was ist der Zweck einer jeden Kunst? Diese Wesen hier geben einem anscheinend ein intensives Gefühl des Schmerzes oder der Freude, je nachdem, welches einen berührt. Auch ist es ein wahres Vergnügen, ihnen einfach nur von weitem beim Spiel zuzuschauen. Wenn man das eine Zeitlang tut, fallen einem irgendwann bestimmte Muster auf, die sie alle zusammen bilden.
    Die Shemibob glaubte, daß ihnen auch eine therapeutische Wirkung zu eigen sein müßte. Aber um von dieser Wirkung etwas zu haben, muß man schon sehr stark sein. Sie pflegte sich manchmal so in den Raum zu stellen, daß sie gleichzeitig von einem Wesen, das Schmerz verursacht, und einem, das einen in Ekstase versetzt, berührt wurde. Wie sie sagte, konnte sie die einander entgegengesetzten Empfindungen aber nicht lange ertragen. Aber wenn sie den Raum wieder verließ, hatte sie das Gefühl, ein wenig weiser geworden zu sein. Nicht auf intellektuellem Gebiet, sondern mehr auf emotionalem.
    Ich begriff damals nicht, was sie meinte. Und ich lehnte ihre Einladung, den Raum ebenfalls zu betreten, ab. Ich hatte vor allem Angst, nur davor nicht, mich draußen hinzustellen und den Mustern zuzusehen.“
    Sloosh machte einen Vorschlag. Von nun an sollte jeder, der an einen Raum geriet, in dem etwas war, das außerhalb seiner Erfahrung lag, vom Betreten desselben Abstand nehmen.
    „Die Kunst kann sowohl lohnend als auch gefährlich sein. Die Alten haben in ihrer Kunst beides zu einem vor ihnen – und nach ihnen – unbekannten Grade verfeinert.“
    Deyv und Vana gingen mit den Tieren hinaus, um auf der Zugbrücke zu Mittag zu essen. Anschließend beschlossen sie, einen Spaziergang zu machen. Aber als sie die Brücke fast zur Hälfte überquert hatten, wurden sie durch etwas gebremst. Irgend etwas Unsichtbares und Unfaßbares hinderte sie daran, auch nur einen Schritt weiterzugehen.
    Beunruhigt gingen sie zurück zu den anderen. Sloosh untersuchte die Schranke und kam auch nicht weiter als Deyv und Vana zuvor. Dann schickte er Deyv in den Burggraben hinunter. Als er halb hinübergeschwommen war, gelangte er an denselben unbeugsamen Widerstand. Er schwamm zurück und wurde mit Hilfe eines Seils an der steilen Wand des Grabens hochgezogen. Sie gingen zur Rückseite des Schlosses, und dieses Mal mußte der Yawtl schwimmen. Er berichtete, daß die Schranke auch dort war, obgleich wesentlich weiter am äußeren Wall des Grabens.
    Vana versuchte es noch an einer anderen Seite, Deyv an der dieser gegenüberliegenden. Die Ergebnisse waren die gleichen.
    Feersh sagte: „Die Shemibob hat uns zwar eingelassen, aber sie wird uns nicht wieder herauslassen! Wenn sie tot ist oder diesen Ort verlassen hat, ist es um uns geschehen! Wir werden nie herausfinden, wie man die Schranke öffnet!“
    „Aber die Lage ist bei weitem nicht hoffnungslos“, entgegnete Sloosh. „Wir haben bis jetzt kaum ein Achtel der Räume untersucht. Ich schlage vor, wir machen uns an die Arbeit.“
    Der dritte Stock beherbergte ein unglaublich großes Laboratorium. Der Archkerri sagte, daß man seiner Meinung nach Seeleneier darin herstellen konnte, aber unglücklicherweise hatte er nicht die leiseste Ahnung, wie. Nur die Shemibob würde es ihnen zeigen können.
    „Braucht ihr die Eier denn nun wirklich?“
    Deyv und Vana sahen sich gegenseitig an. Im

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