Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
mit ihr auf dem Arm auf, drehte sich um, fiel auf die Seite, richtete sich wieder auf und stürzte mitsamt ihrer Last von dannen.
    Deyv kroch schluchzend hinter ihr her. Sie setzte die Frau ab und kam zu ihm zurück. Statt zu versuchen, ihn hochzuheben, streckte sie nur eine Hand aus. Er packte sie, spürte einen Griff so fest wie der des Pflanzenmenschen und wurde hoch über ihren Kopf gehoben, wobei sich ihr Rücken nach hinten bog. Er hatte ein Gefühl, als ob ihm der Arm ausgerenkt würde. Schreiend vor Schmerz fiel er hin und hätte fast Vana auch noch umgerissen. Der Aufprall schlug ihn halb bewußtlos, und für eine Weile wußte er nicht, wer er war oder was um ihn herum geschah.
    Er war sich jedoch bewußt, daß die Shemibob ihn unter den einen und Vana unter den anderen Arm klemmte und auf den Dschungel zu – beziehungsweise von dem Berg wegzulaufen begann. Etwas Großes und Schwarzes wälzte sich an ihnen vorüber. Ein Felsbrocken, aber Deyv wurde an ihm vorbeigetragen.
    Inzwischen, so erfuhr er später, hatten die Erschütterungen aufgehört. Aber die Lawine, die sich den Hang herunterwälzte, ließ den Boden immer noch erzittern. Trotzdem gelang es der Schlangenzentaurin, sich auf den Beinen zu halten – es war schon gut, daß sie so viele davon besaß – und sie zum Rande des Dschungels hinzubringen. Bäume lagen kreuz und quer übereinander. Hier und da lagen auch einige kleinere Felsblöcke, die über die Straße gerollt oder gesprungen und in Büschen oder Bäumen gelandet waren. Die Shemibob setzte sie beide hinter einem Felsen ab und wandte sich um, um nach den anderen zu sehen.
    Deyv hatte seine Sinne mittlerweile wieder halbwegs beisammen, wünschte sich aber geradezu, daß dem nicht so wäre. Die rechte Schulter und das linke Bein taten ihm sehr weh. Er stöhnte und fragte: „Warum mußte sie mich denn unbedingt werfen?“
    Vana sagte mit tonloser Stimme: „Weil sie mußte. Du wärst sonst von einem Stein getroffen worden. Bei dem Aufprall wäre sie fast selbst ins Loch gefallen.“
    „Und Aejip und Sloosh?“
    „Der Archkerri wäre fast abgestürzt, als der Fels dort auf ihn zukam“, sagte die Shemibob. „Aber das ist zum Glück nicht geschehen; er ist irgendwo in der Nähe. Die anderen sind auch in Sicherheit. Außer, ich bedaure sehr es sagen zu müssen, Phemropit. Jowanarr hat es auch erwischt. Sie hatte es schon fast geschafft, aber die Straße hat sich zu weit zur einen Seite hin geneigt. Und da ist sie in den Abgrund gefallen.“
    Sie spähte durch den Staub, der sich allmählich zu setzen begann. Die Lawine hatte sich mittlerweile ausgetobt. Deyv vernahm ein schwaches Wehklagen, und er fragte: „Wer weint denn da?“
    Die Shemibob antwortete: „Feersh. Sie läuft da drüben herum, und wenn sie nicht bald damit aufhört, stürzt sie auch noch ab.“
    Vana fragte: „Wie ist es möglich, daß sie überlebt hat?“
    „Ich weiß es auch nicht“, sagte die Shemibob. „Ihre Tochter muß ihr den Weg gewiesen haben. Der Yawtl hätte ihr bestimmt nicht geholfen.“
    Sie richtete sich noch höher auf, und dann rief sie: „Hoozisst, du Dieb! Bring mir den Beutel!“
    Dann murmelte sie: „Ich hatte den Beutel am Rande des Abgrundes gelassen. Ob ihr es glaubt oder nicht, dieser Gierige ist über die Straße spaziert, als sie noch hin und her pendelte, und hat meinen Beutel einfach an sich genommen. Er wollte damit verschwinden!“
    Kurz darauf kam der verschlagen grinsende Yawtl zu ihr und überreichte ihr den Beutel.
    „Ich wollte ihn für dich retten, o Shemibob.“
    „Ganz bestimmt“, sagte sie mit einem wilden Lächeln. „Und warum bist du damit nicht gleich zu mir gekommen?“
    „Ich wollte ihn nur an einen sicheren Platz bringen.“
    „Wo er jetzt wohl sein dürfte. Glaubst du wirklich, ich hätte dir das durchgehen lassen? Geh und bring die arme blinde Frau hierher, bevor sie über die Kante tritt.“
    „Die würde ich eher in den luftleeren Raum schießen“, entgegnete Hoozisst. „Ich bin ihr noch einen Tod schuldig.“
    „Hol sie her!“ sagte die Shemibob streng.
    Hoozisst verschwendete anscheinend keine Sekunde, um Feersh mitzuteilen, daß ihre Tochter tot war. Als sie zu ihnen gelangte, klagte sie nur noch lauter, obwohl niemand wußte, ob sie das aus Kummer über Jowanarr oder wegen ihrer verschlimmerten Lage tat.
    Kurz darauf kam Sloosh, gefolgt von den beiden Tieren, zu dem Felsblock. Er sagte: „Es war ein Glück, daß ich den Würfel nicht abgeschnallt

Weitere Kostenlose Bücher